geschützten Lage und seiner reinen Gebirgsluft wird während der vier Saisonmonate (Juni bis September) als ein besonders
gesundes und die Heilwirkung der Quellen erhöhendes gerühmt. Das Maximum der Wärme während der Sommermonate ist 30°, das
Minimum 4° C.
Emile de, belg. Maler, geb. 1828 zu Gent als Sohn des Professors und Direktors der dortigen
Akademie, Joseph de Cauwer-Ronse, dessen Schüler er wurde. Er widmete sich vorzugsweise der Architekturmalerei, kam aber trotz großer
Sorgfalt der Ausführung über das Mittelmäßige selten hinaus. Sein Kolorit war hart und trocken und ließ die tiefere malerische
Auffassung vermissen. Cauwer lebte später längere Zeit in Brüssel, nachher in Bremen, Breslau und endlich
in Berlin, wo er starb. - Ein jüngerer Bruder, Léopold de Cauwer, hat sich als Tiermaler bekannt gemacht.
(Pays de Caux, spr. pe-ih do koh), Landschaft im franz. Departement Niederseine, die sich zwischen
der Seine und dem Meer erstreckt und durch große Fruchtbarkeit und Reichtum an Obstbäumen, herrlichem Vieh und Geflügel auszeichnet.
deiTirreni, Stadt in der ital. Provinz Salerno, in einem malerischen, fruchtbaren Thalbecken an der Eisenbahn
von Neapel nach Salerno, alter Bischofsitz, hat eine Kathedrale und (1881) 6339 Einw., welche Seiden-, Schafwoll-, Leinen- und
Baumwollgewebe fabrizieren.
Dabei am Fuß des Bergs Fenestra die berühmte, im 11. Jahrh. gegründete Benediktinerabtei der
heiligen Dreifaltigkeit, mit wichtigem Archiv und berühmter Bibliothek.
(spr. kawanjack), 1) Jean Baptiste, franz. General und Mitglied des Nationalkonvents, geb. 1762 zu Gordon in der
Gascogne, war 1789 Advokat beim Parlament zu Toulouse, schloß sich der Revolution an und wurde 1792 in den Konvent
gewählt, wo er unbedingt für den Tod des Königs stimmte, ohne jedoch der extremen Partei Robespierres anzugehören. Als General
versuchte er beim Aufstand der Bergpartei vom 1. Prairial III vergeblich, die aufrührerische Menge vom Sitzungssaal
des Konvents abzuhalten. Am 13. Vendémiaire befehligte er unter Bonaparte die Konventstruppen
und half den Aufstand der Sektionen niederschmettern.
Während des Direktoriums war er Mitglied des Rats der Fünfhundert, Stadtzolleinnehmer, endlich Lotterieverweser. Unter dem
Konsulat wurde er als außerordentlicher Generalkommissar nach dem arabischen Seehafen Maskat geschickt, ohne jedoch daselbst
etwas auszurichten. 1806 von Joseph Napoleon als Domänenverwalter nach Neapel berufen, wurde er unter Murat,
Josephs Nachfolger, Staatsrat. Als Napoleon I. die im Ausland angestellten Franzosen zurückrief, ging auch Cavaignac nach Frankreich
zurück und ward im März 1815 zum Präfekten des Departements Somme ernannt, hatte aber diese Stelle noch nicht angetreten,
als die zweite Restauration eintrat. Durch das sogen. Amnestiegesetz vom sah
sich Cavaignac als Königsmörder genötigt, nach Brüssel auszuwandern, wo er starb.
2) Louis Eugène, franz. General, Sohn des vorigen, geb. zu Paris, ward auf der polytechnischen Schule für das Geniekorps
gebildet, diente dann als Unterleutnant und besuchte die höhere Militärschule zu Metz. 1827 nahm er an
der Expedition nach Griechenland teil und ward Hauptmann. Wegen Teilnahme an republikanischen Gesellschaften schickte ihn die
Juliregierung 1832 nach Algerien, wo er sich 1836 bei der Einnahme von Tlemsen so auszeichnete, daß ihn Marschall Clauzel mit 500 Freiwilligen
in jener gefährdeten Position als Befehlshaber zurückließ.
Durch Umsicht, Ausdauer, kalten Mut und seltenes Organisationstalent that sich Cavaignac schon damals hervor. Nach kurzem Rücktritt
aus Gesundheitsrücksichten übernahm er das Kommando des 2. Bataillons der leichten afrikanischen Infanterie, der sogen. Zephyrs,
stürmte mit diesen Scherschel und hielt den Platz zehn Wochen gegen eine Übermacht, trotz
schwerer Verwundung doch das Kommando nicht abgebend, bis zum 2. Mai. Als Oberstleutnant der Zuaven zeichnete er sich darauf bei
der Expedition auf Medea, bei dem Übergang über den Schaba el Ketta gegen die Beni Menad und vor Tagdempt aus. 1841 zum Obersten
der Zuaven ernannt, focht er mit großer Auszeichnung in der Mitidscha und 15. Sept. bei El Harburg
gegen die Beni Raschel, focht 1844 bei Isly mit, wurde Brigadegeneral und 1847 Gouverneur von Oran.
Nach der Februarrevolution ward er zum Divisionsgeneral und Generalgouverneur von Algerien ernannt. Nach dem Attentat
vom 15. Mai gegen die Nationalversammlung übernahm er das Kriegsministerium. Zur Unterdrückung des Aufstandes
vom 23. Juni übertrug ihm die Nationalversammlung einstimmig die Militärdiktatur. Nachdem er in viertägigem blutigen Kampf
den Aufstand niedergeworfen, wurde er von der Nationalversammlung einstimmig zum Chef der Exekutivgewalt, d. h. zum verantwortlichen
Staatsoberhaupt der Republik, ernannt. Er stellte nun Ordnung