AugustEduard,
Komponist, geb. zu
Berlin
[* 15] als Sohn des
Organisten an der dortigen Parochialkirche, erhielt
seine wissenschaftliche
Erziehung am
Gymnasium zum
GrauenKloster und seine musikalische
Ausbildung durch
Zelter. Bereits im
Alter von 16
Jahren erhielt er auf
Empfehlung dieses
Meisters die Organistenstelle an der Nikolaikirche, und
im folgenden Jahr ward er Mitglied der Singakademie, mit welcher Anstalt er während seiner weitern Künstlerlaufbahn immer
inniger verbunden wurde, namentlich nachdem er 1832 neben Rungenhagen zum Vizedirigenten erwählt und
nach dessen
Tod 1853 in seine
Stelle gerückt war.
Inzwischen war er auch als Hofdomorganist und als
Lehrer des neuerrichteten Domchors angestellt und (1841) zum Mitglied der
königlichen
Akademie der
Künste ernannt worden, vermochte jedoch mit allen diesenPflichten noch eine
überaus erfolgreiche Thätigkeit als Kompositionslehrer und schaffender
Künstler zu vereinen. In letzterer
Eigenschaft hat
er sich namentlich durch seine im
Geiste der ältern italienischen
Meister gehaltenen Vokalwerke ein
Verdienst erworben, welches
um so
höher zu schätzen ist, als die kostbaren
Traditionen jener Zeit in dem seit
Mendelssohns Auftreten
herrschend gewordenen einseitigen
Kultus der
Instrumentalmusik verloren zu gehen drohten.
Alle seine zahlreichen vortrefflichen
Arbeiten dieser
Gattung
(Motetten,
Kantaten,
Psalmen, ein
Oratorium: »Die Israeliten in der
Wüste«, vierstimmige
Lieder für gemischten und Männerchor) überragt aber seine 16stimmige
Messe a cappella, ein Meisterwerk
kontrapunktischer
Arbeit, zugleich ausgezeichnet durch überraschende Klangschönheit und Tiefe der
Empfindung,
seit seiner ersten Aufführung 1861 ein mehr und mehr bewundertes Repertoirestück der
Berliner
[* 16] Singakademie. Anfang der 70er
Jahre in den
Ruhestand versetzt, starb er
(franz., spr. grönásch), starker, dunkelroter,
dicklicher
Roussillonwein. ^[= meist rote, doch auch weiße Weine aus der Provinz Roussillon; Rotweine zweiten Ranges, wie ...]
britisch-westind.
Insel, eine derKleinenAntillen, ist vulkanischer
Natur und hat in der
Mitte den
Mount Catherine (838
m), an den sich fruchtbare
Thäler lehnen, und mehrere Kraterseen, darunter den
GrandEtang, 530 m ü. M.
hat ein
Areal von 396 qkm (7,2 QM.) und (1884, mit Carriacou) 42,403
Einw., worunter 835
Weiße. Seine Hauptprodukte sind: Kakao,
Baumwolle,
[* 17]
Zucker,
[* 18]
Gewürze,
Kaffee und
Südfrüchte.
Ausfuhr 1884: 213,116 Pfd. Sterl., Einfuhr 153,421 Pfd. Sterl.
Die repräsentative
Verfassung wurde 1877 beseitigt. Die
Revenue belief sich 1884 auf 50,216, die Kolonialschuld auf 5440 Pfd. Sterl.
Hauptstadt ist St.
George (3766 Einw.). Carriacou und andre der
Grenadinen (s. d.) gehören zu Grenada. - Grenada wurde 1493 von
Kolumbus entdeckt, 1650 von den
Franzosen kolonisiert, 1762 von den Engländern erobert und 1783 förmlich an dieselben abgetreten.
(franz. Grenadiers, von grenade,
Granate), ursprünglich
Soldaten, welche bei Ortsverteidigungen
Handgranaten
gegen den Feind schleuderten (daher Granatiere genannt). Als der schwedische
GeneralLars Kagge 1634 in
Regensburg
[* 21] belagert
wurde, forderte er zu diesem
DienstFreiwillige auf, denen er eine bedeutende Soldzulage gewährte, und
wurde so der Schöpfer der Grenadiere
Ludwig XIV. gab dann 1667 jeder
Kompanie des Königs-Infanterieregiments vier Grenadiere, die 1670 zu
einer
Kompanie vereinigt wurden. 1672 erhielt jedes Infanterieregiment eine
Kompanie Grenadiere
Ludwig XIV. errichtete 1676 auch zwei
Kompanien Grenadiere zu
Pferde
[* 22] als Gardetruppen unter der Benennung Grenadiere des
Königs. Neben dem Reiterdienst wurden
diese Grenadiere noch besonders wie
Pioniere verwendet. 1749 wurden aus den Grenadieren aufgelöster
Regimenter die unter dem
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