und ihren Veränderungen entstandenen Zeit auf ihn, den Schöpfer der Zeit, keine Anwendung erleiden. Neuerdings erfuhren
alle diese Dogmen eine der
EntdeckungKants (wonach die Zeit nur eine subjektive Form der
Anschauung darstellt) entsprechende
Umbildung, und man versteht infolgedessen unter Ewigkeit nicht sowohl die nach vorn und hinten ins Endlose
verlängerte Zeit als vielmehr das der subjektiven Zeitform entgegengesetzte intelligible
Wesen, so daß
Gottheit und
Welt sich
unterscheiden wie Ewigkeit und Zeit.
auch »zu Ende, vorbei«, entsprechend dem franz.
ci-devant als Bestimmungswort vor Bezeichnungen von Ämtern,
Titeln,
Würden etc., z. B. Exkönig, Exminister etc.
Exaktionen (exactiones, talliae),
außerordentliche kirchliche
Steuern oder
Erhöhungen von bereits üblichen
Abgaben behufs Erreichung gewisser kirchlicher
Zwecke,
z. B. Errichtung neuer geistlicher oder Lehrerstellen.
Insofern sie nicht durch freiwillige Sammlungen aufgebracht werden,
können sie nur nach eingeholter
Genehmigung des
Staats aufgelegt werden.
(lat.), die affektvolle, leidenschaftliche
Erhebung oder
Spannung des
Gemüts und
Willens,
in welcher sich der
Mensch zu einer außergewöhnlichen Thätigkeit angeregt fühlt;
exaltieren, in Exaltation versetzen (besonders
im
Partizipexaltiert gebräuchlich).
(lat.), eine Universitätsvorlesung, welche ganz besonders die Vorbereitung
auf das
Examen zum
Zweck hat,
sich deshalb der fragenden
Lehrform vorzugsweise bedient und gewöhnlich von jüngern
Dozenten
(Repetenten) gehalten wird.
(griech.), Hautblüte, eine schon bei
Hippokrates gebräuchliche Bezeichnung für einen roten fleckigen Hautausschlag,
auch krankhafte
Erscheinung auf der Oberfläche von
Pflanzen;
s.
Ausschlag. Exanthematisch, mit Hautausschlag verbunden.
(griech.), das Gebiet, welches der griechische
Kaiser inItalien
[* 5] nach den gotischen
Kriegen von 554 bis ins 8. Jahrh.
behauptete, und welches anfänglich
Rom und
[* 6] die heutige
Romagna, den Küstenstrich von
Rimini bis
Ancona,
[* 7]
Venedig,
[* 8]
Genua
[* 9] und ganz
Unteritalien umfaßte, mehr und mehr aber zusammenschmolz. Es war benannt nach dem
Titel des kaiserlichen
Statthalters, Exarch (Exarchos, eigentlich s. v. w. der Erste, Vorzüglichste); derselbe
setzte in den größern
Städten wieder
Herzöge ein, die aber, abgesehen von der Beaufsichtigung der kaiserlichen
Gefälle,
nur militärische Bedeutung hatten.
Sein Sitz war
Ravenna. Der erste Exarch war
Narses, der Besieger der Ostgoten. Obgleich er die
Verwaltung
des
Landes in tüchtiger
Weise führte, wurde er doch wegen seiner
Habsucht gehaßt und auf Betrieb seiner Feinde 568 vom
KaiserJustinus I. zurückgerufen, weshalb er 568 aus
Rache die
Langobarden ins Land gerufen haben soll. Unter seinem Nachfolger
FlaviusLonginus wurde der größte Teil von Oberitalien
[* 10] bis in die nächste
Nähe von
Ravenna von den
Langobarden
eingenommen.
Longin konnte sich nur hinter den
Mauern der von
Narses befestigten
Städte halten, von denen er
Ravenna noch mehr zu sichern
suchte. Der
Kaiser ersetzte ihn daher 584 durch Smaragdus, der
Frieden mit den
Langobarden schloß. Auch
unter den folgenden Exarchen
gab es häufige
Fehden mit den
Langobarden, meist zum Nachteil der byzantinischen Besitzungen.
Der Exarch Eleutherius erklärte sich 619 für unabhängig von
Konstantinopel
[* 11] und ließ sich zum
Kaiser des
Occidents ausrufen,
ward aber bald darauf von einem
Soldaten ermordet.
Der Langobardenkönig Rotharis entriß 641 dem Exarchat Trevigi und alle Besitzungen in der
ProvinzVenetien,
auch
Perugia und alle Seestädte von Luni bis an die fränkische
Grenze. Die theologischen Streitigkeiten einerseits und die
Thronumwälzungen in
Konstantinopel anderseits lockerten allmählich das
Band
[* 12] zwischen den italienischen
Provinzen und dem Kaiserreich.
So wählte
Venedig 697 auf Veranlassung des
Erzbischofs von
Grado einen
Dogen zum höchsten Beamten, erkannte
jedoch die
Oberhoheit des
Kaisers wenigstens insofern noch an, als es bei jeder neuen
Wahl in
Konstantinopel um deren Bestätigung
nachsuchte. Infolge teils äußerer
Angriffe, teils innerer
Unruhen sank das Ansehen der
Statthalter mehr und mehr, und als 726
KaiserLeo der Isaurier die Zerstörung der
Bilder in den
Kirchen anordnete und der Exarch
Paulus ein
Heer in
Ravenna
sammelte, um
Rom zur
Annahme der kaiserlichen
Edikte zu zwingen, erfolgte eine allgemeine
Erhebung; der Exarch wurde in den
Bann
gethan, jede Stadt ernannte einen
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