Grafen von
Schwarzburg,
[* 1] welche 1435 die
Pfandschaft an die
Pfalzgrafen bei
Rhein und die
Grafen von
Hanau
[* 2] verkauften. Von da beginnt
der
Verfall der Stadt, den nachher die Drangsale des Dreißigjährigen
Kriegs (1634 wurde sie eingeäschert, 1635 aufs neue
fast gänzlich verwüstet) besiegelten. Die Stadt behielt zwar auf denReichstagen Sitz und
Stimme, ihre
Reichsfreiheit wurde aber von den Pfandherren bestritten und nicht einmal anerkannt, als das
Reichskammergericht sie 1734 für
eine Reichsstadt erklärte.
Durch das Aussterben der
Grafen von
Hanau (1736) kam deren
Anteil an
Hessen-Kassel, welches 1746 auch den pfälzischen Teil erkaufte
und 1803 Gelnhausen
[* 3] als Erbeigentum erhielt. 1866 fiel Gelnhausen mit
Kurhessen an
Preußen.
[* 4] Die Kaiserpfalz bildete seit 1350 unter
dem
Namen
»Burg Gelnhausen« eine
Ganerbschaft, die noch gegen Ende des 18. Jahrh. den Forstmeistern von Gelnhausen, den
Krempen von Freudenstein und den Schelmen von
Bergen,
[* 5] einem altadligen
Geschlecht, gehörte.
seiJesus Christus, in katholischen Gegenden der
Gruß, welcher beantwortet wird mit: Von nun an bis in
Ewigkeit.
Während
Sixtus V. jedem, der sich dieses
Grußes bediente, einen 50tägigen
Ablaß verhieß, steigerte
Benedikt XIII. 1728 die
Kraft
[* 7] dieses
Erlasses der Fegfeuerstrafen auf 200
Tage. Auch versprach man dem, der in der Sterbestunde
sich dieses
Grußes bedienen werde, 2000 Jahre
Ablaß. Da nun im Salzburgischen auch die
Spieler und Säufer durch das Hersagen
dieser
Worte den
Ablaß zu gewinnen hofften, erklärten die heimlichen
Protestanten daselbst sich gegen den
Gebrauch dieses
Grußes.
Gegen alle, die das »Gelobt etc.«
als
Gruß zu gebrauchen sich weigerten, ging der
Erzbischof von
Salzburg,
[* 8] Leop.
Ant.,
Freiherr v.
Firmian, seit 1729 mit den empörendsten
Maßregeln vor.
Tyrann von
Gela und
Syrakus,
[* 9] Sohn des Deinomenes, war unter dem
TyrannenHippokrates von
Gela Anführer von dessen
Reiterei und bemächtigte sich nach dessen
Tod unter dem
Schein, die
Söhne desselben gegen die Befreiungsversuche
der Gelaner zu schützen, selbst der Herrschaft (491
v. Chr.). Als in
Syrakus die Gamoren, die aristokratische
Partei, von dem
Volk vertrieben, nach Kasmena geflohen waren, führte er sie nach
Syrakus zurück und bemächtigte sich 485 der Herrschaft
daselbst, worauf er die Herrschaft über
Gela seinem
BruderHieron überließ. Er vergrößerte
Syrakus,
indem er die
Bürger der unterworfenen
Städte zum Teil dahin versetzte, und suchte überhaupt die ganze
Staatsverwaltung auf
das zweckmäßigste zu organisieren.
Zur Zeit des großen Perserzugs des
Xerxes gegen
Griechenland
[* 10] (480) nahm
Syrakus schon eine so einflußreiche
Stellung ein, daß Gelon von der griechischen Gesandtschaft, welche ihn um
Hilfe bat, den Oberbefehl über die gesamten griechischen
Streitkräfte verlangte, worauf jedoch die
Gesandten ablehnend antworteten. Ein weiterer
Grund aber, weshalb Gelon die Griechen
nicht unterstützte, war wohl der gleichzeitige
Einfall der Karthager in
Sizilien,
[* 11] welchen
Xerxes veranlaßt hatte,
um eben in
Sizilien festzuhalten.
Trotz der großen Übermacht der Karthager erfocht Gelon den glänzenden
Sieg bei
Himera 480. Die
Folge desselben war die Oberherrschaft
Gelons über ganz
Sizilien. Gelon berief darauf eine Versammlung des
Volkes, in welcher er seinen Entschluß erklärte, die Herrschaft
niederzulegen. Allein der allgemeine Zuruf der Versammelten nötigte ihn, nicht nur von
diesem Entschluß
abzustehen, sondern sogar den Königstitel anzunehmen. Zum Andenken an diesen
Auftritt wurde ihm eine
Bildsäule errichtet,
die ihn in schlichter Bürgerkleidung darstellte. Gelon erwarb sich noch große
Verdienste um
Syrakus und regierte mit großer
Milde; doch starb er schon 478. EinigeMeilen von der Stadt wurde ihm von den dankbaren
Bürgern ein prächtiges
Grabmal errichtet, wo man ihn sodann wie einen
Heros verehrte.
Sein Nachfolger ward sein
BruderHieron.
(Haï-Thao), ein neues Appreturmittel für Baumwollenstoffe, wird aus einer in Kochinchina
und auf
Mauritius häufigen
Alge gewonnen und kommt in Form von groben, glatten, harten und zähen, etwa 30
cm langen
Fasern
in den
Handel. Es ist farblos, durchscheinend, mit einem
Netz undurchsichtiger
Adern überzogen, geschmack- und geruchlos, quillt
in kaltem
Wasser und löst sich teilweise in warmem, vollständig in kochendem
Wasser. Die
Lösung gelatiniert
beim Erkalten und zeigt wenig
Neigung, zu faulen oder zu gären. Gelose eignet sich besonders für feine
Gewebe,
[* 13] denen man einen
geschmeidigen, dabei kernigen
Griff erteilen will.
Gelsemium nitidumMichx. (Gelsemium sempervirensAit.), einStrauch des tropischen
Amerika,
[* 16] mit windendem
Stengel,
[* 17] sehr kurz gestielten, lanzettlichen, zugespitzten, sparsam durchscheinend punktierten Blättern
und wohlriechenden
Blüten, zu 1-5 in Blattachseln traubig gebüschelt, liefert die arzneilich benutzte
RadixGelsemii und wird auch als
Zierpflanze bei uns kultiviert. Die stark narkotisch wirkende
Wurzel
[* 18] diente schon den
Indianern
als
Heilmittel; man benutzt sie bei
Wechselfieber und neuralgischen
Gesichtsschmerzen, doch zeigt sich die Giftigkeit der
Wurzel
vielfach störend. Bei innerlichem
Gebrauch zieht sich diePupille zusammen, bei äußerer Anwendung erweitert
sie sich, wobei das Sehvermögen weniger gestört wird als durch
Atropin.
Honig, welchen
Bienen aus
Blüten von Gelsemium gesammelt
haben, soll giftig sein.
daher Geltvieh, diejenigen weiblichen
Tiere, besonders
Rinder,
[* 22]
Schafe
[* 23] und
Schweine,
[* 24] Haarwild, welche
noch nicht trächtig gewesen oder, nachdem dies der
Fall war, ein oder mehrere Jahre nicht wieder empfangen.
(Alt-Geltow), Dorf im preuß. Regierungsbezirk
Potsdam,
[* 25]
Kreis
[* 26]
Osthavelland, hat 552 Einw. und eine 43
Hektar große
Landesbaumschule. Zu Geltow gehört der
Weiler Baumgartenbrück in schöner Gegend, amAustritt derHavel aus
dem Schwielowsee.