(slaw. Gruž), Dorf in
Dalmatien, Bezirkshauptmannschaft
Ragusa,
[* 7] nördlich von dieser Stadt an der ins Land
einschneidenden Meeresbucht gelegen, der eigentliche
Hafen von
Ragusa, Landungsplatz der Lloyddampfer (1883
sind 791
Handelsschiffe mit 214,227
Ton. eingelaufen), mit (1880) 677 Einw., Dominikanerkonvent,
zahlreichen Landhäusern der Ragusaner und einem
Hauptzollamt.
(spr. gräh),Arrondissementshauptstadt im franz.
DepartementObersaône, nordwestlich von
Besançon,
[* 8] an der
Saône, im Kreuzungspunkt mehrerer
Linien der Ostbahn, der
EisenbahnParis-Lyon und der
Lokalbahn Gray-Bucey lès
Gy, hat enge, steile
Straßen, Reste des
Schlosses der
Herzöge von
Burgund, eine schöne
Kirche im Renaissancestil, ein Stadthaus, eine alte, auf 14
Bogen
[* 9] ruhende steinerne
Brücke
[* 10] (aus dem 13. Jahrh.)
und eine neue
Hängebrücke, einen guten, stark besuchten
Hafen und (1881) 7185 Einw., welche Fabrikation von Eisenwaren,
Schiffbau, Roßhaarweberei und
Handel mit
Mehl,
[* 11]
Getreide
[* 12] und
Eisen
[* 13] betreiben. hat ein Kommunalcollège, eine
Bibliothek (15,000
Bände), ein Naturalienkabinett und ist Sitz eines
Gerichtshof und eines Handelsgerichts. - Es war schon
im 7. Jahrh. gegründet. Die ehemaligen Festungswerke ließ
Ludwig XIV. 1668 demolieren. Im
Krieg von 1870/71 war Gray von Wichtigkeit
für die militärischen
Operationen auf dem südöstlichen Schauplatz.
Vgl. Gatin und Besson,
Histoire de la ville de Gray
(Besançon
1851, 2 Bde.).
Der
Anstifter dieser Maßregel war
Dudley,
Herzog von
Northumberland, der seinen jüngsten Sohn,
LordGuilfordDudley, mit
Johanna
vermählt hatte. Nach
Eduards VI.
Tod kündigte
Northumberland seiner Schwiegertochter ihre Thronbesteigung
an. Nur mit Widerstreben ließ sich diese, welche der
Politik bisher ganz fern gestanden hatte, bewegen, ihr häusliches
Stillleben
und
die gelehrten
Studien, welche dasselbe ausgefüllt hatten, zu verlassen, um das zweifelhafte
Glück einer
Krone dafür einzutauschen;
sie wurde zu
London
[* 14] als
Königin ausgerufen.
Das
Volk, welches das Gesetzwidrige dieses
Verfahrens einsah, verhielt sich schweigend.
Northumberland hatte zwar alle Maßregeln
aufs klügste getroffen, aber die
PrinzessinMaria, die rechtmäßige Erbin der
Krone, nicht in seine
Gewalt bekommen können;
vielmehr hatte
Maria sich nachNorfolk begeben, ihre Anhänger um sich gesammelt und sich als
Königin ausrufen
lassen. Während
Northumberland ihr mit Heeresmacht entgegenrückte, brach in der
FamilieJohannas selbst Zwiespalt aus, da
sie, um nicht bloß als
Kreatur der
Dudleys zu erscheinen, ihren Gemahl nicht neben sich als König krönen lassen wollte,
und gleichzeitig erklärten sich die Hauptstadt, der
GeheimeRat, die
Flotte und die in den
Grafschaften
aufgebotenen
Truppen für
Maria, der sich nun auch
Northumberland selbst unterwerfen mußte.
2)Thomas, einer der besten engl.Lyriker des 18. Jahrh., der britische
Pindar genannt, geb. zu
London, ward in
Eton gebildet und widmete sich zu
Cambridge dem
Studium der
Rechte und der alten
Sprachen.
Später (1739) begleitete
er seinen Jugendfreund Horace
Walpole auf seiner
Reise durch
Frankreich und
Italien,
[* 16] kehrte aber, nachdem er sich
mit ihm überworfen, 1741 nach
England zurück. G beschrieb seine
Reise in den trefflich abgefaßten »Letters; journal of a
tour in Italy«. Er lebte nun als Rechtsgelehrter in
Cambridge, bis er 1768
Professor der neuern Geschichte daselbst wurde.
Als solcher starb er In seinen vielfach aufgelegten Gedichten (zuerst gesammelt, Lond.
1768) vereinigen sich poetisches
Feuer und
Würde des
Gefühls mit
Kraft
[* 17] der
Gedanken und
Eleganz des
Stils und der
Sprache.
[* 18] Äm
berühmtesten ist seine
»Elegie auf einem Dorfkirchhof«, 1751 gedichtet und in fast alle
SprachenEuropas, sogar ins
Griechische
und
Hebräische, übersetzt (deutsch von
Gotter,
Kosegarten, Seume,
Müller,
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