im 9. und 10. Jahrh. Anwohner des
KaspischenMeers, an dessen Westseite am Einfluß der
Wolga, daher das
Kaspische Meer auch das chwalynskische genannt wurde.
Dmitrij Iwanowitsch,
Graf, russ. Staatsmann und Dichter, geb. zu
Petersburg als Sprößling einer altadligen
Familie, nahm an dem Türkenkrieg 1788 und an den
Kämpfen in
Polen 1794 teil.
Bald
darauf erbat er seinen
Abschied und trat in die Zivillaufbahn über. Im J. 1797 ward er Oberprokurator des
Senats, 1798 Mitglied
desHeiligen dirigierenden Synods, 1799 Geheimrat und Mitglied des
Reichsrats und vom König von
Sardinien,
[* 8] KarlEmanuel IV., in den Grafenstand erhoben. Zu Anfang des 19. Jahrh. wurde er auch wirkliches
Mitglied der
PetersburgerAkademie der
Wissenschaften und
Ehrenmitglied der dortigen
Akademie der
Kunst. Unter seinen
Dichtungen
zeichnen sich namentlich verschiedeneLieder und
Oden durch
Frische und Schwung aus. Eine Gesamtausgabe
seiner Werke, seine sämtlichen
Lustspiele, lyrischen und didaktischen Gedichte etc. umfassend, veranstaltete er selbst
(Petersb. 1817, 4 Bde.). Er
starb in
Petersburg.
(griech.), eine in tropischen Gegenden und bei Reisenden,
welche die
Tropen besucht haben, sonst sehr selten in
Europa
[* 9] vorkommende
Krankheit, bei welcher der
HarnFaserstoff
und
Eiweiß
enthält und zugleich durch hohen
Gehalt von fein verteiltem
Fett undurchsichtig, milchähnlich ist. Die
Patienten werden hierbei
bleich, mager und kraftlos, erholen sich aber wieder, wenn der Krankheitsprozeß zurückgeht, bis er
nach kurzer Zeit von neuem eintritt. Dieser intermittierende Verlauf der Chylurie kann Jahre hindurch anhalten, führt
aber endlich durch Erschöpfung zum
Tode. Die
Krankheit beruht wahrscheinlich auf Erguß von
Chylus in die
Harnwege und soll
nach
Lewes, wenigstens in den tropischen
Fällen, durch
Hämatozoen,
Filaria-Embryonen
(Filaria sanguinis hominis), verursacht
sein.
(griech.,
Milchsaft,
Speisesaft), der
Inhalt der
Lymphgefäße des Verdauungsapparats, die deshalb auch Chylusgefäße
genannt werden. Der Chylus zeigt nicht zu allen
Zeiten die gleiche chemische
Zusammensetzung und das gleiche Aussehen. Ist der
Verdauungsapparat
frei vonFett, so unterscheidet er sich weder in seinem Äußern noch in seiner chemischen
Zusammensetzung von der gewöhnlichen
Lymphe. Zur Zeit der Fettverdauung hingegen
ist er weißlich gefärbt und milchartig,
was von der Beimengung massenhafter kleinster Fetttröpfchen, die von der Darmhöhle aus in ihn eingewandert sind (s.
Resorption), herrührt. Die
Lymphgefäße des
Darms mit ihrem milchartigen
Inhalt zur Zeit der
Verdauung wurden 1622 von Aselli
entdeckt.
(griech.,
Speisebrei), der durch die Einwirkung der Verdauungssäfte auf die
Speisen entstandene Brei, eine Mischung
von gelösten und ungelösten
Nahrungsstoffen, teils chemisch bereits verändert, teils unverändert und nur aufgeweicht.
(spr. tschaldini),Enrico,Herzog von
Gaeta, ital.
General, geb. zu Castelvetro im Modenesischen,
Sohn eines
Ingenieurs, sollte eigentlich
Mediziner werden, trat aber 1831 bei dem
Aufstand im
Kirchenstaat
in die Nationalmiliz ein und flüchtete nach dem Mißlingen desselben nach
Frankreich, von wo er sich 1833 nach
Portugal
[* 16] begab,
um in der dortigen
Fremdenlegion, zunächst als gemeiner
Soldat, gegen
DomMiguel zu kämpfen. Er zeichnete sich namentlich bei
der
Verteidigung vonOporto
[* 17] aus, trat 1835 aus portugiesischen
Diensten in spanische über, um gegen die
Karlisten zu dienen, und wurde dort wegen seiner
Tapferkeit Regimentskommandeur, aber 1841 wegen angeblicher
Teilnahme an einer
Verschwörung gegen
Espartero entlassen. Nachdem er 1843 eine reiche Valencianerin geheiratet hatte, kehrte er 1848 auf den
Ruf der provisorischenRegierung zu
Mailand
[* 18] in sein Vaterland zurück, wurde vom
GeneralDurando zur
VerteidigungVicenzas verwendet und, nachdem er aus der Gefangenschaft, in die er infolge einer Verwundung geraten war, entlassen
worden, mit
¶