(geschrieben um 1450, gedruckt 1521) zu bezeichnen. Seine
Lehren
[* 1] fanden, namentlich nach der
Niederlage der
Taboriten, zahlreiche
Anhänger und bildeten die Grundlage der Kunwalder Vereinigung (1453), aus welcher die
BöhmischeBrüdergemeinde hervorging.
Chelcicky starb um 1460.
Vgl. F.
Schulz, Petr Chelcicky (tschech.,
Prag
[* 2] 1882);
C19H17N3O3 , ein
Alkaloid, welches sich im
Schöllkraut
(ChelidoniummajusL.), besonders in der
Wurzel,
[* 4] findet, bildet farb- und geruchlose
Kristalle,
[* 5] schmeckt bitter, dann
kratzend, löst sich
schwer inAlkohol, nicht in
Wasser, bildet mit
SäurenSalze und ist nicht giftig. Neben Chelidonin findet sich im
SchöllkrautChelerythrin (Chelin, Sanguinarin, Pyrrhopin) C19H17NO4 , welches auch in der
Wurzel von Glaucium luteumScop. vorkommt, feine, farblose
Kristalle bildet, unlöslich in
Wasser, aber löslich inAlkohol
ist und brennend scharf schmeckt. Der
Staub erregt heftiges
Niesen; es bildet orangerote
Salze und ist giftig. Außerdem enthält
Schöllkraut noch Chelidonsäure C7H4O6 , welche farblose, an der
Luft verwitternde, in heißem
Wasser leicht lösliche
Kristalle bildet und meist gelbe
Salze liefert.
(griech.), Schwalbenlied,
Name alter
Volkslieder auf die Rückkehr der
Schwalben, welche
bei den alten Griechen (namentlich auf Rhodus) herumziehende
Kinder vor den
Thüren fangen, worauf sie mit Eßwaren beschenkt
wurden.
L.
(Schöllkraut),
Gattung aus der
Familie der
Papaveraceen, mit der einzigen Art Chelidonium majusL.
(Schwalbenkraut,
Gilbkraut,
Schöll- oder
Goldwurz), ein zartes, bis 1 m hohes
Kraut mit ansehnlicher, ausdauernder
Wurzel,
behaartem
Stengel,
[* 7] abwechselnd stehenden, gefiedert-fiederspaltigen Blättern mit doppelt lappig gekerbten, oberseits hell-,
unterseits bläulichgrünen Blättchen. Die gelben
Blüten stehen in einfachen
Dolden, die
Kapsel ist lang schotenförmig, vielsamig.
Es wächst an schattigen
Stellen in
Europa
[* 8] und Nordasien und ist in
Nordamerika
[* 9] eingewandert.
Die ganze
Pflanze ist mit einem scharfen, rotgelben
Milchsaft erfüllt, welchem
sie den bittern, brennenden
Geschmack verdankt.
Der widerliche
Geruch verschwindet beim
Trocknen fast vollständig. Sie enthält an eigentümlichen
StoffenChelerythrin,Chelidonin,
Chelidonsäure und einen nicht näher untersuchten
Farbstoff, das Chelidoxanthin. Das Chelidonium ist schon seit
dem
Altertum in medizinischem
Gebrauch, doch wird es gegenwärtig kaum noch angewandt. Der gelbe
Milchsaft wirkt in kleinen
Gaben reizend, in größern
Gaben narkotisch-scharf und sogar lebensgefährlich. Er wird häufig zum Vertreiben der
Warzen,
auch gegen
Sommersprosse und Hautausschläge benutzt. Die Alten hielten ihn für ein Spezifikum gegen
die
Milzsucht.
(Halonnisos), griech.
Insel nördlich von
Euböa, mit einem
Ort gleichen
Namens, ist 72 qkm (1,30 QM.) groß,
bergig (457 m
hoch) und bewaldet und hat ein ergiebiges Braunkohlenlager sowie 400 Einw. Im
Altertum hieß die
InselIkos und
hatte zwei
Städte, von deren einer noch Trümmer sichtbar sind.
MaximilianJoseph von,
Mediziner, geb. zu
Mannheim,
[* 10] studierte hier
und in
Heidelberg,
[* 11] ward, nachdem
er in
München
[* 12] und
Landshut
[* 13] einige Zeit praktiziert hatte, 1813 Hospitalarzt in
Ingolstadt,
[* 14] machte als Regimentsarzt bei den
badischen
Truppen die beiden
Feldzüge nach
Frankreich mit und ging 1817 als außerordentlicher
Professor
der
Chirurgie nach
Heidelberg, wo er 1819 zum ordentlichen
Professor ernannt wurde. Er errichtete daselbst die chirurgisch-ophthalmiatrische
Klinik, aus der eine
Menge tüchtiger Wundärzte hervorgegangen sind. 1864 legte er sein Lehramt nieder und starb in
Heidelberg. Sein Hauptwerk ist sein »Handbuch der
Chirurgie« (Heidelb. 1822; 8. Aufl. 1858, 2 Bde.).
Außerdem schrieb er: »Handbuch der
Augenheilkunde«, deutsch und französisch (Bd. 1, Stuttg.
1844; Bd. 2, das. 1839);
(spr. cholm),Stadt im polnisch-russ.
GouvernementLublin, an der
Uker, die dem
Bug zufließt, in getreidereicher
Gegend, hat ein
Schloß, mehrere griechische und kath.
Kirchen, ein
Gymnasium und (1879) 5595 Einw., welche bedeutenden
Handel
mit Vieh und
Cerealien treiben. Chelm ist der Sitz eines unmittelbar unter dem
Papste stehenden unierten
Bischofs.
(spr. tschelmsförd oder tschems-), Hauptstadt der engl.
GrafschaftEssex, am schiffbaren
Chelmer, mit Grafschaftshalle
(ShireHall),
[* 17] alter
Kirche,
Museum und Freischule, lebhaftem
Handel
mit Vieh und
Korn, Fabrikation landwirtschaftlicher
Maschinen und (1881) 9985 Einw.