dann in
Paris
[* 1] während eines einjährigen Aufenthalts die französischen Theaterverhältnisse. Nach
Deutschland
[* 2] zurückgekehrt,
ließ er sich von
Görner für die
Bühne vorbereiten und betrat diese 1856 zum erstenmal im Krollschen
Theater
[* 3] zu
Berlin.
[* 4]
Bis er
in den Mitgliederverband des
Meininger Hoftheaters eintrat (1866), gehörte
er denBühnen zu
Liegnitz
[* 5] und
Görlitz,
[* 6] verschiedenen
Berliner
[* 7]
Theatern, dem
HamburgerThalia- und
Leipziger Stadttheater an. Seine schauspielerische Thätigkeit,
die ihn besonders in komischen
Rollen
[* 8] sehr befähigt erscheinen ließ, gab Chronegk 1877 gänzlich auf, um sich ausschließlich
dem Regiegeschäft zu widmen.
Schon 1871 zum
Regisseur ernannt, ward er 1873 Oberregisseur, 1877
Direktor und 1880 Intendanzrat
und hat neben dem echt künstlerischen Wirken des
Herzogs von
Meiningen
[* 9] vornehmlich den
Ruf des
Meininger
Bühnenensembles mitbegründen helfen.
ein
Buch, das die Begebenheiten der allgemeinen Geschichte oder die einzelner
Völker
und
Stämme oder einzelner
Städte,
Körperschaften etc. lediglich der Zeitfolge nach, ohne Rücksicht auf den ursachlichen
Zusammenhang, einfach aneinander reiht. Von den
Annalen unterscheiden sich die Chroniken dadurch, daß in erstern die
Folge
der Jahre streng beobachtet wird, während für letztere die Regierungszeiten der
Kaiser,
Päpste,
Bischöfe,
Äbte etc. das
chronologische
Gerippe abgeben.
Besonders wichtig sind die seit dem Anfang des 14. Jahrh. immer massenhafter auftretenden
Städtechroniken, die nicht mehr, wie die frühern, von
Geistlichen, sondern von
Laien geschrieben sind. Mit der Herausgabe
der deutschen Städtechroniken hat die
Historische Kommission in
München
[* 10] 1862 begonnen; erschienen sind die Chroniken von
Nürnberg,
[* 11]
Augsburg,
[* 12]
Straßburg,
[* 13]
Braunschweig,
[* 14]
Köln,
[* 15]
Lübeck
[* 16] etc. Genaue bibliographische und kritische Nachweise über die für
die Geschichtschreibung wichtigen Chroniken des deutschen
Mittelalters geben die Werke über
»Deutschlands
[* 17] Geschichtsquellen im
Mittelalter« von W.
Wattenbach (bis zur Mitte des 13. Jahrh.; 5. Aufl., Berl.
1885, 2 Bde.) und O.
Lorenz (bis Ende des 14. Jahrh.; 2. Aufl., das.
1875); mit mehr bibliographischen
Details und nicht bloß für
Deutschland Potthasts »Bibliotheca historica
medii aevi« (das. 1862, Nachtrag 1868). Vgl.
Annalen und Geschichte.
zweiBücherder, das im dritten Teil des jüdischen
Kanons stehende Geschichtswerk, hebräisch
»Worte der
Tage«,
d. h.
Buch der Zeitereignisse, griechisch
Paralipomena, d. h.
Supplemente, lateinisch seit
HieronymusChronica genannt. Ursprünglich
gehörten auch die
BücherEsra undNehemia zu dem von einem levitischen Verfasser herrührenden Werk, welches
somit, was den
Inhalt anlangt, dem ältern Geschichtswerk
(Bücher Samuelis und der
Könige) parallel läuft und mit demselben
vielfach gemeinsame
Quellen benutzt, während die
Darstellung selbst weniger zuverlässig, einseitiger (nur dem
ReichJuda gerecht
werdend) und durchaus parteiisch (im
Interesse des Levitismus) gefärbt ist. Die griechische Herrschaft
hatte zur Zeit der Abfassung schon begonnen.
scandaleuse (franz., spr. kronik skangdalöhs'),
geheime (namentlich auch böswillig übertriebene) Geschichte von den
Thorheiten und
Lastern einer
Person oder eines
Orts.
Krankheiten, in der
Medizin altherkömmliche Bezeichnung derjenigen
Krankheiten, welche
einen langsamen Verlauf haben, im
Gegensatz zu den akuten (s. d.) oder schnell verlaufenden. Eine scharfe
Grenze zwischen beiden
gibt es allerdings nicht. Die ältern
Ärzte nannten jede
Krankheit chronisch, wenn sie länger als 40
Tage dauerte. In der
neuern Zeit berücksichtigt man hauptsächlich den gewöhnlichen Verlauf der einzelnen
Krankheiten. Da
z. B. die
Schwindsucht gewöhnlich mehrere Jahre dauert, so nennt man sie schon akut, wenn sie einmal in 2 oder 3
Monaten verläuft.
Umgekehrt nennt man
Krankheiten, welche im allgemeinen einen typischen Verlauf nehmen, auch dann noch akut, wenn sie etwas
länger als 40
Tage dauern. Der
Typhus z. B. wird allgemein von den chronischen
Krankheiten ausgeschlossen,
obschon die
Genesung meist hinter den 40.
Tag fällt.
AkuteKrankheiten werden nicht selten chronisch, und im Verlauf von chronischen
Krankheiten treten häufig sogen. akute Exacerbationen, d. h.
in diesem
Fall fieberhafte
Steigerungen, ein.
Häufig werden die fieberlosen
Krankheiten schlechthin als schleichende oder chronische, die fieberhaften
als akute bezeichnet. Dies ist für die meisten, aber nicht für alle
Fälle richtig. Denn es gibt schnell verlaufende
Krankheiten,
die ohne
Fieber, und ch. K., die mit
Fieber einhergehen.
Endlich werden auch die sogen. nichttypischen
Krankheiten, d. h. solche
mit unregelmäßig schwankendem Verlauf ohne bestimmten Fortschritt zur
Genesung oder zum
Tod, schlechthin
als chronische bezeichnet.
(griech., Zahlinschrift), ein lat.
Satz, in welchem die darin vorkommenden römischen Zahlbuchstaben zusammengezählt
die Jahreszahl derjenigen Begebenheit bilden, auf welche die
Worte sich beziehen. So ist das Jahr der
Pariser Bluthochzeit
in den
Worten enthalten: LVtetIa
Mater natos sVos DeVoraVIt = 1572 (nämlich M = 1000, D = 500, L = 50,
vier V - 20, zwei I = 2). Bildet die
Inschrift einen
Vers, so wird sie
Chronostichon oder
Eteostichon (Jahrvers) genannt,
Chronodistichon
aber, wenn die Jahreszahl in einem
Distichon enthalten ist, wie z. B. in dem auf den Hubertsburger
Frieden
1763:
Aspera beLLa sILent: reDIIt bona gratIa paCIs.
O sI parta foret seMper In orbe qvIes!
Die Zahlinschrift muß möglichst kurz, bezeichnend, leicht zu behalten und schwer zu verdrehen sein. Um dem
Gedächtnis zu
Hilfe zu kommen, benutzt man zuweilen den
Reim oder knüpft eine gewisse Begebenheit an bekannte
Ausdrücke.
So enthält die
Inschrift auf dem
Kreuz
[* 19]
Christi: IesVs nazarenVs reX IVDaeorVM die Zahl 1532, das Jahr des
Religionsfriedens
zu
Nürnberg.
(griech.), die
Wissenschaft von der Zeiteinteilung undZeitrechnung, wodurch in die
Reihenfolge der historischen Ereignisse
Ordnung und
Klarheit gebracht wird. Die erste und sicherste Grundlage für die Chronologie bilden
die am
Himmel
[* 22] vor sich gehenden regelmäßigen periodischen
Erscheinungen, welche dazu dienen, bestimmte Haltepunkte für die
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