(spr. foa), franz. Grafengeschlecht, leitet seinen
Ursprung vom
GrafenRoger I. von
Carcassonne (gest. 1012) her. Die namhaftesten
Grafen von Foix sind:
2)
RogerBernard III., verfocht nachdrücklich die
Rechte seines
Hauses gegen die Anmaßungen der
Armagnacs,
geriet aber dadurch mit dem französischen König
Philipp III. in
Fehde, ward 1274 gefangen und erst nach längerer Zeit, während
deren er im
Dienste
[* 6] des
Königs seine
Treue bewährte, wieder in seine
Güter eingesetzt. Mit seinen Nachbarn gegen
König
Peter III. von
Aragonien verbündet, fiel er abermals in Gefangenschaft und ward erst nachPetersTod (1285) wieder frei.
Er starb 1303. Seine in dieser zweiten Gefangenschaft gegen den König von
Aragonien gerichteten
Lieder gibt Millot im 2.
Band
[* 7] seiner
»Histoire littéraire des troubadours« im
Auszug.
Als ihm
Karl V. das
Gouvernement von
Languedoc nehmen wollte, um es dem
Herzog von
Berri zu geben, behauptete er sich mit Waffengewalt
und schlug den letztern in der
Ebene von
Revel.
Seinen Sohn, den er im
Verdacht hatte, ihn im Einverständnis mit
Karl dem
Bösen
vergiften zu wollen, warf er ins Gefängnis und mißhandelte ihn so, daß derselbe den freiwilligen Hungertod vorzog. Er
starb 1391 kinderlos. Er hinterließ ein Gedicht: »Miroir de
Phébus, des déduiz de la chasse, des bestes sauvaiges et des oyseaux de proye«
(Poitiers 1560 und Par. 1620), dessen sehr
schwülstiger
Stil (faire du oder donner
dans le Phébus) sprichwörtlich geworden ist.
Nach seinem
Tod fiel die
Grafschaft an KönigKarl VI., der sie einem Urenkel von
Roger I., Matthieu Foix,
Grafen
von Castella, als
Lehen gab; nach dessen
Tod kam sie 1398 durch seine
SchwesterIsabelle an Archambaud de Grailly, der nun sich
und seinen Nachkommen den
Titel der
Grafen von Foix beilegte und 1412 starb. Dessen Sohn
4)Jean,
Graf von, wurde von König
Karl VI. zum
Generalkapitän von
Languedoc,
Auvergne und
Guienne ernannt,
wodurch er mit dem
Dauphin in Streitigkeiten verwickelt ward. Als letzterer als
Karl VII. den
Thron
[* 8] bestiegen hatte, söhnte
er sich nicht nur mit dem
Grafen aus, sondern ernannte ihn auch zum Oberbefehlshaber desHeers und verlieh
ihm
Bigorre. Foix starb
Vgl. Flourac,Jean I., comte de Foix
(Pau
[* 9] 1884).
5)
GastonIV.,Graf von, Sohn des vorigen, leistete dem König
Karl VII. große
Dienste im
Kampf gegen die
Engländer, vermählte
sich mit Eleonore von
Navarra, ward 1455 von seinem Schwiegervater,Johann II. von
Navarra, zu seinem Nachfolger,
vom König von
Frankreich zum Pair ernannt; starb 1472.