höhern
Ständen eröffnete und 27 Jahre lang leitete. Er starb daselbst. Außer verschiedenen belehrenden
Kinderschriften,
z. B. »Systematische Bilderschule« (Nürnb.
1847-51, 2 Bde.),
veröffentlichte er: »Kinderheimat in Liedern und Bildern« (mit
Zeichnungen von
GrafPocci und
Bürkner, neue
Ausg., Gütersl. 1875);
»Leitstern auf der Lebensfahrt, ein Spruchbrevier«
(Leipz. 1881) und »Rätselstübchen« (hrsg.
von Lohmeyer,
Glogau
[* 1] 1882).
GüllsKinderlieder zeichnen sich durch glückliche Auffassung des kindlichen
Geistes und
Gemüts
aus und sind besonders durch die
Kompositionen von W.
Taubert weit und breit bekannt geworden.
der zweite von den drei den
Vater überlebenden legitimen
Söhnen des numidischen
KönigsMasinissa (die beiden
andern
Söhne sind Micipsa und Mastanabal), ward 172 und 171
v. Chr. wegen der Streitigkeiten seines
Vaters mit den Karthagern
als Gesandter nach
Rom
[* 2] geschickt, um seinen
Vater gegen die
Anklagen der Karthager zu verteidigen, sollte
später (152) die
Sache seines
Vaters in
Karthago
[* 3] selbst führen, ward aber nicht in die Stadt eingelassen und geriet auf dem
Rückweg durch einen
Hinterhalt, den ihm die Karthager gelegt hatten, sogar in Lebensgefahr; als sodann 150 der
Krieg zwischen
Masinissa und den Karthagern ausgebrochen war und die Karthager geschlagen und zur
Ergebung gezwungen worden waren, überfiel
er die wehrlos Abziehenden und machte den größten Teil derselben nieder. Nach
MasinissasTod (149) verlieh P.
CorneliusScipio,
dem jener die Vollziehung seines
Testamentsübertragen hatte, Gulussa den Oberbefehl über dasHeer und die
Leitung des Kriegswesens, worauf dieser den
Römern im dritten
PunischenKrieg nicht unwesentliche
Dienste
[* 4] leistete. Er starb
bald darauf. - Ein Sohn von ihm, Massiva, war 111 mit
Jugurtha zusammen in
Rom und wurde auf dessen Befehl ermordet, weil einige
angesehene
Römer
[* 5] die Absicht hatten, ihn statt des
Jugurtha zum König von
Numidien zu erheben.
(Goum), in
Algerien
[* 6]
Name der Abteilungen der eingebornen irregulären
Reiterei. Das
Wort, aus dem arabischen hukm entstanden,
bedeutet s. v. w.
Aufgebot etc. der streitbaren
Mannschaft eines
Stammes. Diese
Reiter, obwohl ohne die geringste
Mannszucht,
werden wegen ihrer Bekanntschaft mit dem
Lande teils als
Eskorten,
Gendarmen etc., teils zum Plänklerdienst
und auf
Vorposten benutzt. Sie stehen nicht unter französischen
Offizieren, sondern unter ihren eignen, von
Frankreich bestätigten
Chefs und erhalten nur
Sold, wenn sie
Dienst thun. Das Bindeglied zwischen ihnen und der regulären
Armee bildet die 1830 errichtete
eingeborne reguläre
Reiterei, die späternSpahis. Im J. 1870 wurden sie bei der Loirearmee zum erstenmal
in einem europäischen
Krieg verwandt.
KarlWilhelm, Geolog, geb. zu Dannenfels in der
Rheinpfalz, ward früh durch seinen ältern
Bruder,
den Bryologen
Theodor Gümbel, für die
Naturwissenschaft gewonnen, studierte seit 1842 in
München
[* 7]
Philosophie undNaturwissenschaft,
dann in
Heidelberg
[* 8]
Geognosie und Bergwissenschaft, begann 1848 seine praktische
Ausbildung in dem Steinkohlenbergwerk St. Ingbert,
ward 1850 Markscheider und 1851 zur Beteiligung an der geognostischen Durchforschung
Bayerns nach
München berufen. Er leitete
die
Aufnahme des ostbayrischen Grenzstrichs von der
Donau bis zum
Fichtelgebirge, wandte sich aber seit 1855 der geognostischen
Durchforschung der
Alpen
[* 9] zu und um so erfolgreicher, als gleichzeitig viele österreichische Geologen und
Escherv. d.
Linth
sich derselben Aufgabe widmeten.
Die
Frucht dieser
Arbeiten war »Die geognostische
Beschreibung des bayrischen Alpengebirges und seines
Vorlandes« (Gotha
[* 10] 1861),
das erste Werk, welches einen bedeutenden Teil der nördlichen Kalkalpen bis ins kleinste
Detail darstellt
und geognostisch beschreibt. 1861 begann er in ähnlicher
Weise die Ausarbeitung des ostbayrischen
Gebirges, welche 1868 in
Gotha erschien. Ein dritter
Band
[* 11] (1879) behandelt das
Fichtelgebirge mit dem
Frankenwald. Neben derselben lieferte Gümbel eine Übersicht
der böhmischen
Kreide
[* 12] zur Vergleichung mit der in
Niederbayern und eineArbeit über
Foraminiferen des südbayrischen
Nummulitenkalks, auch bearbeitete er die geologische Abteilung der
»Bavaria«. Er wurde 1861
Professor an der
MünchenerUniversität, 1868 auch
Professor der
Geognosie an der technischen
Hochschule daselbst, trat 1869 in das
Kollegium des neuerrichteten
Oberbergamtes und
wurde 1879 mit dem
Titel Oberbergdirektor Vorstand dieser obersten Bergbehörde in
Bayern.
[* 13] 1882 wurde er in
den Adelstand erhoben.
Noch veröffentlichte er: »Anleitung zu geologischen
Beobachtungen in den
Alpen«
(Münch. 1879) und
»Geologie
[* 14] von
Bayern«
(Kassel
[* 15] 1884 ff.).
Ferdinand, Liederkomponist, geb. zu
Berlin,
[* 16] war 1839-42 als
Sänger auf verschiedenen
Bühnen thätig,
widmete sich aber dann zu
Berlin ausschließlich der
Komposition und dem Gesangunterricht. Außer zahlreichen
ebenso melodiösen und sangbaren wie ausdrucksvoll deklamierten und infolgedessen ungemein populär gewordenen Liedern schrieb
er einige
Liederspiele, von denen das 1848 erschienene: »Die
Kunst, geliebt zu werden«, besondere
Anerkennung gefunden hat.
Auch als Schriftsteller hat sich Gumbert vorteilhaft bekannt gemacht, teils durch eine Sammlung
von
Aussprüchen etc. über die
Tonkunst: »Musik. Gelesenes und Gesammeltes« (Berl. 1860),