Die
Karolinger hielten in der
PfalzDura (Duria) öfters Reichsversammlungen (761, 775 und 779);
auf den beiden letzten wurden
Feldzüge wider dieSachsen
[* 6] beschlossen. 881-882 wurde Düren durch die
Normannen verheert. Im J. 1000 bestätigte
KaiserOtto III. Düren als Reichsstadt;
1241 ward er von
KaiserFriedrich II. an den
GrafenWilhelm V.
von
Jülich verpfändet, wodurch er die Reichsunmittelbarkeit verlor. 1543 empörte sich Düren gegen
KaiserKarl
V., ward aber von dessen
Truppen erstürmt;
Unter französischer Herrschaft gehörte Düren bis 1814 zum Roerdepartement. Die
Industrie der Stadt und Umgegend verdankt
namentlich der
Familie Schoeller, die gegenwärtig unter verschiedenen
Firmen die mannigfachstenFabriken
leitet, ihren Aufschwung. - Der
Kreis
[* 8] Düren enthält zahlreiche Papierfabriken im N. und S. der Stadt Düren längs des Roerthals
bei den Dörfern Merken, Lendersdorf, Kreuzau u. a. sowie mehrere Nadelfabriken, ansehnlichen
Flachsbau,
Töpfereien und nicht unbedeutenden Braunkohlenbergbau.
Vgl.
Linde und A. de
Bruyn, Betreibung und Geschichte der
Stadt Düren
(Aach. 1823);
Bonn,
[* 9] Rumpel und
Fischbach, Sammlung von Materialien zur Geschichte Dürens und seiner
nächsten Umgegend (Dür. 1835-54).
Seine
Neigung trieb ihn zur
Malerei, und er setzte es bei seinem
Vater durch, daß ihn dieser 1486 in die Werkstätte
Michael
Wohlgemuths brachte. Die vier Lehrjahre, welche Dürer hier zubrachte, zogen ihm weidlich Plagen von seinen »Mitknechten«
zu, und wenn er auch manches lernte, ja am Ende der Lehrjahre den
Meister schon überflügelt hatte, so
konnte er sich doch während seines ganzen spätern
Lebens von manchen Eigenheiten und Unbeholfenheiten der Wohlgemuthschen
Schule nicht völlig los machen. Im J. 1490 ergriff Dürer den Wanderstab, kam 1492 nach
Kolmar
[* 16] und später
nach Basel,
[* 17] zuletzt nach
Italien
[* 18]
(Venedig).
[* 19] Im Frühjahr 1494 von seinem
Vater wieder aus der
Fremde zurückgerufen, heiratete er eine
Nürnberger Bürgerstochter, die wohlhabende und schöne
AgnesFrey, die übrigens nicht die
Xanthippe gewesen ist, zu der sie
böswillige Nachrede gemacht hat.
Seine Hauptthätigkeit widmete er jedoch dem Kupferstich und dem Vorlagenzeichnen für den
Holzschnitt;
namentlich den erstern betrieb er schon sehr frühzeitig; das erste datierte
Blatt
[* 26] ist von 1497, dem aber jedenfalls schon
verschiedene vorangegangen waren. Aus dieser Zeit stammen ferner: die
OffenbarungJohannis (1498), eine
Folge von 16
Holzschnitten;
Adam und
Eva (1502), ein Kupferstich. Im J. 1505 unternahm er eine zweite
Reise nach
Venedig, wo damals die
größten
Meister der venezianischen
Schule,
Tizian,
Giorgione, Palmavecchio, bereits thätig waren;
vor allen aber wirkte
GiovanniBellini auf ihn ein, den er selbst in einem
Brief als den »pest in gemell« pries.
Wenn ihn sein ernstes
Studium, sein
Fleiß und seine Einsicht schon früher in der
Heimat den
Wert der Korrektheit der
Zeichnung und eine wahre Naturauffassung
schätzen lehrten, so sah er hier eine ungeahnte
Kraft
[* 27] und Tiefe des
Kolorits, die nachhaltig auf ihn einwirkten. Die deutschen
Kaufleute zu
Venedig bestellten für die Bartholomäuskirche daselbst ein großesBild, das
Rosenkranzfest,
das später
KaiserRudolf II. um eine große
Summe erwarb und von vier Männern nach
Prag
[* 28] tragen ließ, wo es sich jetzt im
Stift
Strahow befindet. Es stellt eine
Krönung der
Madonna durch zwei
Engel dar.
Die
Jungfrau reicht dem
Kaiser, das Christuskind dem
PapstRosenkränze, ebenso der heil. Dominik und mehrere
Engel den Umstehenden.
In dem leider durch Übermalung sehr verdorbenen
Bild ist der venezianische Einfluß deutlich zu erkennen.
Obgleich Dürer in
Venedig hohe
Anerkennung fand und der
Rat von
Venedig ihm einen Jahresgehalt von 200
Dukaten anbot, wenn er sich
in der Stadt dauernd niederlassen wolle, trat er doch im Spätherbst 1506 die Rückreise in seine Vaterstadt
an. Von den ersten Werken Dürers nach seiner Rückkunft von
Italien sind zu nennen: das Bildnis eines
Jünglings (1507) im
Belvedere zu
Wien;