den Dampfzutritt zum
Apparat fast ganz abschließt. Die obere
Fläche von z ist nämlich mit einigen kleinen Kerben versehen,
welche so viel
Dampf
[* 1] durchlassen, daß der
Cylinder niedersinkt, sobald die Luftverdünnung in A und A' aufhört und das
Wasser
in p' und p wieder steigt. Sinkt letzteres darauf unter das
Niveau im
Kessel, so beginnt das
Spiel von neuem.
Zur
Entfernung von
Luft dient das
Ventil
[* 2] X mit Ventilkugel r und den
LuftröhrenLL. Der Cohnfeldsche ebenso wie andre selbstthätige
Dampfkesselspeiseapparate
[* 3] (von
Ritter und Mayhew, Langensiepen etc.) finden immer ausgedehntere Verwendung.
Jeder
Dampfkessel
[* 4] muß nach dem
Gesetz mit zwei zuverlässigen, voneinander unabhängigen Speisevorrichtungen
versehen sein. Im Speiserohr muß kurz vor seiner Einmündung in den
Dampfkessel ein nach dem Kesselinnern aufschlagendes
Ventil
(Speiseventil) angebracht sein, welches auf jeden
Fall ein Austreten von
Wasser aus dem
Kessel verhindert. Es empfiehlt
sich ferner, am untersten Ende des
Saugrohrs der Dampfkesselspeiseapparate ein besonderesSaugventil anzubringen. Litteratur s.
bei Art.
»Dampfkessel«.
und Dampfkesselüberwachungsvereine. In
Deutschland
[* 5] und den benachbarten
Staaten hat man im
Interesse der allgemeinen Sicherheit den Betrieb der
Dampfkessel unter eine besondere Verantwortlichkeit gestellt u. kontrolliert
diese polizeilich. Die
Dampfkessel werden nicht nur vor ihrer
Aufstellung einer Untersuchung auf vorschriftsmäßige
Konstruktion
undFestigkeit
[* 6] unterworfen, sondern jeder aufgestellte und in Betrieb genommene
Dampfkessel unterliegt
von Zeit zu Zeit einer amtlichen technischen innern und äußern Untersuchung; jene sendet alle sechs, diese alle zwei Jahre
statt.
Die amtlichen Untersuchungen erfolgen meist durch die Baubeamten, auf
Bergwerken,
Salinen etc. durch die Bergrevierbeamten.
Dampfkessel, deren
BesitzerVereinen angehören, welche eine regelmäßige und sorgfältige Überwachung
der
Kessel vornehmen lassen, können von der amtlichen
Revision befreit werden. Diese
Vereine sind in jüngster Zeit zu großer
Ausbreitung gelangt und wachsen noch stetig. In
Deutschland haben sich diese
Vereine zu einem
Verband
[* 7] der Dampfkesselüberwachungsvereine
zusammengethan. Die Vereins-Kesselüberwachung gewinnt immer mehr die Oberhand über die amtliche Dampfkesselüberwachung,
was zum großen Teil seinen
Grund darin hat, daß die Vereinsbeamten speziell im Dampfkesselwesen außerordentlich erfahrene
Ingenieure sind und ihnen deshalb seitens der Kesselbesitzer das größte Vertrauen entgegengebracht wird.
das Erhitzen von
Flüssigkeiten mit
Dampf, welcher in einem besondern
Kessel erzeugt wird.
In vielen
Fällen kann man den
Dampf aus dem
Dampfkessel durch ein metallenes
Rohr direkt in die betreffende
Flüssigkeit leiten.
Der
Dampf gibt dann seine
Wärme
[* 8] sehr vollständig ab und wird selbst wieder zu
Wasser verdichtet, welches sich der zu kochenden
Flüssigkeit beimischt. Bei dieser
Methode wird die
Flüssigkeit also verdünnt, sie ist aber in allen
Fällen,
wo dies nicht in Betracht kommt, sehr vorteilhaft, und man erhält z. B. direkt sehr konzentrierte
Lösungen, wenn man den
Dampf auf
Salz,
[* 9]
Zucker
[* 10] u. dgl. wirken läßt; leitet man ihn
zu Farbholzspänen, so entsteht eine sehr starke Brühe, und der
Farbstoff wird dem
Holz
[* 11] vollständig entzogen.
Besondere Wichtigkeit hat die
Methode auch für die
Landwirtschaft. Gekochtes
Futter wird vom Vieh viel besser
verdaut als ungekochtes,
und man erreicht also mit einer kleinern
Menge gekochten
Futters dasselbe
Resultat wie mit einer größeren
Menge rohen
Futters.
Nun kann man leicht berechnen, wieviel vorteilhafter es ist, wenn man das
Futter durch hinzugeleiteten
Dampf bis auf den
Siedepunkt des
Wassers erhitzt, als wenn
man es mit
Wasser übergießt und dies dann zum
Kochen erhitzt. Zu diesem
Zweck sind von
Gall,
Richmond u.
Chandler,
Eckert u. a. zweckmäßige
Apparate konstruiert worden. - Darf das aus dem
Dampf verdichtete
Wasser nicht mit der zu kochenden
Flüssigkeit in Berührung kommen, so wendet man
Gefäße mit doppeltem
Boden an und leitet zwischen beiden
Böden den im
Dampfkessel erzeugten
Dampf.
Diese Art der Dampfkochung wird namentlich angewandt, wo in einer zu erhitzenden
Flüssigkeit zugleich feste
Körper vorkommen, also
z. B. beim
Scheiden des Rübensafts, in der
Färberei, wenn man
Zeuge in die
Flotte tauchen will, etc.
Hat man
es aber nur mit einer gleichartigen
Flüssigkeit zu tun, so legt man ein oder zwei
Schlangenrohre (Heizschlangen) in den
Kessel,
in welchem gekocht werden soll, und leitet den
Dampf durch die
Rohre. Hier ist die durch den Wasserdampf
erhitzte und von der
Flüssigkeit berührte Metallfläche größer, und die Erhitzung verläuft deshalb schneller.
Bei dem Robertschen Verdampfungsapparat sind mehrere
HundertRohre mit ihren
Enden in entsprechenden Öffnungen zweier horizontaler
Scheiben befestigt, die den cylindrischen
Raum des Verdampfungsgefäßes, den Dampfheizraum, unten von dem kleinen gewölbten
Bodenraum undoben von dem geräumigen Saftdampfraum trennen. Der Bodenraum steht also mit dem Saftdampfraum
durch die
Rohre in
Verbindung, und eingelassener Saft füllt erstern, letztern und die
Rohre: der eingelassene
Dampf umspült
den obern und den untern
Boden sowie die
Rohre und erhitzt dadurch den Saft. Die Dampfkochung bietet besonders den Vorteil,
daß man mit einer
Feuerung viele
Gefäße erhitzen, und daß man zu den Kochgefäßen sehr häufig hölzerne
Fässer od. dgl.
benutzen kann, da dieselben mit
Feuer nicht in Berührung kommen, und namentlich den, daß ein Anbrennen vollständig vermieden
wird. - Auch für die
Küche hat man daher die Dampfkochung angewendet und für gewisse
Zwecke mit großem Vorteil.
Man gießt in einen
Topf einige
Zoll hoch
Wasser und stellt einen mit drei
Füßen versehenen zweiten
Boden aus
Drahtgeflecht oder
siebartig durchlöchertem
Blech hinein.
DiesenBoden darf das
Wasser nicht berühren; erhitzt man nun zum
Kochen, so dringt der
Dampf durch die Öffnungen des zweiten
Bodens und wirkt auf die auf demselben befindlichen
Körper. Mit
größerm Vorteil und namentlich für Speiseanstalten wendet man geschlossene Töpfe an und leitet in jeden derselben aus
einem
Dampfkessel ein Dampfrohr. Man kann dann den
Druck beliebig steigern und erhält in kürzester Zeit sehr wohlschmeckende
Speisen.
im Kriegswesen
(Stankkugel) ein
Gemenge aus
Harz,
Pech,
Salpeter,
Schwefel,
Kohle,
Sägespänen
etc., welches zum Ausräuchern des Feindes aus Gebäuden und Minengalerien, des starken
Rauches wegen auch als Tagessignal
gebraucht, jetzt zu ersterem
Zweck durch Pulversäcke u. dgl.
ersetzt zu werden pflegt.