Bretagne, geb. zu
Rennes, trug durch seine zwei dem
Parlament vorgelegten
»Comptes rendus des constitutions des Jésuites«
(Dezember 1761 und Mai 1762, oft gedruckt) viel zur Vertreibung der
Jesuiten aus
Frankreich bei und stellte in seinem »Essai
d'éducation nationale, ou plan d'études pour la jeunesse« (Genf
[* 1] 1763, deutsch von
Schlözer) der jesuitischen
Erziehungsweise eine naturgemäßen entgegen.
Als er aber den Steuervorlagen des
Ministeriums opponierte, ward er als angeblicher
Verfasser einer anonymen
Schmähschrift gegen einen
Minister im
Dezember 1765 mit seinem Sohn gefangen gesetzt und darauf nach
Saintes verwiesen. Erst 1775 durfte er sein
Amt wieder antreten. Seine
Denkschriften über seinen
Prozeß
wurden, obgleich verboten, in ganz
Frankreich verbreitet.
Voltaire verteidigte Chalotais' Unschuld, und die
Nation stimmte ihm bei.
Er starb Die
Akten des
Prozesses erschienen unter dem
Titel:
»Procès instruit extraordinairement contre M. de Caradeuc
de la Chalotais« (1767).
(arab.), der innerste, nach außen völlig abgeschlossene Teil der mohammedanischen
Wohnungen, auch die Badezelle, in welcher gewisse Körperteile gefärbt und rasiert werden;
1) Stadt im bayr. Regierungsbezirk
Oberpfalz, unweit der Mündung des
Flusses Cham (Chamb) in
den
Regen, 370 m ü. M. und an der
Eisenbahn von
Nürnberg
[* 10] nach
Furth, in einem Thalbecken zwischen dem
Bayrischen und
OberpfälzerWald, hat 4
Kirchen, ein Waisenhaus,
Wasserleitung,
[* 11] große Granitwerke, Dampfsägemühlen, Spiegelglasschleiferei, Bierbrauerei,
[* 12] bedeutenden
Handel mit
Holz
[* 13] und
Holzwaren, große
Getreide- und Viehmärkte und (1880) 3445 meist kathol.
Einwohner. Cham ist Sitz eines Bezirksamts, eines Amtsgerichts und einer Bankagentur der
BayrischenNotenbank. - Cham wird schon 976 genannt
und war ehedem Sitz eigner
Markgrafen, die von den
Pfalzgrafen von
Scheyern abstammten und 1106 aussterben, worauf Cham an
Scheyern
fiel und so später an
Bayern
[* 14] kam. Früher stark befestigt, hatte der
Ort im Dreißigjährigen
Krieg wie
im spanischen
Erbfolgekrieg viele Drangsale zu bestehen; neuerlich (Juli 1873) wurde er durch eine Feuersbrunst fast gänzlich
zerstört. Cham ist Geburtsort des französischen
MarschallsLuckner.
Vgl.
Lukas, Geschichte der Stadt Cham (Landsh. 1862). -
(spr. kamm), eigentlich Amédée de
Noé, franz. Karikaturenzeichner, geb. zu
Paris,
[* 16] Sohn des
GrafenNoe, war erst
SchülerPaulDelaroches, dann
Charlets und widmete sich besonders der grotesken
Zeichnung. Seine
ersten
Karikaturen erschienen 1842. Seitdem pflegte er die kleinern Ereignisse des
Tags dem
Publikum in flüchtigen Bildern
vorzuführen und lieferte für
Almanache, namentlich für den »Almanac prophétique«, für das
»Musée Philipon«, insbesondere
aber für den
»Charivari« zahlreiche komische
Zeichnungen, Skizzen,
Szenen und
Revuen, die später meist als
Albums gesammelt wurden. Er starb in
Paris.
eine
Gruppe der Pflanzengattung
Cypresse, s.
Retinospora. ^[= Sieb. et Zucc. (Sonnenbaum), Gattung aus der Familie der Kupressineen. R. obtusa Sieb. et Zucc. ...]
Willd.
(Bergpalme),
Gattung aus der
Familie der
Palmen,
[* 17] rohrähnliche
Gewächse mit glatten, geringelten
Stämmen,
endständigen, gefiederten, selten ganzen Blättern, diözischen, in schwach verzweigten
Trauben stehenden,
oft wohlriechenden
Blüten und runden, roten oder schwarzen, kleinen
Beeren. Man kennt gegen 50
Arten dieser in
Mexiko,
[* 18]
Mittelamerika,
Neugranada und
Venezuela
[* 19] heimischen
Gattung; sie sind bisweilen nicht stärker als ein
Finger und erreichen doch eine
Höhe von 6 und 9 m,
gewöhnlich bilden sie in den Wäldern dichtes Unterholz.