sein Sohn
Rudolf von Erlach erfocht der Stadt den glänzenden
Sieg bei
Laupen eine Angabe, die indes neuerdings bestritten
worden ist, da in dem ältesten
Laupener Schlachtbericht von ihm nur als dem Befehlshaber einer Expedition gegen Freiburg
[* 1] 1440 die
Rede ist, während sonst der
Schultheiß Bubenberg als Anführer genannt wird. In späterer Zeit sind merkwürdig:
JohannLudwig von Erlach, ausgezeichneter
Feldherr und Staatsmann, geb. 1595 zu Bern,
[* 2] trat zuerst als
Page, dann als
Offizier in den
DienstChristians von
Anhalt
[* 3] und wurde mit ihm 1620 in der
Schlacht am
WeißenBerge gefangen.
Andre ausgezeichnete Gebäude sind: die neue Stadtkirche mit 68 m hohem
Turm,
[* 18] das Kollegiengebäude im Schloßpark, das Universitätskrankenhaus,
die Frauenklinik das neue Anatomiegebäude, das
chemische Laboratorium, das zoologisch-zootomische
Institut, der Redoutensaal,
das geräumige Schauspielhaus, das neuerbaute Irrenhaus, die
Kaserne etc. Bemerkenswert ist auch das große
marmorne Kanaldenkmal (von
Schwanthaler), die
Verbindung der
Donau mit dem
Main darstellend, das 1846 bei
Eröffnung desLudwigskanals
enthüllt wurde.
Die Stadt hat (1885) 15,814 Einw., darunter 3079 Katholiken und 175
Juden. Die
Garnison besteht aus 1 Inf.-Bat.
Nr. 5. Die
Industrie umfaßt eine große Baumwollspinnerei nebst
Weberei
[* 19] sowie
Fabriken für Strumpf-,
Kamm- und Bürstenwaren,
Spiegel,
[* 20]
Handschuhe,
Papier. Von hoher Bedeutung ist die Bierbrauerei
[* 21] mit einem
Export von 160,000
hl jährlich. Erlangen ist Sitz eines
Bezirksamtes und eines Amtsgerichts und hat 2 evang. Pfarreien, eine deutsch-, eine
französisch-reformierte und eine kath. Pfarrei sowie eine altkath.
Gemeinde. Die
Universität, welche 1743 vom genannten
MarkgrafenFriedrich vonBrandenburg-Baireuth gestiftet wurde, zählte im Wintersemester 1885-86: 54
Dozenten und 842 Studierende, darunter 398 Theologen;
In der
Nähe der Burgberg mit schönen
Anlagen und
dem Schießhaus sowie der beliebte Ausflugsort Ratsberg. - Erlangen (früher Erlongen) ist alt und gehörte zum Radenz-
oder Rednitzgau. Es kam 970 an das
BistumWürzburg
[* 22] und 1017 an
Bamberg
[* 23] und erhielt 1046 eine
Burg. 1361 ward Erlangen an den König
von
Böhmen,
[* 24]
KaiserKarl IV., verkauft, welcher demOrtStadtrechte erteilte; König
Wenzel erhob ihn 1398 förmlich
zur Stadt. 1416 ward diese an den
BurggrafenJohann III. von
Nürnberg verpfändet.