Cinti, woselbst auch
Bergbau
[* 1] stattfindet. - Die Hauptstadt des
Departements, zugleich die der ganzen
Republik, ist die Stadt
Chuquisáca oder
Sucre (nach dem gleichnamigen
General). Sie liegt auf einer von
Bergen
[* 2] geschützten
Hochebene an einem kleinen Nebenfluß
des
Pilcomayo, 2690 m ü. M., im ehemaligen Gebiet der Charcasindianer, hat meist
einstöckige Privathäuser mit vielen Blumengärten, eine stattliche
Kathedrale (mit reichverziertem Marienbild)
an der schönen
Plaza mayor und etwa 20,000 Einw., die sich durch
Bildung auszeichnen. Chuquisáca ist Sitz eines
Erzbischofs und des
obersten
Gerichtshofs, hat eine übrigens unbedeutende
Universität, ein
Seminar, ein Colegio (Lateinschule), ein Liebhabertheater
in einer alten
Kirche, ein Waisenhaus und ein
Hospital.
Ihres milden
Klimas halber wird die Stadt während der
Wintermonate vielfach von wohlhabenden Grubenarbeitern aus
Potosi aufgesucht.
Die Bewohner sind meist
Mischlinge von Spaniern und
Quichua-Indianern. Die Stadt wurde 1539 an der
Stelle einer peruanischen
Stadt gleichen
Namens gegründet; der von den Spaniern ihr gegebene
NameCiudad dela Plata (wegen der reichen
Silberadern, die im nahen Gebirgsknoten von
Porco gefunden wurden) ist jedoch durch den ältern, Chuquisáca (»Goldstätte«),
[* 5] (rätoroman. Cuera, ital. Coira, franz.
Coire), Hauptstadt des schweizer. Kantons Graubünden,
590 m ü. M.,
Endpunkt der
Bahn von
Sargans-Rorschach (bez. Zürich),
[* 6] im Churer Rheinthal da gelegen,
wo die
Plessur aus dem
Schanvic heraustritt, und wo die Splügenstraße und die Julierstraße auseinander gehen. In abgesondertem,
höherm Stadtteil thront der
»Hof«,
[* 7] die bischöfliche
Residenz, mit altem, merkwürdigem
Dom im romanischen
Stil. Vor dem
Dom
steht das Denkmal des 1865 verstorbenen KapuzinerpatersTheodosius. Mit dem Bischofspalast in
Verbindung
steht der hohe Römerturm Marsoel; ein zweiter (Spinoel) ist fast gänzlich abgetragen.
Die Stadt zählt (1880) 8889 Einw. (2431 Katholiken). Solange die
GraubündenerPässe nicht die übermächtige
Konkurrenz derAlpenbahnen erdrückte, besaß Chur eine ansehnliche
Spedition. Seither
hat die
Durchfuhr von
Waren und
Personen abgenommen; nur der Zudrang von Touristen und Kurgästen ist größer
geworden. Chur hat 2
Banken, eine paritätische Kantonschule
(Gymnasium,
Industrieschule und
Lehrerseminar umfassend), ein Priesterseminar
in dem ehemaligen Prämonstratenserkloster St. Luci und eine Kantonbibliothek von 18,000
Bänden.
Die Stadt, ziemlich eng und düster gebaut, ist römischen Ursprungs
(Curia Raetorum) und wurde früh
Bischofsitz, als solcher schon 451 erwähnt. Nach und nach vom
Bischof unabhängig geworden, erhielt sie 1489 die
Rechte einer
Reichsstadt. 1524 wurde die
Reformation daselbst eingeführt. Zu Anfang des 17. Jahrh. war Chur der Schauplatz
wilder Parteikämpfe; 1798-99 ward es durch die
Kämpfe zwischen
Franzosen und Österreichern mitgenommen. In der
Umgegend ist die
Sauer- und
Salzquelle von Pasugg und höher, an der »obern«
Straße und in lieblichem voralpinen
Thal
[* 8] (1212
m ü. M.) gelegen, der Luftkurort
Churwalden zu erwähnen.
Vgl.
Planta, Verfassungsgeschichte der Stadt Chur im
Mittelalter (Chur
1879).
(spr. tschörtsch), englischer Fabrikort, s.
Accrington. ^[= (spr. äkkringt'n), blühende Fabrikstadt in Lancashire (England), 8 km östlich von Blackburn, ...]
(spr. tschörtsch),
1)
SirRichard, griech.
General, geb. 1785 in der
GrafschaftCork, trat 1800 in die britische
Armee ein, nahm an den Expeditionen nach
Ferrol,
Malta und
Ägypten
[* 10] teil, trat dann in den
Dienst des
KönigsJoachimMurat von
Neapel,
[* 11] ward 1812
Oberstleutnant in der britischen
Armee, kommandierte 1813 und 1814 in
Zante ein griechisches
Regiment
in englischen
Diensten und bot, nachdem er als britischer
General in
Sizilien
[* 12] und auf
Malta gestanden hatte, 1826 den Griechen
seine
Dienste
[* 13] an. Durch den Einfluß des ihm befreundeten
Kolokotronis wurde er, nachdem er mit
Cochrane die beiden
feindlichen
Parteien der Griechen zum
Kongreß in Damala vereinigt hatte, zum Oberbefehlshaber der griechischen
Landmacht ernannt und mit der Aufgabe,
Athen
[* 14] zu entsetzen, betraut. Er bemächtigte sich auch des St. Spiridionklosters, sah
sich aber durch die Uneinigkeit und
Eifersucht der griechischen
Chefs in seinen
Operationen gehemmt und
wurde 6. Mai bei seinem
Angriff auf die
Türken mit großem Verlust zurückgeschlagen, worauf die
Akropolis
[* 15] fiel, was seinem Einfluß
einen empfindlichen
Schlag versetzte;
Maurokordatos suchte sogar seine
Gesinnung zu verdächtigen.
2)
FrederickEdwin, nordamerikan.
Maler, geb. zu
Hartford
(Connecticut), schloß sich an den 1819 nach
Catskill
(New York) ausgewanderten englischen LandschaftsmalerThomasCole (gest. 1848) an und wurde durch dessen
Unterricht sehr
gefördert, obgleich dieser mehr von philosophischem
Naturgefühl beseelt ist, Church dagegen nach künstlerisch effektvoller
Wiedergabe der
Natur trachtet und zwar vorzugsweise derjenigen
Amerikas, die er von den arktischen
Eisbergen
bis zu den
Vulkanen des
Südens studierte.