Aktenstücke über seine Verwaltung. Er machte sodann unter Napoleon I. den Feldzug von 1812 bis 1813 mit und verteidigte als
Gouverneur von Modlin diese Stadt bis zum Äußersten. In seinem Vaterland bewarb er sich umsonst um einen militärischen Posten;
erst im Oktober 1815 erhielt er den Auftrag, die Verwaltung der wiedererworbenen Besitzungen auf der Goldküste
von Afrika zu ordnen. Er benahm sich hier sehr energisch, beförderte die Anlegung neuer Pflanzungen und hinderte nach Kräften
den Sklavenhandel. Er starb
(Saphar), eine 1880 von Maskat besetzte Landschaft in Südarabien, an der Küste des Arabischen Meers,
bewohnt von räuberischen Beduinen, den Beni Gurreh, welche in sechs Stämme zerfallen.
Die große Stadt Dafar, welche einst hier
lag, wurde um 1520 von den Portugiesen zerstört.
Moritz Michael, Maler, geb. zu Wien, wurde auf der Akademie Schüler Fügers und widmete sich dann
der Porzellanmalerei. Seit 1809 war Daffinger ausschließlich im Porträtfach und zwar insbesondere
mit der Elfenbeinminiaturmalerei beschäftigt. Später ließ er sich von dem englischen Porträtmaler W. Lawrence beeinflussen,
welcher 1815 aus Anlaß des Kongresses in Wien anwesend war. Seine Porträte, über tausend an der Zahl, sind meist im Besitz
der österreichischen Aristokratie. Später malte er die Blumenflora Österreichs in 200 Nummern. Daffinger starb in
Wien.
(Daghana), Hauptort des gleichnamigen Kreises im franz. Senegambien, Arrondissement St.-Louis, am linken Ufer des
Senegal, inmitten schöner Gärten und Pflanzungen, mit (1879) 1873 Einw. und Ausfuhr von Gummi.
Eduard, Maler, geb. zu Berlin, erhielt seine Ausbildung auf der Kunstakademie, hernach
im Atelier des Professors Wach und bereiste später Italien. Durch sein anmutiges Bild: die Erfindung der Malerei, nach Plinius (1832,
Berliner Nationalgalerie), machte er sich zuerst bekannt. Altarbilder lieferte er für eine Kirche in Rostock, in Kyritz, für
die protestantische Kapelle in Marienbad, für die katholische Kirche in Sigmaringen u. a.; ferner nahm er
teil an der Ausmalung der Kapelle des königlichen Schlosses zu Berlin und der Halle des Museums daselbst. Er hat daneben auch
Genrebilder gemalt, meist mit religiösem Anstrich, wie: der wohlthätige Mönch, der Mesner von einem Knaben durchs Wasser
geleitet (Gegenstücke, das letztere in der Berliner Nationalgalerie), die Einkleidung der Nonne, die Zuflucht zum Altar, das
Weihwasser u. a. Seit 1838 war er als Lehrer an der Antikenklasse der Akademie thätig und führte von 1861 bis 1875 die Direktorialgeschäfte
derselben. Er starb
Landschaft in Kaukasien, die sich vom östlichen Abhang des Kaukasus bis zum Kaspischen Meer
erstreckt, im
N. vom Terekschen Landstrich, im S. von den Gouvernements Tiflis und Baku begrenzt wird, hat
einen Flächeninhalt von 29,637 qkm (538 QM.) mit (1881) 526,915
Einw. (s. Karte »Rußland«).
[* ] Dieser dreieckige Landstrich ist von Gebirgen durchzogen, welche vom Kaukasus ausgehen und sich
zum Teil über die Grenze des ewigen Schnees (bis an 4000 m) erheben; nur in der Nähe der Küste trifft man Flachland.
Er wird von einer Menge von Flüssen bewässert, unter denen als die bedeutendsten der aus vier (Koisu genannten) Flüssen sich
bildende Sulak und der Samur mit zahlreichen Mündungsarmen hervorzuheben sind.
Auch viele heiße Quellen findet man. Das Klima ist in den niedrigen Teilen sehr mild und im Sommer meist sehr
trocken. Im höhern Gebirge ist die Luft kälter. Das Gebirgsland produziert wenig Getreide (vornehmlich Hirse); mit Mühe kann
das Vieh das ganze Jahr über mit Futter versorgt werden. Schafe werden in großer Menge gehalten, die Schätzung von 1870 ergab
über 1,7 Mill. Stück. Fruchtbar und gut angebaut ist das Flachland, wo die edelsten Früchte gedeihen
und das Klima zeitweise geradezu heiß ist.
Die Regenmenge an der Küste ist beträchtlich. Jagdbares Wild und einzelne Raubtiere (Bären, Wölfe etc.) finden sich in den
waldreichen Gebirgsgegenden. An Erzen ist das Land arm. Die Bevölkerung von Daghestan gehört vielen Nationalitäten an. Von den 1875 ermittelten
485,524 Einw. waren 98,305 Awaren, 88,045 Darginer, 86,620 Küriner, 72,807 Tataren, 35,511 Andier, 35,139 Lasen, der Rest Tabassaraner,
Rutuler, Juden, Perser, Armenier, Russen, Agulen u. a. Das Gebiet zerfällt in die Derbentsche Stadthauptmannschaft und die
Stadt Petrowsk und in die Bezirke Temirchan-Schura, Gunib, Kasikumuch, Andi, Awar, Kaitago-Tabassaran, Kjura, Samur und
Darginsk. Die wichtigsten Orte sind Derbent (1881: 15,582 Einw.) mit bedeutendem Handel, der Ausgangspunkt für die Kaukasische Mauer
(s. d.), und Petrowsk (früher Tarku) mit 3631 Einw., beide am Kaspischen Meer. - Mit den Persern hatten die Einwohner in der
Zeit der Sassaniden (3. bis 7. Jahrh.) häufige Kämpfe zu bestehen; die Fernhaltung der nördlichen Völker
war Zweck der Kaukasischen Mauer.
Während das Flachland Daghestans persische Provinz wurde, blieben die Einwohner des innern Daghestan freie Bergvölker unter eignen
Chanen. Seit aber Rußland 1801 von Grusien Besitz genommen, mußte es bestrebt sein, auch das nördlich davon liegende an sich
zu bringen, das damals noch Grusien von Rußland trennte und so den Verkehr zwischen beiden Ländern erschwerte
und bedrohte. Gefährlich wurde die Situation vollends, als der Muridismus (s. d.) unter den Bergvölkern Daghestans
feste Wurzeln faßte.
Während des türkisch-russischen Kriegs 1828-29 mußte man ihnen freie Hand lassen; nach dem Friedensschluß rückten Truppen
in Daghestan ein und sicherten sich (1831-1832) zunächst das Küstengebiet, durch welches die
Straße nach Grusien führte. Zum ersten Schritt gegen das innere Daghestan nötigte Schamyl (s. d.), der die awarische Chanfamilie
verdrängt hatte und sich als Haupt der Muriden den Russen entgegenstellte. Mit der Unterwerfung desselben 1859 kam dann auch
Daghestan thatsächlich in den Besitz der Russen (s. Kaukasien).
Vgl. Cunynghame, Travels in the eastern Caucasus,
especially in Dagestan etc. (Lond. 1872).
(Dago, Dagen oder Dagden), eine zum russ. Gouvernement Esthland gehörige Insel, am Eingang des Finnischen Meerbusens,
nördlich von der Insel Ösel, von welcher sie nur durch eine schmale