2) Milutin, serb.
Minister, geb. zu
Belgrad,
[* 1] Sohn des vorigen, besuchte die polytechnische
Schule in
Paris
[* 2] und die
Militärschule in
Metz,
[* 3] war
Offizier, zog sich aber nach der Ermordung des
FürstenMichael (1868) ins Privatleben zurück und
widmete sich auf dem
Landgut seines
Vaters, Grolzka, unter dessen Leitung staatsrechtlichen
Studien. 1874 in
die
Skuptschina gewählt, entwickelte er eine ungewöhnliche Rednergabe und politisches
Geschick und schwang sich bald zum
Führer der fortschrittlichen
Opposition gegen das Ristitschsche
System auf. 1876 nahm er als Artilleriemajor am
Kriege gegen
die
Türken mit Auszeichnung teil und wurde schwer verwundet.
(spr. -ra),DominiqueJoseph, franz. Staatsmann und Schriftsteller, geb. zu
Ustariz bei
Bayonne, ward
Advokat in
Bordeaux,
[* 5] begab sich aber später nach
Paris, um die litterarische Laufbahn einzuschlagen.
BeimAusbruch der
Revolution zum
Deputierten bei den
Reichsständen gewählt, hielt er seit 1790 zugleich Vorlesungen am
Lyceum
über alte Geschichte, wurde nach
DantonsAbdankung Justizminister und hatte
Ludwig XVI. das
Todesurteil zu eröffnen. Im März 1793 wurde er
Minister des Innern, trat aber bald zurück und redigierte nun ein republikanisches
Journal:
»Salut public«.
Unter der Schreckensherrschaft wurde er verhaftet. Nach dem 9.
Thermidor ward
er an die
Spitze des öffentlichen
Unterrichts
berufen, überließ aber seine
Stelle bald an
Ginguené und übernahm eine Professur an der neuerrichteten
Normalschule, von wo er 1795 als
Professor an das Nationalinstitut überging. Seit 1796 saß er im
Rate der Alten (später als
dessen
Präsident), wurde unter
Napoleon Mitglied des
Senats und
Graf, 1806 Mitglied des
Instituts und während
der
Hundert Tage Mitglied der Repräsentantenkammer.
Nach der
Restauration blieb er ohne
Anstellung, ward selbst aus der
Liste der Mitglieder des
Instituts gestrichen und erst nach
der
Julirevolution (1830) wieder in die
Akademie der moralischen und politischen
Wissenschaften aufgenommen. Er starb in
Ustariz. Außer einigen Elogien auf den
KanzlerL'Hôpital, den
AbtSuger u. a. hinterließ er interessante
»Mémoires sur la
Révolution« (1795, neue Ausg. 1862);
»Mémoires sur M. Suard, sur ses écrits et sur le dix-huitième siècle«
(Par. 1820, 2 Bde.) u. a.
(spr. gárrai),Johann, ungar. Dichter, geb. 1812 zu
Szegszárd im
TolnaerKomitat, lebte in
Pest, wo er 1847 bei
der Universitätsbibliothek eine
Anstellung fand und starb. Durch gründliches
Studium deutscher Meisterwerke gebildet
und durch
VörösmartysPoesien angeregt, schrieb er mehrere
Dramen, größtenteils historischen
Inhalts,
unter denen »Arbocz« (1837) besonders ansprach;
die poetische
Erzählung »Frangepan Kristófné« und das historische Gedicht
»Szent Laszlo«
(Erlau 1850, 2. Bde.; 2. Aufl.,
Pest 1853).
Als begabterer Balladendichter zeigte er sich in seinem unter dem
Titel: »Arpádok« erschienenen
Cyklus historischer
Balladen
(Pest 1847, 2. Aufl. 1848). Auch seine lyrischen Gedichte »Balatoni
Kagylók«
(Pest 1848,
Erlau 1851) werden hoch gestellt. Seine
Erzählungen erschienen
Pest 1845. Eine Gesamtausgabe seiner Gedichte
veranstaltete
FranzNey
(Pest 1854, 5 Bde.); eine Auswahl derselben in deutscher
Übersetzung gab
Kértbeny (2. Aufl.,
Wien
[* 8] 1857) heraus. Seine
Biographie schrieb Ferenczy
(Pest 1883).
ein Gebund
Feldfrüchte, welche noch ihre vollständigen
Körner enthalten, im
Gegensatz zur
Schütte (s. d.).
Die
Größe der Garben ist verschieden; je länger nämlich das
Stroh der
Halmfrüchte ist, um so stärker
können sie gebunden werden. Vielfach entscheidet auch Landessitte. Mit großen Garben fördert die Aberntung schneller,
das Auf- und Abladen erfordert aber kräftigere Leute. Wintergetreide wird in Garben von 8-15 kg, Sommergetreide und Hülsenfrucht
in der
Regel zu 5-8 kg gebunden. Zum
Binden dient
Getreide
[* 9] selbst, das
Strohseil, Weidengeflecht,
Jute-, Kokosfaserstricke,
Draht
[* 10] etc. (vgl.
Mähmaschine).
Leicht ausfallende Körnerfrüchte (z. B.
Raps) werden oft gar nicht gebunden,
Klee,
Bohnen,
Erbsen
etc. lose und in
Bunden aufgeladen. - In der
Ballistik versteht man unter Garbe (Streuung) die Ausbreitung der
Flugbahnen bei einer
Feuerwaffe. Geschoßgarbe ist die Form, welche die
Flugbahnen der Teile eines Streugeschosses beschreiben,
Minengarbe die beim
Sprengen
[* 11] einer Trichtermine
[* 12] emporgeschleuderte Bodenmasse.
das Zusammenschweißen von zu Bündeln
(Garben, Paketen) zusammengelegten ungleichartigen Stahlstäben, um
daraus unter dem
Hammer
[* 13] ein homogenes
Produkt
(Gärbstahl) zu erzeugen.