berechtigt sind, in der guten
Gesellschaft zu verkehren. In diesem
Sinn wird die Mehrheit »gentlemen« häufig gebraucht als
Anrede:
»MeineHerren«, wie z. B. in der bekannten Anrede an beide
Häuser des
Parlaments: »My
Lords and gentlemen«, als Bezeichnung
für die Mitglieder des
Unterhauses im
Gegensatz zu den mit MyLords angeredeten Mitgliedern des
Oberhauses.
hat aber auch, abgesehen von der Standesbezeichnung, noch eine doppelte Bedeutung: einmal wird als Gentleman bezeichnet der Ehrenmann,
welcher durchdrungen ist von anständiger, den
Gesetzen der
Ehre entsprechender
Gesinnung und stets dem entsprechend handelt;
das andre
Mal der Mann von Lebensart und gutem
Ton, welcher, der
Formen der guten
Gesellschaft mächtig,
sich stets anständig zu benehmen weiß.
Endlich wird das
Wort vielfach mit andern verbunden und erlangt dadurch wieder einen
besondern
Sinn, z. B. gentlemen-at-arms, eine aus
Offizieren gebildete königliche
Leibgarde, wie die Arcierenleibgarde in
Wien;
[* 1] gentlemen-commoners, diejenigen
Studenten, welche auf der
Universität auf eigneKosten studieren, im
Gegensatz
zu den Stipendiaten, also auch meist die
Studenten vornehmern
Standes. Gentleman of the king's bedchamber, Kammerjunker oder richtiger
Kämmerer; Gentleman
Usher,
Zeremonienmeister. Der
Teufel wird scherzweise als old Gentleman bezeichnet, ein
Lakai als gentleman's gentleman,
ein
Straßenräuber als Gentleman of the road. Gentleman rider heißt in der Sportsprache
derjenige
Reiter, welcher berechtigt ist, sich an den sogen. Herrenreiten zu beteiligen, bei denen
die Mitwirkung der
Jockeys ausgeschlossen ist.
(engl., spr. dschenntri) bezeichnet in
England diejenigen von
Stand und
Geburt, die nicht zum
Adel (s.Nobility)
gehören, wie namentlich die Großgrundbesitzer aus alten
Familien (den sogen.
County families).
Der reiche pekuniäre
Gewinn, welcher ihm dadurch zu teil wurde, mußte ihm um so willkommener sein, als
sein ungeregeltes, verschwenderisches
Leben immer größere
Summen verschlang. In der
»Neuen deutschen Monatsschrift« (1795-98)
und im
»HistorischenJournal« (1799-1800) schuf er sich die
Organe zur Kundgebung seiner politischen
Anschauungen, welche in
dem letztgenannten
Blatt
[* 6] bereits in einem kampfesmutig herausfordernden
TonFrankreich und
Bonaparte gegenüber sich ausließen.
Die Thronbesteigung desKönigsFriedrichWilhelm III. begrüßte Gentz mit einem »Sendschreiben«, worin
er vom freiesten Standpunkt aus dem Monarchen die zu befolgenden
Grundsätze darlegte und namentlich Vermeidung neuer
Auflagen,
Gewerbefreiheit und ein größeres
Maß von
Preßfreiheit verlangte. Dem König selbst empfahl sich indessen Gentz durch dieses
Schreiben wenig. Da ihm deshalb eine glänzende Laufbahn im preußischen
Staatsdienst verschlossen schien
und seine finanziellen Verhältnisse immer prekärer wurden, so folgte er der von seiten des
WienerKabinetts an ihn ergangenen
Einladung und trat 1802 als kaiserlicher
Rat in den österreichischen
Staatsdienst, der ihn in nahe Beziehungen zu dem damaligen
Hof- und StaatskanzlerL.Cobenzl brachte.
Hiermit beginnt die
Periode seiner publizistischen Thätigkeit, welche für die deutschen Nationalkämpfe gegen
Napoleons Übermacht
von hoher Wichtigkeit ist.
Alle seine
Schriften und
Manifeste sind von leidenschaftlichem
Haß gegen
Napoleon erfüllt. Vor dem
Ausbruch der
Kriege von 1805 und 1809 war er aufs eifrigste bemüht, eine
Koalition zwischen
Österreich
[* 7] und
Preußen
[* 8] zu stande zu bringen. Die neuen entscheidenden
SiegeNapoleons brachten ihn in Verzweiflung, die sich in Kraftausdrücken
Luft machte, welche die
Glätte seines mustergültigen
Stils wie mit vulkanischer
Kraft
[* 9] durchbrachen. In diesem
Geist sind namentlich
die
»Fragmente aus der Geschichte des politischen
Gleichgewichts von
Europa«
[* 10] (Leipz. 1804, 2. Aufl. 1806)
abgefaßt.
Schon 1810, nach dem
SturzStadions, trat eine entscheidende Umwandlung in ihm ein. Er wurde, wie er selbst schreibt, »Verfechter
der Restaurationstendenzen«,
Gehilfe und allmählich
Werkzeug der Metternichschen Kabinettspolitik und
aus einem Gegner des Welteroberers
Napoleon ein Feind der
Revolution, d. h. des Liberalismus, überhaupt jeder freiern politischen
und geistigen Regung.
Schon 1813 denunzierte er die patriotische
ErhebungPreußens
[* 12] als Rückkehr zur
Revolution, und der
SturzBonapartes bedeutete für ihn nur den Übergang in den Zustand der
Ruhe und des Genusses. Er führte auf
dem
Wiener Kongreß, bei den Ministerkonferenzen zu
Paris
[* 13] 1813 sowie auf den nachfolgenden
Kongressen, zuletzt zu
Verona,
[* 14] als
Generalsekretär das
Protokoll der
Verhandlungen und gab seine
Feder dazu her, die Freiheitsbestrebungen der
Völker zu bekämpfen
und den strengsten
Absolutismus zu verfechten. Vor jeder Regung in
Deutschland
[* 15] und
Europa erschrak der durch
epikureische Genußsucht und feigen
Egoismus erschlaffte Mann, als ob sie das künstliche Gebäude
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