Staatsbahn, hat eine alte gotische
Kirche mit Denkmal des
MainzerKurfürstenJohannPhilipp v.
Schönborn, ein
Realprogymnasium,
eine königliche Lehranstalt für
Obst- und Weinbau (von E. v.
Lade gegründet), 2 Schaumweinfabriken und (1885) 3125 meist
kath. Einwohner. In der
Nähe die
VillaMonrepos mit berühmten Obstanlagen des
Herrn v.Lade. Der Geisenheimer
ist eine durch
Boukett und
Feuer ausgezeichnete Rheinweinsorte, die beste Weinlage der
Rothenberg. Geisenheim wird schon 748 erwähnt
und gehörte bis 1803 zu
Mainz;
[* 1] 1864 ward es zur Stadt erhoben.
periodische heiße Springquellen, von den beiden Geisern in
Island
[* 3] auf ähnliche
Quellen in andern Gegenden
übertragen. Der
GroßeGeiser (s. untenstehende
[* 2]
Fig. 1) liegt nordwestlich vom
Hekla in einem breiten
Thal,
[* 4] in welchem sich dicke
Schichten von
Kieselsinter als Quellabsatz des Geisers gebildet haben.
Um denGroßenGeiser selbst herum stellen diese
Absätze einen flachen
Kegel dar, an dessen
Spitze sich ein rundes
Becken von 2 m Tiefe und 18 m
Durchmesser befindet, in welches der etwa 3 m weite und bis zu 23 m Tiefe verfolgbare Quellschacht
mündet.
In den Zwischenpausen zwischen den
Eruptionen ist das
Becken mit
Wasser von 76-89° gefüllt, während die
Temperatur in der erreichbaren
Tiefe des
Kanals bis auf 127° steigt.
Alle 24-30
Stunden wird mehrmals rasch hintereinander eine 2 m dicke,
25-36 m hohe Dampfsäule ausgeworfen, worauf sich das durch die
Eruption entleerte
Becken allmählich wieder füllt, bis sich
in nicht ganz gleichen
Perioden der
Ausbruch wiederholt. Ähnliche
Erscheinungen, aber nach der Dauer derPeriode,
nach
Höhe des Wasserstrahls und der dadurch bedingten Großartigkeit der
Eruption verschieden, zeigen
die andern isländischen
Geiserquellen: der
KleineGeiser, der Strokkr (»Butterfaß«),
ferner das durch
Hochstetter näher geschilderte Geisergebiet
Neuseelands
und dasjenige des Nationalparks im Quellgebiet des Yellowstoneflusses in
Nordamerika,
[* 5] dessen Großartigkeit zwar durch die
ersten Beschreiber
(Hayden, Doane) wohl etwas übertrieben geschildert ward, aber auch nach den durch
KunzesBerichte notwendigen Abstrichen noch immer höchst bedeutend bleibt.Kunze gibt für die drei
Bassins: Lower Firehole-Bassin,
Upper
Firehole-Bassin und Shoshone-Bassin, zusammen 30 Springquellen an, die zum Teil reichlich
Kieselsinter absetzen. Auch
von der japanischen
Halbinsel Simoda wird einGeiser beschrieben.
Zur
Erklärung des
Mechanismus der Geisereruptionen nahm man früher
(Mackenzie,
[* 2]
Fig. 2) an, daß ein Hohlraum a, mit
Dampf
[* 6] und
heißem
Wasser gefüllt, in seinem tiefern Teil durch einen schwach geneigten
Kanal
[* 7] b mit der eigentlichen Geiserröhre c kommuniziere.
Der im Hohlraum sich mehrende
Dampf drückt das
Wasser tiefer und tiefer und erzeugt durch Emporschleudern
des
Wassers im Quellschacht die
Eruption in dem
Augenblick, wo das
Wasser in dem unterirdischen
Dampfkessel
[* 8] bis zur Einmündungsstelle
des
Kanals herabgedrückt ist. Am meisten eingebürgert hat sich
BunsensHypothese, nach welcher das in dem Geiserrohr aufsteigende
Wasser in der Tiefe unter demDruck der darauf lastenden Wassersäule eine weit höhere
Temperatur besitzt,
als der
Siedepunkt des
Wassers an der Oberfläche ist. Gelangen nun so heiße Wassermassen durch ihr Aufsteigen schnell unter
einen geringern
Druck als den ihrer
Temperatur entsprechenden, so werden sie plötzlich in
Dampf ver-
[* 2]
^[Abb.: Fg. 1. Geiser auf
Island. Nach Paijkull.]