zugleich in der schönen Litteratur und brachte im 17. Jahr ein
Drama: »MeisterPilgram«, mit Beifall zur Aufführung. Da seine
freie
Gesinnung in
Österreich
[* 1] unter dem Metternichschen
Drucke keinen
Boden fand, verließ er 1830 sein Vaterland, wandte sich
zunächst nach
München,
[* 2] das er mit einem Balladenkranz: »Die
Wittelsbacher«
(Münch. 1831),
begrüßte,
und von dort 1832 nach
Trier,
[* 3] wo er mit
SalletFreundschaft schloß, aber durch sein
Drama
»Franz von
Sickingen« sich den
Haß der
Geistlichkeit zuzog. Im J. 1834 siedelte er nach
Frankfurt
[* 4] a. M., wo
er den
»Phönix« begründete, 1836 nach
Darmstadt
[* 5] über,
wo er bis 1849 verweilte und an der deutschkatholischen
Bewegung den thätigsten
Anteil nahm. Schließlich
wandte er sich nach
Mainz
[* 6] und wurde daselbst 1851
Prediger der deutschkatholischen
Gemeinde. Er starb in
Wiesbaden.
[* 7] Duller hat nicht nur als Dichter und
Novellist, sondern später auch als Geschichtschreiber eine rege Thätigkeit entwickelt und
sich in allen seinen
Schriften als warmer
Freund aller freisinnigen und humanen Bestrebungen erwiesen.
Auf lyrischem Gebiet verdienen »Der
Fürst der
Liebe« (Leipz. 1842, 2. Aufl. 1854) und die »Gesammelten
Gedichte« (Berl. 1845; neue Ausg., Leipz.
1877) Hervorhebung.
Von seinen novellistischen
Arbeiten, die im ganzen an einem pomphaft-oratorischen
Stile leiden, sind
»Kronen
[* 8] undKetten«
(Frankf. 1835, 3 Bde.),
»Loyola« (das. 1836, 3 Bde.)
und
»Kaiser und
Papst« (Leipz. 1838, 4 Bde.)
die wertvollsten. Im
Fach der Geschichtschreibung gebührt der »Vaterländischen Geschichte«
(Frankf. 1852-57, 5 Bde.),
nach Dullers
Tod von
Hagen
[* 9] fortgeführt, der Vorrang. Außerdem sind zu nennen: »Geschichte des
deutschen
Volkes« (Leipz. 1840, 3. Aufl. 1846;
neu bearbeitet von
Pierson, Berl. 1861; 6. Aufl. 1877);
»Geschichte der
Jesuiten« (Leipz. 1840; 3. Aufl., Brandenb.
1861);
FriedrichLudwig, Flötenvirtuose, geb. zu
Oranienburg, hatte das Unglück, schon in den ersten
Wochen
seines
Lebens unheilbar zu erblinden, was ihn jedoch nicht hinderte, sein musikalisches
Talent auszubilden.
Von seinem
Vater unterrichtet, machte er so rapide Fortschritte, daß er bereits im 13. Jahr mit Erfolg öffentlich auftreten
und später in allen Hauptstädten
Deutschlands
[* 18]
Enthusiasmus erregen konnte.
SeinGedächtnis war so ausgebildet, daß er ein
ihm unbekanntes Flötenkonzert in der Zeit von wenigen
Stunden auswendig lernte und auch auf dem
Klavier
Bachsche
Fugen aus dem
Gedächtnis korrekt spielte. Von 1796 an lebte er als kaiserlicher Kammermusikus in
Petersburg,
[* 19] siedelte
aber in seinen letzten Lebensjahren nach
Würzburg
[* 20] über, wo er
starb. An
Kompositionen hat er verschiedene
Duos,
Kapricen,
Konzerte etc. veröffentlicht. Seine
Autobiographie gab
Wieland heraus (Zür. 1808, 2 Bde.).
(spr. dümanoahr),PhilippeFrançoisPinel, fruchtbarer Vaudevilledichter, geb. zu
Guadeloupe, erhielt
seine
Erziehung in
Paris
[* 27] und widmete sich der
Rechtswissenschaft, verließ aber dies
Studium, als seine ersten mit seinem
FreundeDe Mallian zusammen verfaßten
Stücke: »Un jour de médecine« (1827) und »La
semaine des amours«, Beifall fanden, und widmete sich der
Bühne. Er hat
ca. 170
Stücke geschrieben, von
denen die bekanntesten sind: »La marquise de Prétintaille« (1835);
»L'école des agneaux« (preisgekrönt, 1855) u. a.
Ihnen verdankt die berühmte Schauspielerin
Mad. Déjazet ihre besten
Rollen.
[* 29] Dumanoir starb in
Pau.
[* 30]