Er veröffentlichte
Ausgaben des Gerichtsverfassungsgesetzes und der Strafprozeßordnung nebst
Einführungsgesetzen (beide
Berl. 1877) und als Mitglied der Reichstagskommission zur Beratung des Sozialistengesetzes die
Schrift »Das
Reichsgesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der
Sozialdemokratie« (das. 1878).
(Gniezno), Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Bromberg,
[* 5] 107 m ü. M., zwischen
Hügeln und
Seen in fruchtbarer
Gegend und an den
LinienPosen-Thorn und
Öls-Gnesen der Preußischen Staatsbahn und der (1886 im
Bau begriffenen)
Eisenbahn Gnesen-Nakel, hat eine evangelische und 9 kath.
Kirchen, darunter den alten
Dom (965 gegründet) mit zwei
Türmen, einer
kunstvollen ehernen Flügelthür und dem
Grabmal des heil.
Adalbert, bedeutende Vieh-,
Pferde- und Getreidemärkte, Zuckerfabrikation,
Dampfmehl- und
Ölmühlen, Maschinenfabriken, Molkerei,
Destillationen etc. und (1885) mit
Garnison (1 Infanterieregiment Nr.
49) 15,760 meist kath. Einwohner. hat ein
Domkapitel (für das Erzbistum
Posen-Gnesen), ein Kollegiatstift,
Priesterseminar,
Gymnasium, ein Waisenhaus, ein Landgestüt und ist Sitz eines
Landgerichts (für die fünf
Amtsgerichte zu
Gnesen,
Mogilno,
Tremessen,
Wongrowitz und
Wreschen) und einer Reichsbanknebenstelle. - Gnesen ist eine der ältesten
Städte des frühern
KönigreichsPolen, wurde im J. 1000 Sitz eines
Erzbischofs, erhielt 1262 deutsches
Stadtrecht und war bis 1320 Krönungsstadt
der polnischen
Könige. Hierhin, zum
Grab des heil.
Adalbert, war schon
KaiserOtto III. gewallfahrtet.
Später geriet die Stadt
in
Verfall und hat sich erst unter preußischer Herrschaft, unter die es 1793 und abermals 1814 kam,
etwas gehoben.
Pflanzengruppe aus der Abteilung der
Gymnospermen, zunächst mit den
Koniferen
[* 6] (s. d.) verwandt und von manchen
Botanikern als Unterfamilie derselben betrachtet,
Sträucher oder
Bäume von verschiedenartigem
Habitus, bald schachtelhalmähnlich,
mit gegliederten, quirligen
Ästen und kleinen, zu Scheidenzähnen verkümmerten Blättern
(Ephedra), bald mit verzweigten
Stämmen und flachen, ovalen, fiedernervigen Blättern
(Gnetum), bald mit verkürztem Holzstamm und nur
mit zwei großen, schilfähnlichen, ausdauernden Blättern
(Welwitschia).
Die eingeschlechtigen, in
Ähren,
Rispen oder zapfenförmigen Blütenständen angeordneten
Blüten stehen hinter Deckblättern,
die sich bisweilen bei der
Reife zu einer fleischigen, roten
Hülle ausbilden oder becherartig miteinander verwachsen oder
einen
Zapfen
[* 7] mit gekielten, vierreihigen
Schuppen bilden. Die männliche Einzelblüte
besteht aus einer
perigonartigen
Hülle, die aus zwei verwachsenen Blättchen gebildet wird, und einem einfachen oder doppelten, zwei-, drei-,
oder sechsgliederigen Antherenquirl mit ein- bis dreifächerigen
Antheren.
L.,Gattung aus der
Familie der
Gnetaceen,
Sträucher, selten
Bäume mit gegenständigen, knotig gegliederten
Zweigen
und gegenständigen, lederigen, eiförmigen oder oblongen, fiedernervigen Blättern und monözischen, selten diözischen
Blüten in
Rispen. 18
Arten im tropischen
Asien
[* 9] und
Amerika.
[* 10] Gnetum GnemonL., ein
Baum in
Ostindien,
[* 11] ist in mehrfacher
Hinsicht nutzbar, indem die
Früchte roh, gekocht oder geröstet gegessen, das junge
Laub als
Gemüse genossen und aus dem
BasteStricke gedreht werden.
Gnetum ovalifoliumPoir. und Gnetum eduleBl., auf
Java und andern ostindischen
Inseln, gewähren
ähnlichen Nutzen.
Gnetum urensBl., in
Guinea, trägt
Früchte, deren
Hülle mit kurzen, brennenden
Haaren besetzt ist, und deren
Samen
[* 12] eßbar sind. Aus dem
Stamm schwitzt ein durchsichtiges
Gummi aus und ergießt sich infolge eines
Schnittes oder einer Anbohrung
eine wasserhelle, als
Getränk dienende
Flüssigkeit.
(griech., lat. Sententiae),
Sprüche, in welchen die
Resultate der Lebensbeobachtung in sinnreicher
Kürze ausgedrückt
sind, entweder metrisch (meist im elegischen Silbenmaß) oder in kräftiger
Prosa abgefaßt, ihrem
Charakter nach ein
Element
der didaktischenPoesie. Die indische, arabische, persische und
hebräische Litteratur ist reich an solchen
Sprüchen, und die Sämundsche
Edda hat viele treffliche Gnomen aus dem
Norden
[* 13] aufbewahrt. Eine große Geltung hatten die Gnomen bei
den Griechen.
Schon bei
Homer finden sich nicht selten dergleichen
Sprüche dem
Gang
[* 14] der
Erzählung eingewebt. Als die eigentliche
Entwickelungszeit der gnomischen
Philosophie ist das
Zeitalter der Gesetzgeber, eines
Lykurgos,
Charondas,
Zaleukos,
Drakon und
Solon, anzusehen, welche die
Satzungen des
Staats in metrische Fassung
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