zu den trocknenden
Ölen. Das
spezifische Gewicht des Hanföls ist bei 15° C. 0,93; bei -11° C. ist es noch vollkommen
flüssig, und erst bei -27° erstarrt es zu einer bräunlichgelben
Masse. Das Hanföl löst sich in 30 Teilen kaltem, leichter
in kochendem
Alkohol. Läßt
man es in stachenSchalen im Sonnenlicht stehen, so wird es gebleicht und nimmt
erst die
Konsistenz eines sehr dicken
Balsams an, ehe es völlig austrocknet. Das Hanföl wird in allen
Ländern, wo
Hanf gebaut wird,
dargestellt, besonders aber in Rußland. Man raffiniert es mit
Schwefelsäure
[* 1] und benutzt es dann als Brennöl; am häufigsten
aber dient es zur
Darstellung grüner
Seife, zur Ölgaserzeugung, zum
Malen und zur Teerbereitung.
1)
Franz von, Lithograph und Photograph, geb. zu Bayernrain im bayrischen
Hochland, kam 1816 nach
München
[* 2] in die Zeichenschule, sodann in die lithographische Anstalt des
Professors Mitterer, der ihn an
seinen
Versuchen zur Vervollkommnung der
Lithographie teilnehmen ließ, mit deren Erfinder Hanfstängl in vielfachen
Verkehr kam. Nachdem
er von 1819 bis 1825 die
Akademie besucht hatte, kehrte er zur
Lithographie zurück. Im J. 1834 eröffnete er ein lithographisches
Atelier, das er bald zu hoher
Blüte
[* 3] brachte, und publizierte eine große Anzahl von ihm selbst gezeichneter
Porträte.
[* 4] In demselben Jahr begab er sich nach
Paris,
[* 5] namentlich um
Lemerciers Betrieb der
Lithographie kennen zu lernen. 1835 erhielt
er einen
Ruf nach
Dresden,
[* 6] um dort auf Staatskosten die
Nachbildung der vorzüglichsten Gemälde der dortigen
Galerie in
Lithographien
zu übernehmen.
Das Werk, erst 1852 vollendet, zählt 190 große, von Hanfstängl eigenhändig gearbeitete
Blätter. Im J. 1844 kaufte
Hanfstängl das alte
Schloß Pähl unweit des
Ammersees, das seitdem der Sammelpunkt zahlreicher
MünchenerKünstler ward. Zu gleicher
Zeit errichtete er in
München ein neues großes
Atelier, während er das zu
Dresden seinen durch ihn ebenfalls zu
Künstlern herangebildeten
BrüdernHans und
Max überließ. Hanfstängls
Drucke zeichnen sich durch Reinheit,
Klarheit und
Kraft
[* 7] aus und bestehen neben den besten französischen und englischen
Lithographien nicht nur die Probe, sondern behaupten in Hinsicht
auf
Harmonie noch den Vorzug vor jenen. Im J. 1848 wandte er sich fast ausschließlich der von
Franz v.
Kobell erfundenen, von
LeoSchöninger ausgebildeten
Galvanographie (s. d.) zu und errichtete eine galvanographische Anstalt,
aus welcher viele
Blätter, wie der
Colombo
[* 8] nach
Ruben, die Prozeßentscheidung nach
Flüggen etc., hervorgingen. Im J. 1853 gab
er jedoch diesen Kunstzweig wieder auf, um sich der
Photographie zuzuwenden, und gründete in
München
ein
Atelier, dessen Erzeugnisse bereits 1854 zu
Brüssel,
[* 9] dann zu
München und
Paris bei den
Ausstellungen die ersten
Medaillen
gewannen und mit der weitern
Ausbildung der
Photographie und der auf ihr begründeten
Reproduktionsverfahren
(Lichtdruck und
Heliogravüre) immer weiter vervollkommt wurden. Zu
Aufnahmen nach der
Natur gesellten sich später solche
nach modernen und alten Gemälden. Hanfstängl starb Das von ihm begründete
Geschäft wird von seinen
Erben fortgeführt.
2)
Marie, geborne
Schröder, Bühnensängerin, geb. zu
Breslau,
[* 10] begann hier ihre Gesangstudien, studierte darauf
zwei Jahre bei
FrauViardot-Garcia in
Baden-Baden
[* 11] und ging 1866 nach
Paris, wo sie sofort ein vorteilhaftes
Engagement am
Théâtre lyrique bekam, das sie 1870 mit einem noch glänzendern an der
ItalienischenOper vertauschen sollte,
als der
Krieg dies verhinderte. Nach
Deutschland
[* 12] zurückgekehrt, wurde sie 1871 am Hoftheater in
Stuttgart
[* 13] engagiert und 1873 zur
königlich württembergischen Kammersängerin ernannt.
(Tagekranz), das oberste, über
Tage befindliche
Gerüst eines
Schachtes, von dessen Bretterbelegung aus die
aus der Schachtmündung hervortretenden vollen Fördergefäße entleert und die leeren in den
Schacht eingelassen werden,
welch letzterer hierauf mit einer
Klappe an seiner Mündung geschlossen wird.
Bei schlaffer
Konstitution bildet sich oft auch nach
Entbindungen
ein Hängebauch, indem die während der
Schwangerschaft erfolgte starke
Ausdehnung der betreffenden Körperteile nicht wieder hinreichend
zurückgeht.
eine an der
Decke
[* 20] befestigte
Lampe,
[* 21] welche mittels
Ketten und
Glieder,
[* 22] die durch eine durchbrochene
Rosette
laufen, hinauf- und herabgezogen werden kann.
Die Hängelampe ist keine
Erfindung der Neuzeit, sondern schon im 15. Jahrh.
in den
Niederlanden im
Gebrauch gewesen.
die hangenden
Betten der Kriegsschiffsmatrosen aus
Segeltuch mit
Leinen an den
Enden, die durch
Ringe vereinigt
werden.
Mittels dieser
Ringe werden die an
Haken der Deckbalken zur Nachtruhe aufgehängt, frühmorgens aber in
ihre
Magazine (die
Finknetze) zurückverstaut,
Kasten, welche in einer Auskehlung der bordlängs sich erstreckenden
Brustwehr
[* 23] (Reling) angeordnet sind.
Matrosen auf
Handelsschiffen schlafen in mit dem Schiffskörper fest verbundenen Bettstätten
(Kojen).
In den Tropenländern gebraucht man die auch am Land, um sich vor dem auf der
Erde kriechenden Ungeziefer zu
sichern, und benutzt dann im
Freien gewöhnlich
Bäume zum Aufhängen derselben.