sehr lebhaft und wird durch die Reichsbankstelle (Gesamtumsatz 1884: 1498 Mill. Mk.), durch drei
Bankinstitute und vier große Bankhäuser vermittelt. Die Zahl der Handelsfirmen betrug 1883: 1464.
Erwähnenswert sind: die sogen. Diemelshöhe, eine städtische parkähnliche
Anlage auf der
Haardt, nördlich von der
Wupper,
mit einem Denkmal des heil. Suitbertus (gest. 713), einem Kriegerdenkmal
von 1872 und einem Rundschauturm auf der Elisenhöhe; die von dem Verschönerungsverein gestiftete
Anlage auf
dem Nützenberg, von wo man eine liebliche Aussicht nach
Westfalen
[* 5] wie anderseits nach dem
Rhein hin genießt; ferner Wenzlaws
Sanssouci an der
RonsdorferStraße. Am westlichen
Rand von Elberfeld befindet sich ein zoologischer
Garten,
[* 6] landschaftlich einer der
schönsten
Deutschlands.
[* 7] Der
Verkehr mit
Barmen, das von Elberfeld nur durch dieWupper getrennt ist, wird durch
eine Pferdeeisenbahn gefördert. - Die
Burg Elberfeld gehörte ursprünglich zum Erzstift
Köln,
[* 8] kam aber 1176 an die
Grafen von
Berg
zunächst als
Pfand.
Die erste Ansiedelung im Wupperthal veranlaßte das klare, zur
Bleiche besonders geeignete Bergwasser der
Wupper, und bereits 1532 erhielten
die Ansiedler der sogen.
Freiheit, wie noch gegenwärtig ein Teil der Stadt heißt, ein
Privilegium auf
die Garnbleiche, mit welcher indes schon um 1450 der Anfang gemacht worden war. Doch erst 1610 wurde Elberfeld die
Stadtgerechtigkeit erteilt. Zu größerer Bedeutung hoben sich
Industrie und
Handel nach dem Siebenjährigen
Krieg; die Seidenfabrikation
begann 1760, die Türkischrotfärberei 1780. Besonders wuchsen die
ElberfelderFabriken zu Ende des 18. und
Anfang des 19. Jahrh., wo die
Kontinentalsperre die
Konkurrenz mit
England möglich machte. Nachdem Elberfeld 1815 mit
Berg an
Preußen
[* 9] gekommen war, hat es vornehmlich seit der Begründung des
Zollvereins einen bedeutenden Aufschwung genommen.
Vgl. Coutelle,
Elberfeld, topographische und statistische
Darstellung (Elberf. 1853);
(Elboeuf, spr. -böff), Stadt im franz.
DepartementNiederseine,
ArrondissementRouen,
[* 13] links an der Seine, über
welche zwei
Brücken
[* 14] nach dem gegenüberliegenden
St.-Aubin führen,
Station der Westbahn, hat mehrere
Kirchen im Renaissancestil,
ein Stadthaus mit naturhistorischem
Museum, (1881) 22,883 Einw. und ist berühmt wegen ihrer bedeutenden
Fabrikation von
Tuch und andern Streichgarngeweben,
welche in der Stadt und Umgegend (in
Caudebec, s. d.,
und andern Nachbarorten) etwa 25,000
Menschen beschäftigt und jährlich für 85-90 Mill.
FrankWaren liefert, wovon große
Mengen ins
Ausland gehen.
Außerdem hat Elbeuf
Fabriken für
Kratzen und andre
Werkzeuge,
[* 15] Dampfsägemühlen etc. Dem
Verkehr dient namentlich der Flußhafen
der Seine. Die Stadt ist Sitz eines Handelsgerichts. Elbeuf, das alte Elbovium, gehörte seit 1338 als
Grafschaft dem
HausHarcourt, von welchem es 1554 durch Verheiratung an
René von
Lothringen, den siebenten Sohn des
HerzogsClaude
von
Guise, kam, worauf es 1581 von König
Heinrich III. zum Herzogtum und zur
Pairie erhoben ward. Die
Linie
des
HausesGuise, die den
Titel der
Herzöge von Elbeuf führte, bestand bis 1763, worauf der
Titel an eine Seitenlinie
Harcourt überging.
Der
Prinz vonLambesc (gest. 1825) war der letzte, der ihn führte.
Die
Industrie ist bedeutend und im Fortschreiten begriffen. Hervorzuheben sind eine Schiffswerfte, welche 1884 elf
Dampfer
und sechs
Torpedoboote baute,
Fabriken für Eisenindustrie, ein Eisenwalzwerk,
Eisengießereien, Eisenhämmer, ein Messingwalzwerk,
eine Blechwaren-, mehrere Maschinenfabriken und eine
Ölmühle. Bedeutend sind auch die Zigarrenfabrikation und die Leinenindustrie
sowie der
Export von
Neunaugen. Unter den
Märkten ist der Fettviehmarkt hervorzuheben.
Die
Binnenschiffahrt hat durch die
Eröffnung (1860) des Elbing-Oberländischen
Kanals (s. d.) sehr gewonnen, der Seeverkehr
durch den 1877-84 ausgeführten
Bau eines
Molo im
Haff von 3200 m
Länge und 5 m
Breite.
[* 21] Der
Handel erstreckt sich vornehmlich
auf Landesprodukte, wird aber durch dieNähe von
Königsberg
[* 22] und
Danzig sehr beeinträchtigt. 1884 wurden
zur
See 93,890 metr. Ztr., auf dem
Fluß 61,360 metr. Ztr. befördert; der
Absatz in
Holz
[* 23] betrug 30,393
cbm. Elbing steht mit
Königsberg
und
Danzig in Dampferverbindung. An höhern Unterrichtsanstalten besitzt Elbing ein
Gymnasium, ein
Realgymnasium, ein Lehrerinnenseminar,
ferner 13 Gemeindeschulen, eine Taubstummenschule; die Stadtbibliothek enthält über 25,000
Bände. Es
ist Sitz eines
Landgerichts (für die acht
Amtsgerichte zu
Christburg, E.,