Gerade
Zahl, eine ganze, durch Zwei ohne Rest teilbare Zahl.
Ist eine gerade Zahl durch Vier teilbar, so heißt sie doppeltgerade.
Zahl, eine ganze, durch Zwei ohne Rest teilbare Zahl.
Ist eine gerade Zahl durch Vier teilbar, so heißt sie doppeltgerade.
Geradflügler
[* 1]
(Helmkerfe,
Kaukerfe,
Orthopteren, Orthoptera; hierzu Tafel »Geradflügler«
),
Ordnung der Insekten, [* 2] umfaßt Kerbtiere mit beißenden Mundteilen, zwei ungleichen, geäderten Flügelpaaren und unvollkommener Metamorphose. Der Kopf trägt meist lange, vielgliederige Fühlhörner; die Unterlippe [* 3] (Fig. 5) zeigt deutlich ihre Zusammensetzung aus zwei Hälften und bewahrt so die ursprüngliche Gestalt eines zweiten Unterkieferpaars. Die Vorderflügel sind schmal und zuweilen lederartig hart zum Schutz des Rückens und der Hinterflügel, die dünn und breit sind und sich der Länge nach zusammenfalten lassen.
Die
Beine dienen zum Schreiten,
Laufen oder
Springen. Der langgestreckte
Hinterleib sitzt stets in seiner
ganzen
Breite
[* 4] an der
Brust fest und endet mit zangen-, griffel- oder fadenförmigen Anhängen. Die
Augen sind vielfach sehr
groß, auch sind meist Nebenaugen
(Ocellen) vorhanden (s. Figur). In einzelnen
Fällen
(Heuschrecken)
[* 5] existieren
Stimm- und
Gehörorgane;
die zirpenden oder schrillenden
Töne werden, und zwar fast nur von den Männchen, durch Reiben der mit
gezahntem
Rand versehenen Hinterschenkel an den Flügeldecken oder auch durch Reiben der letztern aneinander (nach Art des
Geigenspiels) hervorgebracht. Das Weibchen besitzt oft eine Legescheide zum
Ablegen der
Eier
[* 6] in die
Erde. Die
Jungen
sind flügellos, aber den Erwachsenen bereits sehr ähnlich und durchlaufen eine Anzahl
Häutungen, so daß die
Geschlechtsreife
oft erst nach einigen
Jahren erreicht wird. Die
Nahrung der
Larven und des vollkommenen Insekts ist vegetabilischer, animalischer
oder gemischter
Natur.
Schmarotzer sind unter den Geradflüglern
nicht bekannt. -
Fossil treten die Geradflügler
schon
im
Devon
[* 7] und in der
Kohle auf. Die Anzahl der bekannten lebenden
Arten beträgt mehrere
Tausend; die
Tiere selbst sind zum Teil
von ansehnlicher
Größe (bis zu 30
cm) und schöner Färbung.
Manche sind in auffallendster
Weise ihrer Umgebung angepaßt,
so daß sie nur schwer sichtbar werden (z. B. das
Wandelnde Blatt, die
Stabheuschrecken). - Früher rechnete
man zur
Ordnung der Geradflügler
verschiedene
Familien, die man neuerdings unter dem
Namen der
Falschnetzflügler
[* 8] (s. d.) oder Pseudoneuroptera
zu einer selbständigen
Ordnung erhoben hat.
Die eigentlichen Geradflügler
zerfallen in: 1)
Läufer (Cursoria) mit Laufbeinen;
hierher die Ohrwürmer (s. d.) und Schaben (s. d.);
2) Schreiter (Gressoria) mit Schreitbeinen; hierher die Fangheuschrecken und Gespenstheuschrecken (s. d., Phasmidae), nur in wärmern Gegenden; die flügellosen Formen gleichen verdorrten Zweigen, die geflügelten trocknen Blättern;
3) Springer (Saltatoria) mit verdickten Hinterschenkeln; hierher die Feldheuschrecken, Laubheuschrecken und Grabheuschrecken (s. Heuschrecken).
Vgl. die Abbildungen auf beifolgender Tafel.
[* 3] ^[Abb.: Mundteile der Blatta.
Fig. 1. Kopf von vorn, a Ocellen (Nebenaugen), b Maxillartaster, c Lippentaster.
Fig. 2. Oberlippe.
Fig. 3. Oberkiefer (Mandibel).
Fig. 4. Unterkiefer (Marille), a ihr Taster
Fig. 5. Unterlippe (Labium), aus zwei Hälften (I u. II) zusammengesetzt; c ihr Taster.]
[* 3] Gattungsname für eine Reihe von Mechanismen, welche den Zweck haben, eine geradlinige Bewegung zu erzeugen. Die einfachste Geradführung besteht in einer oder mehreren geraden Stangen oder Schienen (Gleitschienen, Gleitbacken), auf welchen das zu führende Stück (Gleitstück, Gleitklotz, in bestimmten Fällen auch Querhaupt oder Kreuzkopf [* 9] genannt) hin- und hergleitet. Die scheinbar sehr einfache Aufgabe, eine gerade Linie durch Bewegung zu beschreiben, wird ein schwieriges Problem der Mechanik, wenn die Bedingung gestellt wird, nicht von einer bereits vorhandenen geraden Linie auszugehen, sondern nur kreisförmige Bewegungen zu benutzen (die sogen. Gelenkgeradführungen).
Ihre wichtigste Verwendung finden die Gelenkgeradführungen bei den Balancierdampfmaschinen, wo sie zwischen den Balancier [* 10] und die Kolbenstange eingeschaltet werden, um die geradlinige Kolbenbewegung aufzunehmen und in eine Oszillation des Balanciers zu verwandeln. Nachdem man lange nach einer theoretisch genauen Gelenkgeradführung gesucht hatte, ist es endlich in neuerer Zeit zugleich Peaucellier, Silvester und Kempe gelungen, eine solche zu finden. Diese besteht [* 3] (Fig. 1) aus 7 Gelenkstangen mit parallelen Endzapfen und einem festen Stück a mit den Zapfen [* 11] A und B. Die Stangen b und c sind einander gleich, ebenso e, f, g, h, und die Stange d ist gleich der Entfernung a der beiden festen Punkte A und B. E ist der gerade geführte Punkt, und zwar ist seine Bahn senkrecht zu der Linie A B. Soll diese Behauptung richtig sein, so muß das von E auf die Verlängerung [* 12] von A B gefällte Lot für alle Lagen, welche der Mechanismus einnehmen kann, denselben Fußpunkt behalten, es muß also A H eine konstante Länge sein. Das folgt aber aus der Ähnlichkeit [* 13] der bei C, resp. H rechtwinke-