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durch Kugelgelenke und teleskopartige Verschiebbarkeit beweglich. [* 1] Fig. 16. Düseneinrichtung. a Hauptwindleitungsrohr;
b von demselben zur Form n abführendes Zweigrohr mit Regulierklappe c;
d Kniestück, durch Schrauben [* 2] e an b zu befestigen, mit Einsatzstück f behufs der Dichtung versehen;
g Düse, mit dem Rohr h durch ein Kugelgelenk i verbunden und mit der Schraubenstange k zum Hinundherschieben des Rohrs h in d versehen, o Einsatzstück zum Anschluß der Düse;
l Federn an der Düse zu deren Feststellung in Vertiefungen des Randes von h;
m Spähöffnung mit Glimmer- oder Glasdeckel.
Die Düse erhält ihr Auflager in der Form n, einem abgestumpften Kegel aus Eisen, [* 3] Kupfer [* 4] oder Bronze, [* 5] welcher in der Ofenwandung eingemauert ist und bei hoher Ofentemperatur häufig mit Wasserkühlung versehen ist (Wasserform). [* 1] Fig. 17: Wasserform. Kaltes Wasser tritt von oben in die Form ein und nimmt bis zu seinem unten erfolgenden Abfluß aus den Formwänden Wärme [* 6] auf.
Windberechnung. Es ist wichtig, die in einen
Ofen etc. eingeblasene Windmenge zu kennen, da von deren
Sauerstoffgehalt die
Verbrennung von mehr oder weniger Brennmaterial in einer
Zeiteinheit und somit die Hitzeentwickelung abhängt.
Man bestimmt einmal die vom Gebläse
[* 7] eingesogene Luftmenge durch
Multiplikation seines Rauminhalts mit der Anzahl der Auspressungen.
Aber die so gefundene
Menge kommt nicht wirklich in den
Ofen, weil in der Röhrenleitung durch
Reibung
[* 8] und
Undichtigkeiten ein Verlust stattfindet. Es wird deshalb zweckmäßiger das das Düsenende verlassende Windquantum ermittelt,
indem man den
Querschnitt der
Düse mit der
Geschwindigkeit des dieselbe verlassenden
Windes, welche mit
Hilfe von Manometermessungen
zu berechnen ist, multipliziert. Hilfsmittel bei der Windberechnung sind: Windtabellen,
Diagramme
[* 9] und
Rechenschieber.
Geschichtliches. Daß den ältesten Kulturvölkern außer den
Blasrohren auch eine Art
Blasebalg bekannt war, ist aus vielen
Abbildungen zu ersehen; so stellt eine Abbildung aus
Theben etwa vom Jahr 1500
v. Chr. einen Metallschmelzprozeß dar, bei
welchem Ledersäcke von zwei Männern abwechselnd niedergetreten (Blaseperiode) und an
Stricken wieder
hochgezogen (Saugeperiode) werden. Lederbälge (speziell Spitzbälge) waren den
Römern unzweifelhaft bekannt (vielleicht
auch schon den Griechen), ja Cylindergebläse
wurden zur Zeit Vitruvs von ihnen für Orgelwerke benutzt. Im 16. Jahrh.
n. Chr. waren neben ledernen Spitzbälgen auch Kastenlederbälge in
Gebrauch. In demselben wurden die ersten Holzbälge
und zwar in
Deutschland
[* 10] verfertigt. Am Unterharz soll man dieselben bereits 1620 benutzt haben. Im 17. Jahrh.
wurde das Wassertrommelgebläse
in
Italien
[* 11] erfunden, welches schon 1665 in
Tivoli bei
Rom
[* 12] zum Messingschmelzen verwandt wurde.
Das erste eiserne Cylindergebläse
wurde 1760 von Smeaton für ein schottisches Eisenwerk gebaut. 1769
findet man
schon Cylindergebläse
zur Beschaffung von 1500 Kubikfuß
Wind pro
Minute. Das Glockengebläse
stammt aus derselben Zeit; in
Spanien
[* 13] erfunden, war es bereits 1775 in der
Bretagne in Anwendung und wurde später durch
Baader in
Deutschland bekannt gemacht
(daher Baadersches Gebläse
). Die
Cagniardellen wurden 1809 von
Cagniard-Latour angegeben, um 1820 die Henschelschen
Kettengebläse
erfunden und in
Frankreich die Tonnengebläse
bekannt.
Die zum Wasserpumpen schon im 17. Jahrh. verwendeten
Kapselräder
[* 14] und die im 18. Jahrh. bekannten Zentrifugalpumpen wurden
erst im ersten
Viertel unsers
Jahrhunderts als Gebläse
benutzt. Die Gebläse
der Gegenwart sind die Cylindergebläse, Zentrifugalgebläse
und auch wohl die Kapselgebläse sowie die
Dampfstrahlgebläse. Erstere sind da an ihrer
Stelle, wo es
sich um die Erzeugung großer Windquantitäten von großem
Druck handelt, also bei Hochöfen, Bessemereien etc. Sie erhalten
deshalb häufig ungeheure
Dimensionen, z. B. Gebläsecylinderdurchmesser bis 3
m, und ergeben
Wind von einer
Spannung bis ⅓
Atmosphäre
Überdruck.
Vgl. Weisbach, Ingenieur- und Maschinenmechanik, Bd. 3 (2. Aufl., Braunschw. 1876 ff.);
Redtenbacher, Resultate für den Maschinenbau (6. Aufl., Heidelb. 1875);
v. Hauer, Die Hüttenwesens-Maschinen (2. Aufl., Wien [* 15] 1877);
Kerl, Handbuch der metallurgischen Hüttenkunde, Bd. 1 (2. Aufl., Freiberg [* 16] 1861-65);
Derselbe, Grundriß der allgemeinen Hüttenkunde (2. Aufl., Leipz. 1879);
Percy-Wedding, Eisenhüttenkunde, Bd. 2, Abt. 2 (Braunschw. 1873);
Rühlmann, Allgemeine Maschinenlehre, Bd. 4 (das. 1875).