diese der Zustand geschaffen und
im Fall 3 auch nur eine
Handlung begangen worden ist, so liegt die Schwierigkeit hauptsächlich
in der Unterscheidung zwischen realer
Konkurrenz
(Fall 2) und dem fortgesetzten
Verbrechen, und es handelt sich also darum,
zu bestimmen, wann z. B. mehrere
Diebstähle so zu bestrafen seien, als ob nur ein einziger begangen wäre,
oder so, daß die verwirkte schwerste
Strafe erhöht würde. Als Merkmal für das erstere, d. h. also für das fortgesetzte Verbrechen,
bezeichnen einige die
Einheit des verbrecherischen Entschlusses, andre die
Einheit des Entschlusses und des
Objekts, auf welches
derselbe gerichtet ist; nach der erstern
Anschauung wären ehebrecherische
Handlungen, mit
Frau A. und B.
verübt, fortgesetzte Verbrechen, wenn dieselben aus Einem Entschluß hervorgehen, nach der andern nur die bei
Frau A. erfolgten
Wiederholungen.
Andre sagen: das
Bewußtsein des Kausalzusammenhanges der einzelnen
Handlungen müsse vom ersten bis zum letzten
Akt fortdauern
und außer der Gleichzeitigkeit des Entschlusses noch eine gewisse
Kontinuität der
Handlungen vorhanden
sein. Danach würden als fortgesetzte Verbrechen gelten: mehrere nacheinander verübte
Diebstähle, um die
Mittel zu einer
Reise zu erlangen;
eine
Reihe hintereinander gegen dieselbe
Person ausgestoßener Schimpfworte;
wiederholte
Eingriffe in die
Kasse durch denselben Einnehmer.
Fluß in
Schottland, entspringt als Duchray am Ostabhang des
BenLomond und hat einen sehr gewundenen, aber nur
im obern Teil raschen
Lauf.
Sein bedeutendster Zufluß ist der Teith, welcher ihm die
Wasser der
Loch Katrine,
Loch Sennachar u. a. zuführt. Nach einem
Laufe von 97 km mündet der Forth bei Kincardine in den
Firth of Forth. Für Seeschiffe
von 300
Ton. ist der
Fluß bis
Alloa, für kleinere bis
Stirling schiffbar. Eine
Brücke
[* 2] über den
Firth of Forth,
bei
Queensferry, ist seit 1882 im
Bau und soll 1890 vollendet werden. Dieser großartige
Bau (s. Tafel
»Brücken
[* 3] II«,
[* 4]
Fig. 3)
besteht aus drei Cantilevers aus
Stahl, die auf drei
Gruppen von je vier
Pfeilern ruhen.
Die
Pfeiler haben einen
Durchmesser von 21,3 m, erheben sich 27-36 m über den Meeresboden und
sind innerhalb eiserner Caissons aus
Granit,
Hausteinen und
Konkret ausgeführt. Die mittlere
Gruppe der
Pfeiler steht auf der
Insel Inchgarvie. Die zwei Hauptöffnungen haben eine
Spannweite von je 521,2 m, die zwei Seitenöffnungen von je 205,7
m. Die zur
Brücke führenden
Viadukte haben 15
Bogen
[* 5] (10 im S., 5 im N.), von denen 2: 54,5 m, 13: 51,2
m breit sind. Die Gesamtlänge der
Brücke ist 2466,1 m, die
Schienen liegen 45,7 m über dem höchsten Wasserstand, und die
Cantileversäulen haben eine
Höhe von 107 m. Die
Kosten des
Baues, der von
Fowler geleitet wird, sind auf 1,600,000
Pfd. Sterl. veranschlagt.
(spr. -tuhl),HippolyteNicolas Honoré, franz. Schriftsteller und
Minister, geb. zu
Digne
(Niederalpen),
war längere Zeit als
Kritiker in verschiedenen Oppositionsblättern thätig und erhielt 1845 eine Professur
der Litteraturgeschichte zu
Toulouse,
[* 14] 1846 zu
Aix. Nach der
Februarrevolutionschloß er sich der bonapartistischen
Partei an.
Nachdem er vom bis 2. Dez. d. J. Marineminister gewesen, erhielt er das
Portefeuille des
Kultus und öffentlichen
Unterrichts.
Er verfolgte in dieser
Stellung streng katholischeTendenzen. Er starb in
Bad
[* 15]
Ems.
[* 16] Als Schriftsteller
war Fortoul einer der ersten Gegner des Romantizismus. In seinen kleinen didaktischen
Romanen: »Simiane« und
»Steven« (zusammen
u. d. T.: »Grandeur de la vie privée«, Par. 1838, 2 Bde.)
sucht er zu beweisen, daß der soziale Fortschritt zunächst vom Familienleben
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