erfolgt. Zuletzt sterben auch beide, 100 Jahre alt, zu derselben
Stunde. Das Liebespaar gehörte neben
Äneas und
Dido und
Tristan
und Isolde zu den berühmtesten Liebespaaren der Ritterzeit.
Handschriften des deutschen Gedichts befinden sich in
Berlin
[* 1] und
Heidelberg;
[* 2] herausgegeben wurde es von
Sommer (Quedlinb. 1846). Die französische
Quelle
[* 3] veröffentlichenImm.
Bekker (Berl. 1844) und, mit einer andern französischen
Dichtung gleichen
Inhalts, E. du Méril (Par. 1856). Eine niederdeutsche
Bearbeitung steht in
Bruns »Gedichten in altplattdeutscher
Sprache«
[* 4] (Berl. 1798) und in den
»NiederdeutschenDenkmälern« (hrsg.
von
Wätzoldt,
Brem. 1881 ff.),
eine mittelniederländische von Diederic von Assenede in
Hoffmanns von
Fallersleben
»Horae
belgicae« (Bd. 3). Neuere Bearbeitungen gaben
S. v.
Knorring, geborne
Tieck (Berl. 1822),
Henrique, span. Geschichts- und Altertumsforscher, geb. zu
Valladolid, trat 1715 in den Augustinerorden und ward später
Professor der
Theologie an der
Universität
von
Alcala; starb in
Madrid.
[* 7] Nachdem er 1732-1738 einen vollständigen
Kursus der
Theologie in fünf Quartbänden
herausgegeben hatte, wendete er sich fast ausschließlich dem
Studium der spanischen
Kirchen- und Profangeschichte und der
historischen Hilfswissenschaften, namentlich der
Numismatik, zu; seine »Clave historial«
(Madr. 1743; neueste
Aufl., das. 1817) war eigentlich nur die Vorarbeit zu seinem Hauptwerk:
»España sagrada, teatro geografico historico de la iglesia de España«
(das. 1747-73, 29 Bde.),
das von
Fr.
Manuel Risco,
Fernandez,
Merino,
Banal u. a. bis auf die Gegenwart fortgesetzt wurde, ein
für die spanische Ortsgeschichte sehr wertvolles Werk. Florez schrieb ferner: »Medallas de las colonias,
municipios y pueblos antiguos de España«
(Madr. 1757-58, 2 Bde.);
»Memorias de las reynas católicas« (3. Aufl., das. 1790, 2 Bde.);
»La Cantabria« (das. 1768).
Vgl. Mendez, Noticia de la vida y escritos de H. Florez
(Madr. 1780).
Estrada,DonAlvaro, span. Nationalökonom, geb. 1769 zu
Pola
[* 8] de Somiedo in
Asturien, studierte
Rechtswissenschaft und ward 1808
Generalprokurator der
ProvinzAsturien. Von glühendem
Patriotismus beseelt, wagte er zuerst gegen
Napoleon I. aufzutreten.
Später spielte er eine große
Rolle in der
Politik und wurde
zum lebenslänglichen
Deputierten und
Senator erwählt. Freimütig verteidigte er auch die Nationalrechte
gegen den zurückgekehrten König
Ferdinand VII. in seiner »Representacion á
Fernando VII.«, welches Werk fast in alle europäischen
Sprachen übersetzt wurde. Während der
Reaktion von 1820 redigierte er das zu
Cadiz
[* 9] erscheinende Oppositionsblatt »El tribuno
del pueblo«. Im J. 1823 mußte er nach
Frankreich auswandern, wo er aus seinem berühmten Werk »Curso
de economia politica« (5. Aufl. 1843; franz., Par.
1833, 3 Bde.) einen
Auszug unter dem
Titel: »Elementos de economia politica«
(Madr. 1841) veröffentlichte. Florez Estrada starb 1853.
Die gemeine Florfliege (C. perlaL., s. Tafel
»Netzflügler«),
[* 11]
9
mm lang, hell spangrün mit grün geäderten
Flügeln,
an
Kopf,
Fühlern und einer Mittelbinde des
Thorax gelb, fliegt häufig in
Deutschland
[* 12] und entwickelt bei der Berührung einen
penetranten widerlichen
Geruch. Sie findet sich in ganz
Europa
[* 13] und Südafrika.
[* 14] Sie heftet ihre
Eier
[* 15] auf langen, fadenförmigen
Stielen auf
Blätter, welche von
Blattläusen bewohnt sind. Die bald auskriechende, schmutzig gelbe, violettblau
gefleckte
Larve lebt von letztern und spinnt an einem
Blatt
[* 16] oder zwischen Kiefernadeln einen
Kokon, in welchem sie sich verpuppt.
In einem Jahr erscheinen mehrere
Generationen, die letzte überwintert als
Fliege.
Als er aber 1793 in
Sceaux, wohin er sich aus
Paris geflüchtet hatte, verhaftet wurde, starb er wenige
Tage nach
seiner
Befreiung, seine zarte,
nur für das
Glück bestimmte
Natur hatte die
Leiden
[* 20] der Gefangenschaft und den herben
Schicksalswechsel nicht zu ertragen vermocht.
Schon 1779 debütierte er mit kleinen Theaterstücken, wohl seinen liebenswürdigsten
und wahrsten
Schöpfungen, von denen wir als die besten nennen: »Les deux billets«, »Le
[* 21] bon ménage«, »La bonne mère«;