von
Eisen
[* 1] und
Steinkohlen betrifft, und sein
Verkehr wird gefördert durch die unterhalb der Stadt gelegenen
Bute-Docks, die
zusammen eine Wasserfläche von 46
Hektar bieten und infolge des regelmäßigen Steigens der
Flut auch den größten
Schiffen
zugänglich sind. E. besaß 1883: 313 Seeschiffe (darunter 241
Dampfer) von zusammen 159,477Ton.
Gehalt.
In demselben Jahr betrug der
Tonnengehalt der eingelaufenen
Schiffe
[* 2] 4,860,294 T.; es wurden für 2,193,320 Pfd. Sterl.
Waren
vom
Ausland eingeführt und für 4,547,467 Pfd. Sterl. britische
Produkte dorthin verschafft, darunter 8,971,717 T.
Steinkohlen
im Wert von 3,598,403 Pfd. Sterl. und 125,458 T.
Eisen im Wert von 815,106 Pfd. Sterl. Am lebhaftesten ist
der
Verkehr mit
Amerika,
[* 3] Rußland,
Frankreich,
Spanien,
[* 4] der Türkei
[* 5] und
Australien.
[* 6] Auch die Einfuhr landwirtschaftlicher
Produkte
aus
Irland ist lebhaft. Unter den Bildungsanstalten verdienen Erwähnung das 1882 gegründete
College, eine
Kunstschule, das
Museum des Naturgeschichtlichen
Vereins und die Freibibliothek. Cardiff ist Sitz eines deutschen
Konsuls. Roath und
Canton sind Vorstädte
von Cardiff.
Peire, berühmter
Troubadour, um den Anfang des 13. Jahrh. zu
Puy en Velay aus ritterlicher
Familie geboren,
ward früh für den geistlichen
Stand bestimmt, widmete sich aber der
Dichtkunst und dem
Leben an den
Höfen.
Er ist der Invenal der provençalischen
Poesie, dessen
Sirventes (bittere
Satiren gegen die Ungerechtigkeit der
Fürsten, die
Habsucht und den Übermut des
Adels, die
Ordnungswidrigkeiten im Bürgerleben, die fanatischen
Exzesse der
Pfaffen etc.)
Stimmen
eines zürnenden und für die
Ehre und das
Glück der sich selbst vergessenden
Nation wachenden
Gewissens
sind. Nichtsdestoweniger blieb er nicht nur von jeder Verfolgung frei, sondern stand selbst bei den
Fürsten wie bei dem
Adel
in hoher
Achtung; König
Jakob I. von
Aragonien war ihm besonders geneigt. Seine
Lieder sind abgedruckt in
Mahns »Gedichten der
Troubadours« (Berl. 1856 ff.).
»Strategische Kavalleriemanöver« (2. Aufl.,
Gera
[* 17] 1881);
»Die russischen Kavalleriedivisionen und die Armeeoperationen im Balkanfeldzug
1877-78« (Berl. 1878),
ein grundlegendes Werk für die militärische
Darstellung des letzten orientalischen
Kriegs, und »Handbuch für Truppenführung und Befehlsabfassung« (5
Abtlgn.,
Gera 1881 u. öfter);
Stadt in der span.ProvinzBarcelona,
[* 19] rechts am Cardoner, hat ein stark befestigtes
Kastell
und (1878) 4360 Einw. 2 km von der Stadt entfernt liegt der berühmte
Steinsalzberg von Cardona, ein 80 m hoher
Felsen von 5 km
Umfang, beinahe aus ganz reinem
Salz
[* 20] bestehend, dessen
Mächtigkeit auf 300 Mill.
cbm geschätzt wird. Im Innern befinden sich weite
Höhlen, welche wegen des schönen Lichtreflexes bei
Fackelbeleuchtung viel besucht werden. Cardona (Udura) war schon den Alten wegen der Salzfelsen wohlbekannt. Im
Mittelalter bildete
es eine Grenzfestung gegen die
Mauren und wurde im 14. Jahrh. mit dem umliegenden Gebiet zur
Grafschaft erhoben, die später
in denBesitz der
Herzöge von
MedinaCelt
[* 21] kam.
(spr. -duttschi),Giosuè, ital. Dichter, auch
unter dem
PseudonymEnotrio Romano bekannt, geb. zu Valdicastello bei
Pietrasanta im Toscanischen, wuchs in der pisanischen
Maremma auf, in welcher sein
Vater als
Arzt lebte, und empfing hier tiefe und eigentümliche Natureindrücke, die
schon den
Knaben zu dichterischen
Versuchen anregten. Seine spätere Jugendzeit verlebte er zu
Florenz,
[* 22] wohin sein
Vater übergesiedelt
war, betrieb dann philologische
Studien aus der
Universität in
Pisa,
[* 23] erlangte daselbst den Doktorgrad der
Philologie und wurde 1860 als
Professor der italienischen Litteratur an der
Universität zu
Bologna angestellt.
Schon früher war er mit kleinen litterarhistorischen
Arbeiten in
Zeitschriften aufgetreten, desgleichen
mit einer lyrischen Sammlung: »Rime«
(San Miniato 1857). Kräftiger kam die Eigenart des Dichters in den weitern Sammlungen:
»Levia gravia« (neue Ausg.,
Pistoja 1868) und »I Decennali«, zum
Ausdruck. Hier verrät er sich als ein
Poet von ungewöhnlicher
Kühnheit und Originalität des
Gedankens. Sensationellen Erfolg aber hatte eine kleine, 1863 geschriebene
Hymne: »Inno a Satana«, welche er 1865 unter dem
oben angegebenen
Pseudonym als eine Art von
Flugblatt zur Verteilung an
Freunde
drucken ließ.
Der verneinende
Geist, die »rebellione«, die »forza
vindice della ragione«, wird darin mit schlagende
Gewalt derSprache
[* 24] als die treibende
Kraft
[* 25] des Menschenlebens
und der
Weltgeschichte, als der
Genius geistiger Unabhängigkeit und Schrankenlosigkeit, als
Prinzip alles Fortschrittes gefeiert.
Das Gesamtbild des genialen Dichters geben die
»Poesie di
EnotrioRomano«
(Flor. 1871),
eine Sammlung, in welcher auch das früher
Erschienene vereinigt ist, und welcher die »Nuove poesie«
(Imola 1873; 4. Aufl.,
Bologna 1881) und neuerdings »Giambi ed epodi« (das.
1882) folgten. Originalität, männlich freie
Gesinnung, welche sich mit Vorliebe als eine altrömische, heidnische gibt,
machen Carducci zur interessantesten Dichtererscheinung des
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