aus mehreren Karpellen und bildet ebenso viele
Fächer,
[* 1] indem die einwärts gebogenen Ränder der Karpelle mit der zentralen
Achse verwachsen. Im
Innenwinkel eines jeden
Faches befinden sich eine oder zwei hängende, anatrope
Samenknospen. Auf der
Spitze
des
Fruchtknotens stehen ebenso viele getrennte oder verwachsene
Griffel, als
Fächer vorhanden sind. Die
Frucht ist, entsprechend der Zahl ihrer
Fächer, meist drei-, selten zwei- oder mehrknopfig und stellt eine elastisch aufspringende
Kapsel dar: sie reißt nämlich zuerst scheidewandspaltig auf, und dann zerfällt jedes Knöpfchen durch fachspaltige
Teilung,
worauf die Teile sich nach innen elastisch zusammenziehen und dadurch den
Samen
[* 2] fortschnellen;
Die
Samen haben eine krustige
Schale und in der Nabelgegend einen fleischigen
Wulst; das reichliche, ölhaltige
Endosperm umschließt einen geraden
Keimling mit flachen, bisweilen blattartigen
Samenlappen und nach
oben gekehrtem Würzelchen.
Die Euphorbiaceen
[* 3] zerfallen in die beiden Hauptgruppen Stenolobeae, mit schmalen, halbcylindrischen
Kotyledonen, und Platylobeae, mit
breiten, flachen
Kotyledonen, letztere weiter in die Unterfamilien Phyllantheae, Bridelleae, Crotoneae,
Acalypheae, Hippomaneae, Dalechampieae und Euphorbieae.
der aus der geritzten
Rinde von
Euphorbia resiniferaBerg ausfließende und an der
Pflanze erhärtete
Milchsaft, bildet eine matt hellgelbliche, zerreibliche
Masse in 1-3
cm großen oder kleinern, sehr unregelmäßigen
und durch Trümmer der
Pflanze verunreinigten
Stücken, riecht beim Erwärmen schwach weihrauchartig, schmeckt sehr anhaltend
und gefährlich brennend scharf; sein
Staub erregt heftiges
Niesen,
Entzündung und
Blasen. Es besteht aus
etwa 38 Proz. scharf schmeckendem
Harz, 18 Proz.
Gummi, 22 Proz. geschmacklosem, kristallisierbarem Euphorbon, 12 Proz.
Äpfelsäuresalzen und 10 Proz. anorganischen
Stoffen. Es wird gegenwärtig aus
Salé und
Mogador ausgeführt und im marokkanischen
Atlas
[* 10] in geringer
Menge gesammelt.
Diese
Arbeit soll sehr gefährlich sein. Das Euphorbiumharz wirkt äußerst heftig auf die
Schleimhäute, erregt auch
auf der
Haut
[* 11] zuerst
Brennen und Rötung, dann
Entzündung und Blasenbildung; innerlich erzeugt es heftige
Magen- und
Darmentzündung,
die tödlich verlaufen kann. Es wird nur noch als äußerliches, blasenziehendes
Mittel gebraucht, vorzüglich in
Verbindung
mit Harzpflastern. Euphorbiumharz war schon den Alten bekannt.
Juba II. widmete der
Euphorbia resinifera eine kleine
Schrift und soll die
Pflanze nach seinem Leibarzt Euphorbos benannt haben.
Später ging die Kenntnis der Stammpflanze des Euphorbiumharzes
verloren, man leitete die
Drogue von Euphorbiumharz canariensis ab, bis
Berg aus den im E. enthaltenen Bruchstücken die Artverschiedenheit
nachwies. 1870 kamen die ersten
Exemplare von Euphorbiumharz resinifera nach
Kew.
griech. Dichter und Schriftsteller des alexandrinischen
Zeitalters, geboren um 276
v. Chr. zu
Chalkis in
Euböa,
gestorben um 225 als Bibliothekar
Antiochos' d. Gr. von
Syrien.
Eine
Monographie über ihn nebst Sammlung der
Fragmente seiner
Schriften
veröffentlichte
Meineke
(Danz. 1823; neu bearbeitet in »Analecta alexandrina«, Berl.
1843).
griech.
Maler, Bildhauer und Toreut, aus
Korinth
[* 13] (daher Euphranor vom Isthmos), blühte etwa um 350
v. Chr.
und setzte mit Lysipp die argivisch-sikyonische
Schule des Polyklet, welche sich besonders die
Darstellung des Körperlichen
zum Vorwurf nahm, fort. Die bis dahin in der
Kunst gültigen
Proportionen, welche Polyklet aufgestellt hatte, änderte er,
aber mit wenig
Glück; indem der
Körper seiner Gestalten zu schmächtig,
Kopf,
Arme undBeine zu groß erschienen.
Unter seinen plastischen Werken ist besonders eine
Gruppe der flüchtenden
Leto mit ihren
Kindern auf den
Armen, von seinen Gemälden
ein Wandbildercyklus in einer
Markthalle zu
Athen,
[* 14] die
Schlacht bei
Mantineia darstellend, berühmt gewesen.