Hans, namhafter
Meistersänger, aus
Worms
[* 7] gebürtig, lebte als
Barbier zu
Nürnberg,
[* 8] wo er in der zweiten Hälfte
des 15. Jahrh. dichtete. Am bekanntesten
ist er durch seine
Fastnachtsspiele, die, mit denen seines unmittelbaren Vorgängers
H.
Rosenplüt verglichen, durch ihre etwas geschlossenere Form einen Fortschritt bekunden. An dichterischer
Begabung steht er hinter
Rosenplüt, während er ihn an Roheit und Lascivität übertrifft. Doch waren seine
Fastnachtsspiele
sowie seine derben
Schwänke und Spruchgedichte bei den Zeitgenossen sehr beliebt. Seine Werke sind aufs neue teils vollständig
(die
Fastnachtsspiele), teils in
Auszügen herausgegeben in
Kellers
»Fastnachtsspielen aus dem 15.
Jahrhundert«
(Stuttg., Litterar.
Verein, 1853-58, 4 Bde.) und
»Erzählungen aus altdeutschen
Handschriften« (das. 1854).
deiTedeschi (spr. tedéski), seit dem 13. Jahrh.
das »Kaufhaus der
Deutschen« in
Venedig,
[* 9] an der Rialtobrücke, von
Giorgione und
Tizian nach einem Neubau 1507 mit
Fresken geschmückt.
Stadt in der ital.
ProvinzCaserta,
Kreis
[* 11]
Gaeta, in fruchtbarer, aber ungesunder Gegend, nordöstlich vom fischreichen
Küstensee
Lago di Fondi, von der alten
Via Appia durchschnitten und mit Resten der alten Stadtmauer umgeben, hat eine gotische
Kathedrale, eine alte
Burg, ein ehemaliges Dominikanerkloster mit der
Zelle
[* 12] des St.Thomas von Aquino und
(1881) 6773 Einw. -
(franz., spr. fóng),Grund und
Boden (Fonds de terre); dann eine Geldanlage, Geldbestand,
Grundkapital u. dgl., daher
Amortisationsfonds,
Reservefonds etc. In
England bezeichnete man früher mit Fonds.
(Funds) insbesondere solche
Staatseinnahmen,
welche zur Verzinsung und Tilgung von
Anleihen bestimmt waren. Ursprünglich war jede einzelne
Anleihe
auf eine besondere
Einnahme fundiert.
Später vereinigte man die zusammengehörigen Fonds zu großen
Gruppen, an deren
Stelle dann 1786 der
allgemeine Amortisationsfonds trat. In
Frankreich verstand man unter Fonds publics (holl. Fundsen) von jeher die Staatsschuldverschreibungen
überhaupt. In
Deutschland
[* 14] bezeichnet man als Fonds oft
Wertpapiere, welche zu Vermögensanlagen benutzt werden,
im
Gegensatz zu den
Wechseln; im engern
Sinn versteht man neuerdings an der
Börse unter Fonds nur gewisse als verhältnismäßig
sicher geltende, fest verzinsliche Effektengattungen, namentlich Staatsobligationen und
Pfandbriefe landschaftlicher
Korporationen.
Fondsbörse, die
Börse, an welcher hauptsächlich Fonds gehandelt, d. h. Fondsgeschäfte
gemacht, werden. Diese
Geschäfte sind meist nur Bargeschäfte, keine
Differenzgeschäfte und werden vielfach nur von amtlich
bestellten
Maklern vermittelt. Fondsmakler, der
Makler in Fonds;
à f. perdu heißt auf
Leibrenten angelegtes, »eisernes
Kapital«
sowie unentgeltliche Beiträge für nicht hinreichend rentable
Unternehmungen. Im übertragenen
Sinn ist Fonds auch
s. v. w. Geistesvorrat, geistige Befähigung, Wissensschatz, innerer sittlicher
Gehalt etc.