Als die letzte Person, welche das Cornisch verstand und sprach, wird eine Fischersfrau, Dolli Pentraeth, genannt, die 1768 starb.
In diesem Dialekt sind einige Mysterien aus dem 14. Jahrh. auf uns gekommen. Die Bevölkerung, die sich fast nur in der Nähe
der Bergwerke und in den zahlreichen kleinen Seestädten findet, ist ein wohlgebildeter und munterer
Menschenschlag. Bodmin ist Hauptstadt. Im frühen Mittelalter bildete das Bergland von Cornwall mit dem benachbarten Devon, Somerset
und Westwales das britische Königreich Damnonia. Die Unterwerfung der Kelten durch die englische Krone fällt für Cornwall in das 10. Jahrh.
Seit Eduard III. (1330) führt der Thronerbe von England den Titel eines »Herzogs von Cornwall«.
Vgl. Boafe, Bibliotheca
cornubiensis (Lond. 1874-78, 2 Bde.).
Stadt in der Provinz Ontario (Kanada), am Nordufer des St. Lorenzstromes, unterhalb der Long Sault-Schnellen und
an der Mündung des Cornwallkanals, hat lebhaften Handel (Einfuhr aus den Vereinigten Staaten 1883: 1,054,536 Doll., Ausfuhr
121,152 Doll.) und (1881) 4468 Einw.
(spr. -ŭollis), 1) Charles Mann, Lord Brome, Marquis und Graf von, brit. General, geb. focht im
Siebenjährigen Krieg in Deutschlánd als Hauptmann, ward 1763 Oberst, kam ins Unterhaus und nach seines Vaters Tod als Peer ins
Oberhaus. Im nordamerikanischen Bürgerkrieg machte Cornwallis 1777 anfangs Fortschritte, nahm Philadelphia und
schlug den General Gates bei Camden wurde aber von Washington bei Yorktown eingeschlossen und mußte sich mit 8000 Mann
ergeben, worauf er abberufen wurde. 1786 als Generalgouverneur nach Ostindien gesandt, bekriegte er 1791 den Sultan Tippu Sahib
von Maissur, siegte bei Bangalor und erzwang durch die Belagerung Seringapatams einen Frieden, der jenem die Hälfte seiner Staaten
kostete. 1793 kehrte er nach England zurück, ward Marquis und Generalfeldzeugmeister und 1798 Vizekönig von Irland.
Hier unterdrückte er durch energische Maßregeln die ausgebrochene Empörung, schlug die unter General Humbert
an der irischen Küste gelandeten 1000 Franzosen und stellte die Ruhe wieder her. 1801 unterhandelte er mit Frankreich und unterzeichnete 1802 den
Frieden von Amiens. Nach Abberufung Wellesleys 1805 wieder Generalgouverneur von Ostindien, starb er 5. Okt. d. J. zu Ghazipur in der
Provinz Benares. Das Parlament ließ ihm in der St. Paulskirche, wo sein Leichnam bestattet wurde, ein Monument
setzen.
Vgl. »Correspondence of Lord Cornwallis«, herausgegeben von Roß (2. Aufl., Lond. 1859, 3 Bde.).
2) William Mann, Graf von, engl. Admiral, Bruder des vorigen, geb. kämpfte bis 1765 mit Auszeichnung an den englischen
Küsten gegen die Franzosen, dann als Kommandant des Lion in Amerika, namentlich bei Jamaica gegen Lamothe Piquet,
und trug in Ostindien seit 1781 wesentlich zur Eroberung der französischen Besitzungen bei. Am brachte er der französischen
Flotte in den indischen Gewässern eine vollständige Niederlage bei und ward Befehlshaber der englischen Seemacht daselbst.
Nach England zurückgekehrt, ward er 1799 zum Admiral der roten Flagge erhoben, führte das Kommando im Kanal bis zum Frieden von
Amiens, zog sich darauf ins Privatleben zurück und starb
Dorf in Deutsch-Lothringen, Landkreis Metz, am rechten Moselufer und an der Straße von Pont à Mousson
nach Metz, 21 km
südwestlich der Festung gelegen, mit (1880) 883 Einw., war vom an das
Hauptquartier des Prinzen Friedrich Karl während der Belagerung von Metz.
Stadt im Staat Falcon der Republik Venezuela, liegt auf der sandigen Landzunge, welche die Halbinsel Paraguana mit
dem Festland verbindet, 2 km von Golfete de Coro, ist unansehnlich, wird durch einen Aquädukt mit Wasser versorgt, hat mehrere
höhere Schulen, 9 Zeitungen und (1883) 9000 Einw. Der Hafen der Stadt, La Vela de Coro, liegt 10 km östlich am offenen Meer und
ist mit Coro durch eine Eisenbahn verbunden. Einfuhr 1882-83: vom Ausland 228,998 Frank, im Küstenhandel
5,507,330 Fr.;
Ausfuhr im Küstenhandel 3,675,012 Fr. Coro wurde bereits 1527 gegründet und war ehemals als Sitz der spanischen
Regierung blühend, bis diese 1578 nach Caracas verlegt wurde.
Indianerstamm im Innern Brasiliens, der teils noch wild in Horden lebt und
in früherer Zeit den deutschen Kolonisten durch seine Raubzüge viel zu schaffen machte, teils aber auch in den Provinzen
Parana, Matogrosso und Rio Grande do Sul in Dörfern angesiedelt ist.
Nach Martius gehören die Coroados zu den Cren und sind Stammesgenossen
der Botokuden (s. d.).
(lat.), bei den Römern ein aus einem Kränzchen (corolla) bestehendes Geschenk, das gute
Schauspieler, Virtuosen etc. noch außer der Bezahlung erhielten (vgl. Corona), daher überhaupt s. v. w. Geschenk, freiwillige
Zugabe;
in der Logik ein Lehrsatz, der aus dem vorhergehenden unmittelbar folgt und deshalb keines weitern Beweises bedarf.
(lat.), Kranz, Krone, bei den Alten ein häufig vorkommendes Schmuck- und Ehrenzeichen. Bei den Griechen war
der Kranz ein Amtszeichen, Zeichen der Unverletzlichkeit, wie der Myrtenkranz der Archonten, Ratsherren und Redner, solange
sie sprachen; der Opfernde bekränzte sein Haupt mit dem der betreffenden Gottheit besonders angenehmen Laub und stellte sich
damit unter den Schutz derselben. Als Siegeszeichen ward der Kranz bei den Spielen verliehen und endlich
als Ehrenzeichen für verdiente Bürger.
Die anfangs gebräuchlichen Ehrenkränze aus Zweigen des Ölbaums kamen später vor den goldenen in Mißachtung. Die Bekränzung
konnte sowohl vom Volk oder vom Rat als auch von Korporationen, wie den Phylen und den Demen, später auch von gewissen Kollegien
oder endlich auch von auswärtigen Staaten zuerkannt werden. Verlieh Volk oder Rat den Kranz, so ward es
nach altem Gesetz in der Ekklesia und im Buleuterion verkündigt; im Theater durfte dies nur durch besondern Volksbeschluß
geschehen.
Die Bekränzung von seiten auswärtiger Staaten galt nicht nur einzelnen Bürgern, sondern auch ganzen Gemeinwesen; ja, auch
im erstern Fall sollte der Kranz selbst nicht dem Bekränzten, sondern dem Staat anheimfallen. Ihrem Wert
nach waren die Kränze, die am Reif innen mit Inschriften versehen waren, sehr verschieden; denn es finden sich Wertangaben
zu 3600, 1000 und 500 Drachmen. Bei den Römern war die Corona eine ehrenvolle Auszeichnung. Die Corona obsidionalis
(Belagerungskranz,
[* ]
Fig. 1) war das höchste und nur