einem wärmern zu einem kältern
Körper, ein
Satz, der in der ihm von
Clausius gegebenen Modifikation jetzt den sogen. zweiten
Hauptsatz der mechanischen
Wärmetheorie bildet und vielfach auch der
CarnotscheSatz genannt wird.
3) LazareHippolyte, franz.
Publizist und Staatsmann,
Bruder des vorigen, geb. zu St.-Omer, lebte
mit dem
Vater sieben Jahre in
Magdeburg,
[* 1] wo er
deutsche Sprache und Litteratur studierte. 1823 nach
Frankreich zurückgekehrt,
ward er
Advokat und nahm als
Redakteur mehrerer
Zeitungen, in welchen er sehr radikale, anfangs sogar sozialistische
Grundsätze
verfocht, am politischen
Leben teil. 1839 und dann wiederholt in die Abgeordnetenkammer gewählt, saß
er hier auf der äußersten
Linken und bekannte sich 1847 in der
Schrift »Les radicaux et la charte« offen als
Republikaner.
Nach der
Februarrevolution wurde Carnot
Minister des öffentlichen
Unterrichts und des
Kultus. Trotz mancher
Reformen verdarb er es
aber mit der öffentlichen Meinung durch Verbreitung von Unterrichtsbüchern mit sozialistischer
Tendenz
und legte daher, als die
Nationalversammlung ihre Mißbilligung aussprach, sein
Amt(5. Juli) nieder. Eine
Rechtfertigung seiner
Verwaltung veröffentlichte er unter dem
Titel: »Le
[* 2] ministère de l'instruction publique et des cultes depuis le 24 février
jusqu'au 5 juillet« (Par. 1848). In der
Nationalversammlungschloß er sich als Vertreter des Seinedepartements
der republikanischen
Linken an. Nach dem
Staatsstreich vom wurde er zwar in den
GesetzgebendenKörper gewählt, aber
wegen Verweigerung des Huldigungseides (mit
Cavaignac und Henon) nicht zugelassen; dasselbe geschah 1857. Erst 1864 trat er,
nachdem
er denEid geleistet, in die Versammlung ein und gehörte dort der
Opposition an. Nach dem
Sturz
des Kaiserreichs ward er
Maire eines der
Arrondissements von
Paris,
[* 3] und bei den
Wahlen vom wurde er in die
Nationalversammlung gewählt, in welcher er mit der äußersten
Linken stimmte. 1876 ward er Mitglied des
Senats. Unter seinen
Schriften sind noch zu nennen: »Exposé de la doctrine saint-simonienne« (Par. 1830);
alte kelt.
Stadt in
Pannonien, an der
Donau, früher östlichster Platz des norischen
Reichs, ein für den
Handel der
Römer
[* 5] mit Germanien
[* 6] und auch militärisch höchst wichtig gelegener
Ort. Carnúntum war das gewöhnliche pannonische
Winterquartier
der römischen
Truppen und
Station der Donauflottille. Von hier aus unternahm
KaiserMarcus Aurelius, welcher
drei Jahre in Carnúntum zubrachte und daselbst einen Teil seiner Selbstgespräche schrieb, seine
Züge gegen die
Markomannen; hier
wurde auch
Severus zum
Kaiser ausgerufen. Bei dem
Einfall der
Ungarn
[* 7] fand Carnúntum seinen
Untergang, nachdem es schon im 4. Jahrh. einmal
von deutschen
Stämmen zerstört worden war. Ausgedehnte
Ruinen finden sich zu
Deutsch-Altenburg bei
Hainburg
östlich von
Wien.
[* 8]
Nach des
KardinalsTode trat er (1543) in die
Dienste
[* 11]
Pier Luigi
Farneses, der zwei Jahre darauf
Herzog von
Parma
[* 12] und
Piacenza wurde
und Caro verschiedene wichtige
Missionen, unter andern an
Karl V., anvertraute. Nach
Pier Luigis Ermordung nahm ihn zuerst der
Kardinal Ranuccio, später der
Kardinal Alessandro
Farnese als
Sekretär in seine
Dienste, und in diesem
Amt
starb er 1566 in
Rom. Caro gehört zu den ausgezeichnetsten italienischen Dichtern und Prosaisten, und seine Werke werden wegen
der Meisterschaft, mit welcher er die toscanische
Sprache
[* 13] behandelte, zu den klassischen gerechnet.
Bei seinen Lebzeiten erschienen von ihm nur zwei humoristische
Schriften, der
Kommentar zu dem
»Capitolo
de' Fichi« des Dichters
Molza unter dem
Titel: »La Ficheide del P. Siceo col comento di
Ser Agresto« und die »Diceria de' nasi«,
eine Abhandlung über die
Nase
[* 14] eines seiner
Freunde (beide
Rom 1539). Seine übrigen Werke wurden erst nach
seinem
Tod gedruckt. Am berühmtesten darunter sind seine Übersetzung der
»Äneide« in reimlosen
Versen (Vened. 1584; Par.
1760, 2 Bde.) und seine »Rime«
(Vened. 1569 u. öfter),
unter welchen die
Sonette besonders geschätzt werden.
SeinLustspiel »Gli straccioni« (Vened. 1582 u.
öfter) zeichnet sich durch komische
Kraft
[* 15] und vortreffliche
Sprache aus. Als
Muster schöner
Prosa und eleganten
Briefstils gelten mit
Recht seine »Lettere familiari« (Vened.
1572-75, 2 Bde., u. öfter) und
die »Lettere scritte a nome del cardinal Aless.
Farnese«
(Padua
[* 16] 1756, 3 Bde.; beide Sammlungen vereinigt, das.
1764-65, 6 Bde.;
Mail. 1807, 6 Bde.). Eine dritte Sammlung »Lettere«
gab
G. B. Tomitano heraus (Vened. 1791); eine vierte P. Mazzuchelli
(Mail. 1827-29, 3 Bde.). Außerdem hat man von Caro noch
einige geschätzte Übersetzungen aus dem
Griechischen, so der
Rhetorik des
Aristoteles und des
Longos. Eine Gesamtausgabe seiner
Werke erschien in der Sammlung der
»Classici italiani«
(Mail. 1806, 8 Bde.); einen
Band
[* 17] »Prose inedite«
veröffentlichte Cugnoni
(Imola 1872).