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grau silberglänzend, an der Seite des Halses, Rumpfes und der Hüften isabellfarben, mit weißen Streifen auf dem Rücken und an der Hinterseite der Keulen und braunen Riemen. Er findet sich von Syrien über Arabien und Persien [* 1] bis Indien. In seiner Lebensweise erinnert er an den vorigen. Von seiner großen Schnelligkeit spricht schon Xenophon, der ihn in der Nähe des Euphrats traf. Nach Strabon und Plinius lebte er auch in Kleinasien. Seine Sinne sind hoch entwickelt, dabei ist er höchst genügsam und frißt namentlich salzhaltige Pflanzen.
Kirgisen, Perser, Araber jagen ihn seines Fleisches halber, und die Römer [* 2] schätzten die Füllen (lalisiones) als Leckerbissen. Das Fell verarbeitet man auf Chagrin und andres Leder; die Perser fangen die wilden Esel lebendig in Wolfsgruben [* 3] und verkaufen sie in die Stutereien, wo man sie zähmt und die prächtigen Esel zieht, welche man in Persien, Arabien und Ägypten [* 4] reitet und teuer bezahlt. Der Steppenesel (A. taeniopus Heugl.) ist groß, schlank, hübsch gebaut, doch mehr als die vorigen vom Habitus des gezähmten Esels, aschgrau oder isabellfarben, an der Unterseite heller, mit deutlichem Schulterkreuz und einigen mehr oder weniger bemerkbaren Querstreifen an der Außenseite des Hinterfußes.
Die Mähne ist ziemlich schwach und kurz, die Quaste am Schwanz aber stark und lang. Das Tier findet sich wahrscheinlich in allen Steppenländern östlich vom Nil, häufig um die Atbara und in den Barkaebenen. Jeder Hengst führt eine Herde von 10-15 Stuten und bewacht und verteidigt sie; er ist ausnehmend scheu und vorsichtig; in der Jugend eingefangen, soll er sich leicht zähmen lassen. Der zahme Esel (A. domesticus L.) stammt von einem der genannten Wildesel; von alters her hat man den Steppenesel und den Onager gezähmt und zur Veredelung der Eselzucht benutzt.
Dies geschieht noch jetzt in Persien und Arabien, während der Esel bei uns durch Vernachlässigung sehr herabgekommen ist. Er ist in Persien und Ägypten ein schönes, lebendiges, fleißiges, ausdauerndes Geschöpf, wird sorgfältig gepflegt und als Haustier sehr vielseitig ausgenutzt. Man hält eine große Rasse, wohl aus der Kreuzung mit dem Onager hervorgegangen, als Reittier, welche teurer bezahlt wird als das Pferd, [* 5] und eine kleinere zum Lasttragen. Auch im Sudân ist der noch Haustier, und in Südamerika [* 6] kommt er verwildert vor wie ehemals auch auf Sardinien [* 7] und einigen griechischen Inseln. Er liebt Trockenheit, erträgt aber Feuchtigkeit und Kälte weniger gut als das Pferd.
Sein Schritt ist sehr sicher, er trägt schwere Lasten und kann als Zugtier gebraucht werden. Der Esel liebt trockne und salzige Kräuter, Hafer [* 8] und Klee, ist aber sehr genügsam und verschmäht selbst Disteln nicht. Er säuft nur ganz reines Wasser. Seine Sinne sind hoch entwickelt, besonders das Gehör, [* 9] er hat ein treffliches Gedächtnis, ist listig, gutmütig, oft aber auch tückisch und störrig. Gegen Prügel ist er wenig empfindlich. Eine Anhänglichkeit an seinen Wärter wie das Pferd zeigt er niemals.
Die Stimme ist ein langgedehntes Y-a, das vorzüglich durch zwei eigne kleine Höhlungen am Luftröhrenkopf bewirkt wird. Krank wird er nicht leicht, er kann über 50 Jahre alt werden. Die Roßzeit fällt bei uns in die letzten Frühlings- und ersten Sommermonate, und nach 290 Tagen wirft die Eselin ein Junges, welches nach 5-6 Monaten entwöhnt werden kann. Das Fleisch des Esels wird in südlichen Gegenden gegessen. Die Haut [* 10] gibt zähes Leder, welches für Trommeln geschätzt wird; außerdem wird Pergament daraus verfertigt.
Die Eselsmilch steht in ihren Eigenschaften der Milch von Frauen am nächsten, ist leichter gerinnbar und gibt nur nach langem Schütteln eine weiche, weiße, geschmacklose, leicht ranzig werdende Butter. Die Molken derselben enthalten viel Milchzucker und schmecken angenehm süß. Sie wird als leichtverdaulich und nährend oft in Krankheiten verordnet, wo große Störung und Erschlaffung der Verdauungsfunktionen vorwalten. Durch Kreuzung des Esels mit Pferden entstehen das Maultier und der Maulesel (s. d.).