Das im laufenden Alphabet nicht Verzeichnete ist im Register des Schlußbandes aufzusuchen.
Das im laufenden Alphabet nicht Verzeichnete ist im Register des Schlußbandes aufzusuchen.
Gehirn
Gehirn
* 1
Gehirn.
[* 1]
(Hirn), bei den
Wirbeltieren (mit Ausnahme der
Leptokardier) der vorderste, im
Kopf gelegene
Abschnitt des Zentralnervensystems,
der sich von seiner Fortsetzung nach hinten, dem
Rückenmark, gewöhnlich durch komplizierten
Bau und größere Weite unterscheidet,
von
Haus aus jedoch nur das Vorderende desselben darstellt. Bei Wirbellosen (z. B.
den
Insekten)
[* 2] nennt man häufig Gehirn
die über dem
Schlund gelegene Nervenmasse im
Gegensatz zu dem unter demselben verlaufenden
Bauchmark (s.
Nervensystem). - Das Gehirn
der
Wirbeltiere ist seiner Entstehung beim
Embryo zufolge gleich dem
Rückenmark ein
Rohr,
dessen Höhlung aber nicht an allen
Stellen gleich weit ist, und dessen Wandungen von
Nervenzellen und
Nervenfasern gebildet werden.
Vorn ist das Rohr geschlossen, hinten setzt es sich in das Rückenmark fort; es zerfällt in fünf blasenartige Abschnitte, das Vorder-, Zwischen-, Mittel-, Hinter- und Nachhirn. Diese liegen jedoch nicht genau hintereinander, vielmehr ist das Rohr gewöhnlich an der Grenze zwischen Mittel- und Hinterhirn geknickt. Der beim Embryo stark entwickelte Hohlraum schwindet bei den erwachsenen Tieren mehr, indessen lassen sich Reste davon auch beim Menschen noch als die sogen. Hirnhöhlen erkennen.
Nach vorn zieht sich das Vorderhirn in zwei kleinere
Höhlen, die sogen. Riechlappen (Textfig. 1 u. 2 a),
aus, von denen die
Riechnerven entspringen; in ähnlicher
Weise bildet seitlich je eine Ausbuchtung desselben Hirnteils die
Anlage des
Auges. Was das
Verhältnis der einzelnen
Abschnitte des Gehirns
zu einander betrifft, so nimmt mit der
Ausbildung der
Intelligenz das Vorderhirn bedeutend zu und überwiegt daher bei vielen
Säugetieren so sehr, daß es als
sogen. großes (b) die übrigen Teile
nahezu und beim
Menschen sogar ganz bedeckt. Es ist bei fast allen
Wirbeltieren in zwei
nebeneinander liegende.
Hälften
(Hemisphären oder
Lappen des großen Gehirns
) geteilt und bei starker
Ausbildung an seiner Oberfläche mit
Furchen
und Falten versehen, so daß es, wenn man diese glätten wollte, im
Schädel nicht
Raum genug finden würde.
Von den andern Hirnabschnitten sind die beiden letzten, Hinter und Nachhirn, gewöhnlich als kleines (c) und
verlängertes Mark
(d) bezeichnet, stets stark entwickelt, während Zwischen- und Mittelhirn (e) gewöhnlich an
Masse unbedeutend sind.
Gehirndes Menschen.
Gehirndes [* ] Menschen«.)
Beim
Menschen hat das Gehirn
eine nahezu eiförmige Gestalt und ein Durchschnittsgewicht von etwas über 1400 g beim
Mann und etwas über 1300 g beim
Weib (Genaueres s. unten); es erreicht dieses und seine bleibende
Größe schon im 7.-8. Lebensjahr.
Von den schon erwähnten fünf Teilen faßt man drei als Unter- oder Mittelhirn (subencephalon, mesencephalon)
zusammen und bezeichnet außerdem noch besonders das kleine (cerebellum) und das große Gehirn (cerebrum).
Letzteres macht etwa
sechs Siebentel der ganzen Hirnmasse aus und bedeckt den Rest derselben völlig. Von obenher wird es durch eine tiefe
Längsspalte (s. Tafel,
[* 1]
Fig. 3) in die zwei
Hemisphären geteilt, welche unter sich durch den sogen.
Balken (corpus callosum,
[* 1]
Fig. 1 u. 2), mit dem Mittelhirn durch die beiden Großhirnschenkel
(pedunculi cerebri,
[* 1]
Fig. 2) verbunden sind, mit dem Kleinhirn aber direkt gar nicht zusammenhängen.
Die gesamte Oberfläche der Großhirnhemisphären zeigt eine eigentümliche Faltung, wodurch die Hirnwindungen
(gyri) entstehen. Dies sind
Wülste
[* 1]
(Fig. 3) von 5-17
mm
Breite,
[* 3] die durch enge, aber
Fig. 2. Gehirn des Kaninchens.]
[* 1] ^[Abb.: Fig. 1 von oben (rechts geöffnet, um die Hirnhöhlen zu zeigen); ]
[* 1] ^[Abb.: Fig. 2 von unten, mit den Ursprungsstellen einiger Nerven. [* 4] a Riechlappen, b Vorderhirn, c Kleinhirn, d verlängertes Mark, e Mittelhirn, f Hirnanhang (Hypophysis).] ¶