rediskontiert, indem er zu noch größern Kapitalkräften geht, welche
Diskonten nehmen (diskontieren); das sind zumeist die
Notenbanken, denen das Liegenlassen der
Wechsel bis zum Verfalltag gesetzlich dadurch erleichtert ist, daß sie an
Stelle von
Bargeld mit Zahlungsversprechen auf sich
(Banknoten) zahlen (vgl.
Banken). Das Bestreben dieser
Institute, mit ihren auf
solche Art elastischen
Mitteln den Anforderungen des diskontierenden Geschäftspublikums zu entsprechen, ist die
Diskontpolitik;
ihr
Werkzeug ist das Hinauf- und Heruntersetzen des Diskontsatzes, Abkürzen der Verfallzeit der
Wechsel etc. Sie erhöhen
den Diskontsatz bei starkem
Begehr nach Diskontierung von
Wechseln und halten dadurch den nötigen Geldvorrat im Land zurück.
Bei relativem Geldüberfluß erniedrigen sie ihn wieder, reizen dadurch zum
Angebot von
Wechseln und zur
Belebung der Geschäftsthätigkeit. Der
Zins, welcher bei Verpfändung (Lombardieren) von
Wertpapieren von den
Banken berechnet
wird, heißt Lombarddiskont. Derselbe ist in der
Regel 1 Proz. höher als der Wechseldiskont.
Eskomptieren, diskontieren nennt
man auch wohl im Geschäftsleben die Berücksichtigung von wahrscheinlich eintretenden Ereignissen, welche
einen Einfluß auf den
Kurs ausüben werden.
(lat.), Mangel an Zusammenhang,
Verbindung. - Im parlamentarischen Sprachgebrauch versteht man unter
dem
Prinzip der Diskontinuität den
Grundsatz, wonach jede
Session einer parlamentarischen
Körperschaft für sich ein
abgeschlossenes und selbständiges Ganze bildet.
Daher müssen Gesetzesvorlagen, welche in der abgelaufenen
Session nicht erledigt
wurden, in der folgenden
Session neu eingebracht werden, wofern die
Regierung daran festhält, dasselbe gilt von
Anträgen und
Petitionen; auch können die
Arbeiten einer
Kommission des
Parlaments aus der einen
Session nicht in der nächsten
einfach wieder aufgenommen und fortgesetzt werden.
[* 3] (griech.),
Scheibe, Wurfscheibe, bei
HomerSolos genannt, eine in späterer Zeit metallene, früher auch steinerne
Scheibe von Linsengestalt, ohne Handhabe und
Riemen, in der Mitte etwas stärker, nach der
Peripherie schwächer auslaufend.
Die
Größe und
Schwere des Diskos war für
Knaben und
Männer verschieden. Ein zu
Olympia im
Alpheios gefundener
Diskos war 20
cm breit und 4 kg schwer; andre haben nur eine
Schwere von 2-2,5 kg. Als isolierte Kampfübung
kommt das Diskoswerfen
(Diskobolia) in der heroischen Zeit häufig vor.
Homer nennt z. B. den
Protesilaos als vorzüglichen Diskoswerfer,
[* 4] und
Odysseus übertraf im Diskoswurf alle
Phäaken. In der spätern Zeit war der Diskoswurf eine Hauptübung in den Gymnasien und Palästren, besonders beliebt
in
Sparta, in der Kaiserzeit auch zu
Rom;
[* 5] bei den öffentlichen
Festspielen kam derselbe nur als Teil des
Pentathlon (s. d.)
vor. Der regelrechte Diskoswurf erforderte bedeutende Übung und Geschicklichkeit. Der Werfende, meist
entkleidet, auf einer kleinen
Erhöhung stehend, legte den Oberleib etwas vor und beugte sich ein wenig nach der rechten Seite
hin.
Der rechte
Arm, welcher den an der innern Handfläche aufwärts gelehnt trug, fuhr nun zunächst zurück bis zur
Höhle der
Schulter und warf dann, in rascher
Bewegung vorwärts einen
Bogen
[* 6] beschreibend, die
Scheibe in die
Luft, wodurch ihr
Schwung und
Richtung aus der Tiefe in die
Höhe gegeben wurden. Nicht die
Höhe des Wurfs oder das
Treffen eines bestimmten
Ziels,
sondern die
Entfernung des zu
Boden gefallenen Diskos vom
Orte des Abwurfs entschied den
Sieg. Das Weiterspringen
des vom
Boden zurückprallenden Diskos galt nichts.
Phayllos aus
Kroton schleuderte den Diskos 30 m weit. Der Diskoswerfer
(Diskobolos)
war ein beliebter Gegenstand der antiken Bildnerei; besonders berühmt sind die
Darstellungen des
Naukydes und des
Myron (s.
Abbildung). Die
Versuche von
Guts Muths u. a., Wurfscheiben in die neuere
Gymnastik einzuführen, sind vereinzelt
geblieben. Vgl.
Gymnastik.
Ebenso spricht man auch von der diskretionärenGewalt des
Präsidenten einer gesetzgebenden
Körperschaft, insofern in gewissen
Dingen dem freien Ermessen desselben einiger
Spielraum gelassen ist.