Gustav, philosoph. Schriftsteller, geb. zu
Plauen
[* 2] im sächsischen
Vogtland, gebildet zu
Grimma
[* 3] und
Leipzig,
[* 4] habilitierte sich 1833 mit der Abhandlung
»De Archytae Tarentini fragmentis philosophicis« (Leipz. 1833) in der
philosophischen
Fakultät daselbst und ward 1834 zum außerordentlichen und 1836 zum ordentlichen
Professor der
Philosophie
ernannt. Seine philosophische
Richtung wurde vorzüglich durch
Herbarts Forschungen entschieden, zu deren richtigem Verständnis
und weiterer
Entwickelung er in den
Schriften: »Die
Probleme und Grundlehren der allgemeinen
Metaphysik« (Leipz. 1836) und »Die
Grundbegriffe der ethischen
Wissenschaften« (das. 1844) als einer der scharfsinnigsten und eifrigsten unter
den
Jüngern desselben erheblich mitwirkte.
Unter seinen kleinern
Arbeiten sind, neben den von ihm besorgten Gesamtausgaben der Werke
Kants (Leipz. 1838, 10 Bde.; neue
Aufl. 1867-69, 8 Bde.) und
Herbarts (das. 1850, 12 Bde.),
die polemische
Schrift Ȇber die neuesten
Darstellungen und Beurteilungen der Herbartschen
Philosophie«
(das. 1838),
die Abhandlungen: »De ethices a Schleiermachero propositae fundamento« (das. 1837, 2 Hefte),
»De materiae apud
Leibnitium notione« (das. 1846, Supplem. 1856 u.
1857),
ȆberLockesLehre
[* 5] von der menschlichen
Erkenntnis, in Vergleichung mit
Leibniz'
Kritik derselben«
(1861) in den »Abhandlungen der
SächsischenGesellschaft der
Wissenschaften« zu erwähnen. Dieselben erschienen unter dem
Titel:
»Historisch-philosophische Abhandlungen« (Leipz.
1870) gesammelt. 1848 übernahm Hartenstein das Ephorat der
Leipziger Universitätsbibliothek;
1859 siedelte er nach
Jena
[* 6] als Privatmann
über, wo er noch lebt.
(spr. hártförd),Hauptstadt des nordamerikan.
StaatsConnecticut, eine der schönsten
Städte der
Union, liegt am schiffbaren
Connecticut. Unter seinen öffentlichen Gebäuden
ist das 1874 vollendete Staatenhaus im Stadtpark das hervorragendste. Auch das
Rathaus ist ein schönes Gebäude in klassischem
Stil. Hartford hat (1880) 42,015 Einw.
und treibt nicht nur lebhaften
Handel, sondern ist auch ein Hauptsitz des Assekuranzgeschäfts und hat bedeutende
Fabriken,
wie die von
Colt gegründete Waffenfabrik, Werkstätten für den
Bau vonDampf- und
Nähmaschinen,
[* 7]
Papiermühlen, Fabrikation
von
Kurzwaren,
Zigarren, plattierten
Waren, Wollenstoffen etc. Unter seinen Wohlthätigkeitsanstalten sind: eine 1817 gegründete
Taubstummenanstalt (die älteste der
Union) und ein Irrenhaus. An Bildungsanstalten besitzt es in dem bischöflichen
TrinityCollege (1823 gegründet) eine
Universität, dann ein theologisches
Institut der
Independenten und das von Wadsworth gegründete
Athenäum mit
Museum etc. Seine sechs größern
Bibliotheken enthalten 126,000
Bände. Hartford wurde 1633 von
Holländern gegründet,
verdankt aber seinen
Namen englischen Ansiedlern, die 2
Jahre später kamen.
aus besonderm
Metall und auf besondere
Weise erhaltener Eisenguß von großer
Härte und
Festigkeit.
[* 9] Das
Material
zum Hartguß gewinnt man entweder direkt aus manganhaltigemBraun- oder
Spateisenstein durch Verhüttung mit
Holzkohle oder häufiger durch Zusammenschmelzen von stahlhartem weißen und weichem tiefgrauen Roheisen, bisweilen unter
Zusatz von
Mangan, Schmiedeeisen oder
Stahl: Gewöhnlich wird nun dies
Material in metallene Koquillen
(Schalen-,
Koquillenguß,
Kapselguß) gegossen, welche die
Wärme
[* 10] schnell ableiten und dadurch die chemische
Bindung des
Kohlenstoffs in der äußern
Schicht
des Gußstückes, mit andern
Worten die
Bildung einer äußern
Schicht von weißem Roheisen bewirken, welches
nach dem Innern zu ohne merkbare
Grenze in halbiertes und endlich in graues Roheisen übergeht.
Die verschiedenen
Schichten des Hartgusses können, dem
Zweck des Gußstückes entsprechend, in ihrer
Stärke
[* 11] reguliert werden
und zwar sowohl durch die Modifizierung der Mischungsverhältnisse der
Grundstoffe als auch vor allem
durch die
Dimensionen der Koquille im
Verhältnis zu der
Masse des ganzen
Stückes und durch eine entsprechende Vorwärmung der
Koquille.
Da aber die Bearbeitung der auf Koquillen gegossenen
Flächen wegen ihrer
Härte große Schwierigkeiten bietet, so
läßt man die Koquille sich nur auf diejenigen Teile des Gußstückes erstrecken, welche eine harte
Oberfläche erfordern.
Erst nach langen Bemühungen ist es gelungen, mit Anwendung von besonders konstruierten und gehärtetenSchleifsteinen und
Schmirgelscheiben eine praktisch brauchbare Bearbeitungsmethode für die harten
Flächen zu finden. Kaum geringere Bedeutung
als die in Koquillen gegossenen haben für den Maschinenbau die ohne Anwendung von Koquillen erzeugten
Hartgußfabrikate, welche sich vor dem gewöhnlichen
Gußeisen durch ihre große Widerstandsfähigkeit gegen
Stöße und Durchbiegungen
auszeichnen und diese
Eigenschaft lediglich der sorgfältigen Auswahl und Mischung der Materialien verdanken.
Der ohne Koquillen hergestellte Hartguß dient zu Bremsklötzen,
Balanciers, gekröpften
Wellen,
[* 12]
Kurbeln,
Bleuelstangen,
Dampfkolben und Kolbenringen, Pumpenkolben und ganzen
Drucksätzen in
Bergwerken, ferner zu hydraulischen
Cylindern, Schmelzgefäßen,
Kesseln, in welchen Salzlösungen oder
Säuren gekocht werden sollen, zu Planroststäben etc. In Bezug auf Kugelguß in Koquillen
leistet
Gruson zu
Buckau bei
Magdeburg
[* 13] das Bedeutendste, hauptsächlich infolge genauer Kenntnis des richtigen
Schwindmaßes für die beste Gußtemperatur des zur Anwendung gebrachten ausgezeichneten Roheisens (vom
Harz), von welchem
ein in
Masse (fettem
Sand) gegossener
Barren von 2,6cm im
Quadrat, auf 94
cm weit voneinander entfernte
Stützpunkte gelegt, ohne
zu zerbrechen, 600-700 kg trägt und dabei nur eine 1,64-2,29cm betragende, nach der Entlastung wieder verschwindende Einbiegung zeigt. Mit solchem
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