Tänze, die einer bestimmten
Nation, einer bestimmten Zeit oder einem bestimmtenStand
entweder eigentümlich angehören, oder dieselben nach ihrer Eigentümlichkeit kennzeichnen.
(spr. tscha-),Stadt im
StaatSantander der Bundesrepublik
Kolumbien,
[* 2] in fruchtbarer Gegend malerisch gelegen, 1443 m ü. M.,
hat
Gerberei,
Töpferei, Baumwollweberei und (1870) 8026 Einw.
(spr. tschar-),Hauptort eines Minenreviers im mexikan.
StaatSan Luis Potosi, 110 km nördlich der Hauptstadt, mit etwa 4000, mit
Bezirk (1880) 12,840 Einw.
(spr. schardang), 1)
Jean, franz. Reisender, geb. zu
Paris,
[* 3] Sohn eines reformierten Juweliers, ging,
kaum 22 Jahre alt, nach
Ostindien,
[* 4] um
Diamanten einzukaufen. Nach kurzem Aufenthalt in
Surate begab er sich nach
Persien
[* 5] und
blieb, zum königlichen
Kaufmann ernannt, sechs Jahre in
Ispahan, mit
Studien über die politischen und
militärischen Zustände des
Reichs beschäftigt. Mit reichen historischen und antiquarischen Sammlungen kam er 1670 in sein
Vaterland zurück, verweilte aber von 1671 bis 1681 wieder in
Persien und
Indien und wandte sich nach seiner Rückkehr nach
London,
[* 6] wo er vom König
Karl II. zum
Ritter geschlagen und darauf als bevollmächtigter englischer
Minister
und
Agent der
Englisch-OstindischenKompanie nach
Holland gesandt wurde.
Später nach
England zurückgekehrt, starb er in der
Nähe von
London. Er veröffentlichte: »Le
[* 7] couronnement de Soleiman III, roi de
Perse, etc.« (Par. 1671)
und das wertvolle und interessante
»Journal des voyages du chev. Chardin en
Perse et autres lieux de l'Orient, etc.« (Amsterd. 1711,
mit
Zeichnungen von Grelot; neue Ausg. vonL. Langlès, Par. 1811, 10 Bde.).
2)
JeanBaptisteSimeon, franz.
Maler, geb. 1698 zu
Paris, widmete sich der
Malerei bei Cazes und
NoëlCoypel,
wurde aber mehr durch das
Studium der Niederländer gefördert, in deren Art er anfangs Blumenstücke und
Stillleben mit toten
Tieren,
Früchten, Geräten und seit 1733 auch Genrebilder von großer Naturwahrheit, hauptsächlich Kücheninterieurs mit
Köchinnen, malte. Es gelang ihm, in der
Kraft
[* 8] und dem
Schmelz des
Kolorits die holländischen Stilllebenmaler
zu erreichen. Seine Hauptwerke sind: die Briefsieglerin von 1733
(Berlin,
[* 9] königliches
Schloß), die vom
Markt heimkehrende
Frau von 1738 und 1739 (in
Berlin und im
Louvre zu
Paris), das Kartenhaus, das Ölfläschchen, der Bratspieß
(Louvre),
Mutter
und
Kind und die Köchin
(Wien,
[* 10]
GalerieLiechtenstein).
[* 11] Chardin hat auchPorträte
[* 12] gemalt. Er starb 1779 in
Paris.
1) tragischer Dichter zu
Athen
[* 14] um 380
v. Chr., schrieb
Stücke, die sich durch malerischen
Stil und glatten
Versbau auszeichneten, aber sich mehr zur
Lektüre als zur Ausführung eigneten. Wir besitzen davon nur einzelne Bruchstücke
(inNaucks »Tragicorum graecorum fragmenta«, Leipz.
1856).
2) StoischerNaturphilosoph des 1. Jahrh.
n. Chr., erst Bibliothekar im Serapistempel zu
Alexandria, dann in
Gemeinschaft mit
dem
PeripatetikerAlexander von Ägä
LehrerNeros. Ein großer Lobredner des
Todes, legte er in seinem verloren gegangenen Werk
über dieHieroglyphen und über die Geschichte und
ReligionÄgyptens den
Grund zur materialistischen Auffassungsweise
der letztern. Auch eine
Schrift über die
Kometen
[* 16] wird ihm zugeschrieben. Die Bruchstücke seiner
Schriften stehen in
Müllers
»Fragmenta historicorum graecorum«, Bd. 3 (Par.
1869).
Das
Departement Charente, gebildet aus der alten
ProvinzAngoumois und Teilen der
LandschaftenSaintonge,
Poitou und
Marche, ist begrenzt
von denDepartements der beiden
Sèvres,
Vienne,
Obervienne,
Dordogne und
Niedercharente und umfaßt 5942 qkm
(107,9 QM.). Das Land hat einen ungleichen
Boden; es enthält im N. granitische
Hügel (Fortsetzung der Limousinberge), im
S. weniger ansehnliche jurassische und Kreidehöhen. In dieser Kalkregion kommen auch die zeitweilig in
Höhlen verschwindenden
Flüsse
[* 17] vor, welche solchen
Formationen charakteristisch sind, so die Tardoire mit dem
Bandiat und andre
Zuflüsse des Hauptflusses, der Charente; andre, wie die Touvre, treten gleich schiffbar aus einer Felswand hervor.
Bei dieser
Porosität der Kalkfelsen ist das Land trocken, aber warm und zeitigt trefflichen
Wein. Die
Bevölkerung
[* 18] zählte
1881: 370,822 Einw. (1861 noch 379,081).
Fast ⅓ des
Areals nimmt der
Getreide-, namentlich Weizenbau ein,
dessen
Ernte
[* 19] den
Bedarf der
Bevölkerung übersteigt; 1/6 ist mit Rebenpflanzungen bedeckt, deren
Ertrag sich in guten
Jahren
auf 2 Mill.
hl und mehr beläuft, wovon ein großer Teil in
Branntwein
(Kognak, Chollet) verwandelt wird. Das übrige Land hat
Wälder, unbebaute
Ebenen und
Wiesen, auf denen jährlich über 30,000
StückRindvieh gemästet werden.
Reich ist das Land noch
an
Nüssen und
Trüffeln. Das Mineralreich liefert etwas
Eisen
[* 20] und
Stahl,
Bausteine etc. Wichtiger sind die schon erwähnte
Branntweinbrennerei,
die berühmte Papierfabrikation
[* 21] (3400
Arbeiter); auch die Filzfabrikation,
Töpferei,
Gerberei und der Mühlenbetrieb
sind von Bedeutung. Eingeteilt
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