bei den alten
Römern ein
Ort, wo sich mehrere Hauptstraßen kreuzten; auch eine
Kapelle
daselbst, den
Lares compitales geweiht, denen zu
Ehren jährlich die Compitalia oder Compitalicii ludi gefeiert
wurden, die der Prätor besonders ansetzte. Die Opferdiener waren Sklaven nach altem Herkommen, welches diese als zur
Familie
gehörig betrachtete. Nachdem dieser
Dienst allmählich sehr verweltlicht war, stellte ihn
Augustus wieder her und übertrug
die regelmäßige
Feier der Compitalia den neueingesetzten Viertelsmeistern (vicorum magistri). Neben den zwei
Laren eines
jeden Compitum feierte man nun auch den
GeniusAugusti.
(lat.), etwas Zusammengesetztes, insbesondere ein zusammengesetztes
Wort. ^[= Verein von Sprachlauten oder einzelner Sprachlaut, welcher eine Vorstellung, Empfindung oder ...]
(lat.),
Mitbesitz, wenn einzelne
Personen an einer und derselben
Sache einzelne
Anteile haben, welche sich
nicht körperlich (als reale Teile) an derselben darstellen.
(sc. nomina, lat.), abgeleitete
Wörter, welche die Gesamtheit der im Grundwort bezeichneten Einzeldinge
bedeuten, z. B. equitatus
(Reiterei) von eques
(Reiter).
(spr. kongt), 1) IsidoreMarieAugusteFrançois Xavier, der Begründer der sogen. positiven
Philosophie, geb. zu
Montpellier,
[* 7] war Zögling der polytechnischen
Schule,
Mathematiker,
Saint-Simonist und (1820) Mitarbeiter am »Organisateur«,
wurde nach seinem
Bruch mit dem
Saint-Simonismus (1822) Mitarbeiter an dem neugegründeten
Blatt
[* 8] »Le
[* 9] Producteur«, dann
Repetent
an der polytechnischen
Schule (1832), Examinator für die Aufnahmszöglinge (1837), wurde, als er seit 1843 zu letzterer
Stelle nicht wieder ernannt worden war und dadurch sein bescheidenes
Einkommen verlor, von einer
Gesellschaft in
England lebender
Verehrer seiner
Schriften, unter denen sich
Stuart Mill und der
Bankier und Geschichtschreiber
GeorgeGrote befanden, durch eine
ansehnliche Jahrespension zu der Fortsetzung seiner
Arbeiten in stand gesetzt und starb, nachdem seine
Vorlesungen über die Geschichte der
Humanität (seit 1849), durch welche er, von der
Liebe zu Clotilde de Vaux begeistert,
der
Apostel einer
Religion der
Humanität zu werden hoffte, von der
Regierung (1851) untersagt worden waren, in
Paris.
[* 10]
Seine
Lehre
[* 11] legte er zuerst in dem
»Plan des travaux scientifiques nécessaires pour réorganiser la société«
(Par. 1822; neue Aufl., das. 1824 u. d. T.:
»Système de philosophie positive«),
dann in seinem Hauptwerk: »Cours de philosophie positive« (das. 1839, 6 Bde.; 4. Aufl.
1881),
nieder. Dieselbe, von ihm selbst »positive
Philosophie« genannt (daher seine in
Frankreich,
England,
Belgien
[* 12] zerstreuten
Anhänger sich »Positivisten« nennen), ist eine
Kombination von (aus seiner mathematischen Bildungsepoche
stammendem) Empirismus und (aus seiner
Saint-SimonistischenPeriode ihm anhaftendem)
Sozialismus. Aus der
Periode seiner religiösen
Begeisterung, die er selbst als seine »subjektive« bezeichnet hat,
stammen die
Schriften: »Système de politique positive, ou traité de sociologie« (1852-54, 4 Bde.;
neue Ausg. 1880-83),
»Catéchisme positiviste« (2. Aufl. 1872),
»Appel aux conservateurs« (1855) und »Synthèse
subjective« (1856),
deren
Inhalt von einem Teil seiner
Schüler, namentlich von dem bedeutendsten derselben, dem
AkademikerLittré (s. d.),
nicht anerkannt worden ist. Der Letztgenannte hat unter dem
Titel: »A. Comte et la philosophie positive« (2. Aufl.,
Par. 1864) eine
Biographie und
Darstellung derLehre Comtes herausgegeben, welcher 1866 eine andre
Schrift:
»Auguste Comte et
Stuart Mill«, folgte. In
England haben
MißMartineau (1853) und
Bridges (1865) seine
Schriften teilweise bearbeitet,
Stuart Mill
(»A. and the positivism«, Lond. 1865; deutsch von
EliseGomperz, Leipz. 1874),