Individuums, welche sich mildem Beginn der Renaissancezeit zuerst in
Italien
[* 1] entwickelte, wuchs auch der Grabmälerluxus.
Die italienischen
Kirchen und Klöster sowie die
Hallen der
Friedhöfe
(Campi santi in
Pisa,
[* 2]
Florenz)
[* 3] sind voll von prächtigen,
oft von ersten
Meistern ausgeführten Grabmälern.
Päpste und
Fürsten wetteiferten in der Errichtung von prunkvollen Grabmonumenten,
mit deren Ausführung bisweilen schon bei Lebzeiten derer, für welche die Grabmäler bestimmt waren, begonnen wurde (Grabmäler
der
Päpste in St.
Peter zu
Rom,
[* 4]
Michelangelos Grabkapelle der Mediceer in
Florenz).
Die Grabmäler waren teils
Sarkophage mit den schlafenden oder betenden
Figuren der
Toten, teils Freibauten mit
Baldachinen,
Kuppeln u. dgl.
m. (Grabmal
KaiserMaximilians in
Innsbruck),
[* 5] teils architektonisch gegliederte, durch
Nischen,
Statuen und
Reliefs belebte fassadenartige Aufbauten, welche an die
Wände gelehnt wurden
(Dogen- und Patriziergrabmäler in
Venedig).
[* 6]
Letztere Gestalt der Grabmäler wurde besonders im 17. und 18. Jahrh. von der
Barock- und Rokokokunst weiter ausgebildet
und zu üppigstem, völlig weltlichem und bis zur Geschmacklosigkeit überladenem Prunk getrieben (Grabmal
Moritz'
von
Sachsen
[* 7] in
Straßburg).
[* 8] In neuerer Zeit werden Grabmäler in
Kirchennur für fürstliche
Personen oder zum Ehrengedächtnis
berühmter
Männer
(Panthéon zu
Rom, Westminsterabtei zu
London)
[* 9] errichtet. Daneben werden auch isolierte Ruhestätten für
Mitglieder von Fürstenfamilien in Gestalt vonKapellen mit Grabmälern angelegt (Mausoleen zu
Charlottenburg
[* 10] bei
Berlin,
[* 11]
Herrenhausen bei
Hannover).
[* 12] - Eine besondere Form haben auch die alten
Inder ihren Grabmälern gegeben, indem sie
über den
Gräbern glockenförmige
Hügel
(Topes) wölbten, die von
Säulen
[* 13] umgeben und mit Steinbildwerken gekrönt wurden.
Die Mohammedaner zeichneten die
Gräber ihrer
Fürsten,
Propheten und
Heiligen durch große oder kleine Grabmoscheen
mit Denksteinen
(KaabaMohammeds) aus. Über die Grabmäler der prähistorischen und altnordischen
Völker s.
Dolmen und
Gräber,
prähistorische. Vgl. auch
Begräbnisplatz.
(spr. -bo), 1) an der Oder, Stadt im preuß.
Regierungsbezirk
Stettin,
[* 17]
Kreis
[* 18]
Randow, an der Oder unterhalb
Stettin und durch dessen Vorstädte Unterwiek und Grünhof mit
diesem zusammenhängend, hat eine
Navigationsschule, ein
Realprogymnasium, 2 große
Maschinen- und Schiffbauanstalten, 2 Schiffswerften, 2 Kokosmattenfabriken, 2 Dampfschneidemühlen,
Kistenfabrikation,
Kunst- und Handelsgärtnerei,
Schiffahrt und
Handel und (1885) 13,760 meist evang. Einwohner.
Grabow wird zuerst 1241 genannt und wurde 1855 zur Stadt erhoben.
Unmittelbar unterhalb, an Grabow grenzend,
liegt das Dorf
Bredow
(s. d.). -
2) Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Posen,
[* 19]
KreisSchildberg, an der
Prosna, hat 2 kath.
Kirchen, eine Käsefabrik und (1885) 1730 meist
kath. Einwohner. -
Nach der
Auflösung dieser
Kammer und nach Beseitigung des allgemeinen
Wahlrechts zog sich Grabow unter
Protest
gegen das neue Wahlgesetz und die Wiederherstellung der
Kreis- und
Provinziallandtage vom politischen
Leben zurück. Die
Regierung
bestätigte ihn deswegen nicht, als er 1850 zum
Oberbürgermeister von
Magdeburg
[* 25] gewählt wurde, und ließ auch seine
Wahl in
Prenzlau zum
Oberbürgermeister auf Lebenszeit nicht zu, sondern nur die auf zwölf Jahre. Bei Beginn der
neuen
Ära 1858 wieder in das Abgeordnetenhaus eingetreten, wo
er an der
Spitze der gemäßigt liberalen
Fraktion Grabow stand, wurde
er zum ersten Vizepräsidenten und Anfang 1862 fast einstimmig zum
Präsidenten desselben erwählt.
Dies wiederholte sich in den folgenden
Jahren bei jedem Zusammentritt des
Hauses nach den öftern
Auflösungen
und Vertagungen.
In den hitzigen parlamentarischen
Kämpfen, welche in der Konfliktszeit entbrannten, wußte er die
Würde des
Hauses stets zu wahren und hielt die
Fahne verfassungsmäßigen
Rechts mit unerschütterlichem
Mut hoch. Seine große
Popularität
zeigte sich bei seinem 25jährigen Amtsjubiläum Des öftern, so bei
Eröffnung der
Sitzungen14. Jan. und und
hatte sich Grabow veranlaßt gesehen, dem
Rechte derNation in kräftigem
Protest wider die budgetlose
Regierung einen gewichtigen,
ja zuletzt fast schroffen
Ausdruck zu geben. Da infolge hiervon eine gewisse persönliche Erbitterung und Gereiztheit
zwischen ihm und dem
MinisteriumBismarck bestand, erklärte Grabow bei
Eröffnung desLandtags im
August 1866, im
Interesse einer
Versöhnung mit der
Regierung auf die Wiederwahl zum
Präsidenten des Abgeordnetenhauses verzichten zu wollen. Seitdem trat
in dem parlamentarischen
Leben nicht mehr hervor. Er starb an seinem 72.
Geburtstag, in
Prenzlau,
wo ihm 1875 ein Denkmal errichtet wurde.
¶