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den Amphiktyonen geächtet, ward er in Antikyra erschlagen. Nach Herodot und Ktesias ward jener Verrat auch andern Personen zugeschrieben.
2) Athener, Sohn des Sophonides, entschiedener Demokrat, widersetzte sich Kimons Antrag, die Spartaner gegen die rebellischen
Heloten zu unterstützen, und beantragte die Beschränkung der Macht des Areopags, indem dieser durch das
»Gesetz des Ephiáltes« um 460 v. Chr. die Aufsicht über die Staatsgesetzgebung und Staatsverwaltung sowie über die Sitten verlor und
bloß die peinliche Gerichtsbarkeit behielt, wodurch für die Entwickelung der Demokratie Bahn gebrochen wurde. Ephiáltes wurde 457 auf
Veranstaltung der oligarchischen Partei von Aristodikos aus Tanagra ermordet.
(griech.), das Schwitzen.
(griech.), Satteldecke, Schabracke;
in der Zoologie die Hülle, in welcher die befruchteten Eier der Wasserflöhe
verpackt sind.
(Efod, hebr.), ein ellenlanges Kleidungsstück (bei Luther »Leibrock«) des jüdischen Hohenpriesters, welches
aus zwei durch Spangen auf der Schulter verbundenen Hälften bestand.
Außer dem Hohenpriester trugen es David, Samuel und einzelne
Priester geringen Standes. Vgl.
2. Mos. 28, 6. ff.
(griech.), der Eingang einer Rede.
(griech., »Aufseher«),
Bezeichnung einer obrigkeitlichen Behörde in Sparta, welche angeblich von Lykurg, wahrscheinlicher
aber erst 757 v. Chr. von Theopompos eingesetzt wurde. Die Zahl der Ephoren war auf fünf beschränkt, und sie wurden auf die
Dauer eines Jahrs vom Volk gewählt. Ihr Amt war anfangs nur ein richterliches; bald aber wurden sie die einflußreichste Behörde
Spartas und bildeten als Vertreter des gesamten Volkes ein Gegengewicht gegen die Könige und die Gerusia, über die sie ein
solches Übergewicht erlangten, daß die Lykurgische Verfassung dadurch allmählich untergraben wurde.
Sie beriefen die Volksversammlung, schlugen Gesetze vor, empfingen Gesandte und leiteten die äußere Politik;
sie sandten in
Kriegszeiten Heere ab und ernannten deren Feldherren, meist die Könige, die sie aber durch Beigeordnete und später durch zwei
Abgeordnete aus ihrer Mitte überwachen ließen;
sie zogen die Beamten nach Ablauf ihrer Amtszeit zur
Rechenschaft, verhandelten mit den fremden Regierungen, schlossen Verträge mit ihnen ab, verfügten über Beute und Staatsschatz
etc.;
sie führten die Aufsicht über die öffentliche Zucht, über das Leben der Fremden sowie über die Periöken und Heloten.
Ihrer Macht erlag König Agis III. bei seinem Versuch, die Lykurgische Verfassung wiederherzustellen; Kleomenes
III. (236-221) begann seine Reform des spartanischen Staatswesens mit Aufhebung des Ephorats (226), doch ward es nach seinem
Sturz (221) wiederhergestellt.
Vgl. Dum, Entstehung und Entwickelung des spartanischen Ephorats (Innsbr. 1878). -
Ephoren im kirchlichen Sinn, s. Ephorus.
griech. Geschichtschreiber aus Kyme in Äolis, Schüler des Isokrates, geboren um 400 v. Chr.,
gestorben nach 334, schrieb eine Universalgeschichte vom Einfall der Herakliden an bis auf seine Zeit (1104-340) in 30 Büchern.
Fragmente derselben gab Marx (Karlsr. 1815), wiederholt in Müllers »Historicorum graecorum fragmenta«, Bd. 1 (Par.
1842), heraus.
(griech. éphoros, vgl. Ephoren), der Geistliche, der einer Anzahl andrer Geistlichen vorsteht
und sie beaufsichtigt, in protestantischen Ländern daher s. v. w. Superintendent.
Der ihm unterstellte Bezirk heißt Ephorie,
sein Amt Ephorat.
alter Name eines Gebirges in Mittelpalästina, im gleichnamigen Stamm und teilweise in dem Stamm Benjamin (s.
Palästina).
(hebr., »der Fruchtbare«),
der zweite Sohn des Patriarchen Joseph, von Jakob an Kindes Statt angenommen und so Ahnherr eines hebräischen
Stammes. Derselbe zählte nach
4. Mos. 1, 33. in Ägypten 40,500 waffenfähige Männer, bei der von Moses kurz vor seinem Tod angestellten
Zählung aber nur noch 32,500 Mann. Bei der Verteilung Kanaans erhielt er durch Josua, der selbst Ephraimit war,
einen fruchtbaren Landstrich über die ganze Breite des diesseitigen Palästina, vom Mittelmeer bis an den Jordan, und in einer
seiner Städte, in Silo, war eine Zeitlang der Sitz des Nationalheiligtums. Nach Sauls Tod schloß sich der Stamm aus alter Eifersucht
gegen Juda an Isboseth an, unterwarf sich später zwar dem David, ward aber nach Salomos Tode der Mittelpunkt
des neuentstehenden Königreichs Israel, dessen Könige hier stets ihren Sitz hatten, weshalb auch das Reich Israel bei den Propheten
häufig geradezu Ephraim heißt. Vgl. Israel. Über die Aussprache des Sch bei den Ephraimiten s. Schibboleth. - Bei den amerikanischen
Jägern ist der Name Ephraim Bezeichnung des Grislybären (s. Bär).
(Ephraemiten), Spottname für die ganzen, halben und Viertelgulden, welche die Juden Ephraim und Itzig während
des Siebenjährigen Kriegs (von 1756 an) in Leipzig und in preußischen Münzstätten mit sächsischen Stempeln vom Jahr 1753 schlagen
ließen. Die Mark fein, 14 Thlr. Wert, wurde bis zu 45 Thlr.
ausgeprägt und solchen Geldes für 7 Mill. Thlr. in die Welt gesetzt. Es sank rasch so tief, daß 20 Thlr. auf den Louisdor
gerechnet wurden; nach dem Hubertsburger Frieden wurden sie ganz verschlagen.
der Syrer, einer der hervorragendsten Kirchenlehrer, Redner und Hymnendichter der syrischen Kirche,
genannt »der Prophet der Syrer«, »die Säule der Kirche« etc., geboren um 306 zu Nisibis, wurde durch den dortigen Bischof Jakob
für das Christentum gewonnen und in das Studium der Bibel eingeführt. Infolge der persischen Kriege verließ er 363 seine Vaterstadt
und nahm seinen Aufenthalt bei Edessa in einer Höhle, wo er sich mit Gebet, Bibelstudium und schriftstellerischen
Arbeiten beschäftigte. Er starb als Diakon von Edessa um 378. Griechen und Maroniten feiern sein Gedächtnis 28. Januar, die römische
Kirche 1. Februar. Seine dogmatische Richtung war abhängig von der des Basilius, welchen er 372 in Neocäsarea auch persönlich aufsuchte.
Die Schriften des Ephräm der Syrer sind teils in der syrischen Ursprache, teils in griechischer, lateinischer und
armenischer Übersetzung auf uns gekommen. Unter den im Syrischen erhaltenen Werken steht der Bibelkommentar obenan, der sich
im Anschluß an die Peschito über das ganze Alte Testament und bedeutende Teile des Neuen verbreitet. In griechischer Sprache
sind unter seinem Namen zahlreiche Homilien und Traktate erhalten. Die Hauptausgabe seiner Schriften veranstalteten
die beiden Assemani
(Rom 1732-46, 6. Bde.; 3 Bde.
mit syrischem Texte). Die armenisch erhaltenen Kommentare zu den Paulinischen Briefen veröffentlichte Aucher (Vened. 1836) und
die Evangelienharmonie Mösinger (das. 1876), die Nisibinischen Gedichte G. Bickell (Leipz. 1866), eine
deutsche Übersetzung ausgewählter Schriften Zingerle (Innsbr. 1830-38, 6 Bde.,
u. Kempten 1870-76, 3 Bde.).
Vgl. Alsleben, Das Leben des heil. Ephräm (Berl. 1853);
Eerson, ^[richtig: Gerson,] Die Kommentarien
des Ephräm der Syrer (das. 1868).