sieben
Delphine oder sieben
Eier,
[* 1] von denen nach jedem gemachten
Umlauf eins weggenommen wurde, um die Zuschauer über den
Stand
des
Kampfes zu orientieren. Neben dem Haupteingang an der einen Schmalseite lagen die rechts und links von einem
Turm
[* 2] (oppidum)
flankierten
Schuppen (carceres), welche je ein Viergespann, mit dem gefahren wurde, aufnahmen, und deren
Gatterflügel gleichzeitig nach dem Circus hin geöffnet werden konnten. Am entgegengesetzten Ende befand sich die
Porta triumphalis, durch welche der triumphierende
Feldherr bei seinem Zug
nach der Stadt in den Circus einfuhr.
Nach dem
Muster dieses ältesten und berühmtesten Circus wurden in
Rom
[* 3] wie anderwärts später noch andre
Zirkusse gebaut, und zuletzt war keine größere Stadt des
Reichs ohne einen solchen. Um 220
v. Chr. entstand im
Westen des
Kapitols der Circus des
Flaminius, den
Augustus einst mit
Wasser füllen ließ und zum Schauplatz einer Krokodilsjagd machte. Die
Kaiser suchten sowohl durch Ausschmückung der vorhandenen Zirkusse als durch Neubauten sich die
Gunst des
Volkes zu erwerben.
Der Circus des
Nero (auch Circus des
Caligula und vatikanischer Circus genannt), von
Caligula begonnen, von
Nero vollendet, lag in
AgrippinasGärten auf dem Vaticanus und hatte einen großen
Obelisken, der jetzt
vor derPeterskirche steht; er ist besonders durch die
von
Nero dort gegen die
Christen verübten Grausamkeiten berühmt. Der einzige römische Circus, der noch heute leidlich erhalten
ist, ist der, welcher nach dem römischen
KaiserCaracalla den
Namen führt, indes
erst einJahrhundert später von
Romulus, dem
Sohn des
Maxentius, erbaut worden ist; er liegt außerhalb der ehemaligenPorta Capena (jetzt
PortaSan Sebastiano).
SeinObelisk schmückt seit 1651 die
Piazza Navona. Hier waren die acht
Carceres samt dem in ihrer Mitte befindlichen Eingang
in einer schrägen
Linie angelegt, deren linkes Ende sich am weitesten in den Circus hinein erstreckte. Da der
Lauf der
Wagen stets
rechts herum geschah, so suchte
man so die hierdurch entstehende Benachteiligung der am weitesten nach
links postierten Gespanne wieder gut zu machen. Dieselbe Eigentümlichkeit zeigt auch der 1823 in den
Ruinen des alten Bovillä
am
Fuß des
Albanergebirges an der
Appischen Straße aufgedeckte Circus (vgl. nebenstehenden
Grundriß); derselbe ist zwar klein,
zeigt aber die wesentlichsten
Bestandteile der ganzen
Anlage vortrefflich erhalten. - Der ausgezeichnetste
Circus der Neuzeit ist der
Cirque olympique in den
ElysäischenFeldern zu
Paris,
[* 4] von Hittorf errichtet, mit
Raum für 6000
Personen.
Neben ihm besteht der
Hippodrom, der ausschließlich zur Aufführung großer Reitergefechte, militärischer
Episoden u. dgl.
bestimmt ist. In
Spanien
[* 5] hat jede ansehnlichere Provinzialstadt dergleichen Bauten für
Stiergefechte;
doch sind dieselben, selbst der große Circus zu
Madrid,
[* 6] der 12,000 Zuschauer faßt, in architektonischer Beziehung ohne Bedeutung.
Titel eines lat. Gedichts, welches die Geschichte von dem
Verrat der megarischen Königstochter
Scylla an ihrem
VaterNisus und ihrer
Verwandlung in den
Vogel Ciris, eine Art
Möwe, behandelt. Es wird (wiewohl mit Unrecht) dem
Vergil zugeschrieben (außer in den
Ausgaben des Vergil hrsg. von Bährens in »Poetae
lat. minores«, Bd. 2, Leipz.
1880; übersetzt von
Karl, Würzb. 1853).
(spr. tschi-),Flecken in der ital.
ProvinzCatanzaro,
Kreis
[* 8]
Cotrone, am gleichnamigen
Fluß, 5 km vom
IonischenMeer,
an der Kalabrischen Küstenbahn gelegen, hat (1881) 3694 Einw., welche
Seidenspinnerei und starken Sardellenfang treiben.
olympique (franz., spr. ssirk olängpihk),
Theatergebäude in den
ElysäischenFeldern von
Paris (s. d.) für Kunstreiterei, Equilibristik etc.
Vgl.
Circus.
In der von
Howard aufgestellten
Einteilung der verschiedenen
Wolkenformen die Federwolke, s.
Wolken. In neuester Zeit hat man gefunden, daß der Cirrus bezüglich der
Häufigkeit seines Auftretens in der
Atmosphäre in einer Abhängigkeit von der Zahl der
Sonnenflecke steht, und daß sich
derselbe öfters nach einem vorangegangenen
Nordlicht zeigt.
VonCirsium oleraceumScop.
(Kohldistel), mit stechend
gewimperten, fiederspaltigen Blättern und gelblichweißen
Blüten, überall in
Europa und
Sibirien auf nassen
Wiesen und
an
Gräben, öfters 1-1,5 m hoch, werden die jungen
Blätter, mit anderm
Gemüse vermischt, genossen.
Cirsium palustreScop.
(Sumpfdistel), mit ganz herablaufenden, doppelt-fiederspaltigen Blättern, rispig gruppierten, am Ende
der
Zweige gehäuften, purpurroten
Blüten und purpurrotem
Stengel,
[* 16] ist gemein auf nassen
Wiesen durch ganz
Europa und wird im
Norden
[* 17] jung als
Gemüse genossen.
VonCirsium lanceolatumScop.
(Wegdistel), mit rauhen, zweimal fiederspaltigen Blättern und purpurroten
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