drei malerisch gruppierten Faraglioni aus dem Meere ragen, ferner Forte di Bruto auf dem Monte Solaro und die sogen. Villa di
Tiberio auf dem östlichen, 227 m hohen steilen Vorgebirge, von welchem angeblich Tiberius seine Opfer hinabstürzen ließ.
Einige Trümmer sind von seiner Villa Jovis übrig. In der Nähe liegen an der Südostseite ein prächtiges
natürliches Felsenthor und die Grotta di Mitromania (Magnum Mithrae antrum), ein altes Mithrasheiligtum. Eine der schönsten
Merkwürdigkeiten aber ist die 1826 von A. Kopisch entdeckte Blaue Grotte (Grotta azzurra), 2 km vom Landungsplatz entfernt.
Der Eingang in dieselbe ist bei ruhiger See etwa 1,3 m über dem Spiegel, die Höhle selbst ist 36 m lang, 30 m
breit, 6-9 m hoch, das Wasser 12 m tief. Die hintern Wände sind mit Tropfstein bekleidet. Der größte Reiz besteht, bei klarem
Himmel, in jener unbeschreiblich schönen, glänzenden Bläue des Wassers, in seiner Durchsichtigkeit, in der öligen Schwere,
mit der es sich an den schwimmenden Körper hängt und den Badenden von lichter blauer Farbe umschlossen zeigt, besonders aber
in dem Abglanz der Wasserfarbe an der Felswölbung. Noch zahlreiche andre Meer- wie Landgrotten umgeben die Insel, unter denen
fast genau an der entgegengesetzten Seite der Insel die Grotta verde, am Meer direkt unter der Felswand
des Monte Solaro, als besonders schön hervorzuheben ist. - Capri, das Capreä der Alten, soll zuerst von griechischen
Teleböern bewohnt gewesen sein; später war es Eigentum der Stadt Neapolis, und griechische Sprache und Sitte erhielten sich
dort bis in die Kaiserzeit, was wohl Augustus und Tiberius neben der herrlichen Lage und der friedlichen
Ruhe am meisten angezogen haben mag.
Schon jener bewohnte sie vorübergehend, Tiberius aber die letzten zehn Jahre seines Lebens dauernd; er schmückte sie mit zwölf
Villen. Im Mittelalter wechselte sie ihre Herren öfters, spielte aber in den Weltkämpfen nur eine Rolle
im Jahr 1286, als König Jakobs sizilische Flotte sie den Anjous entriß, und 1808 unter Murat, als General Lamarque die Engländer,
die sie im Namen des sizilischen Königs 1806 besetzt hatten, aus Capri vertrieb.
Vgl. Gregorovius, Die Insel Capri (Leipz. 1880; von
K. Lindemann-Frommel illustriert, das. 1868).
in der bildenden Kunst eine Zeichnung, Radierung oder ein Gemälde von wunderlicher Erfindung und skizzenhafter
Ausführung.
Als Name eines Tonstücks bezeichnet Capriccio nicht eine bestimmte Form, sondern deutet nur an, daß dasselbe rhythmisch
pikant und reich an originellen, überraschenden Wendungen ist oder sich durch eigensinniges Festhalten
an einer Notenfigur auszeichnet.
A c. als Vortragsbezeichnung etwa s. v. w. ad libitum (nach
Belieben, mit freiem, pointiertem
Vortrag);
breite, nördlich vom Wendekreis des Steinbocks gelegene und danach benannte Meeresstraße an der Ostküste
von Australien, zwischen der aus vielen kleinen Inseln und Rissen bestehenden Capricorngruppe und dem Südende
(Swainriff) des Großen Barrierriffs.
(de Caprara de Montecuculi), Georg Leo von, preuß. General und Chef der deutschen Admiralität,
geb. als Sohn des Geheimen Obertribunalrats v. Caprivi zu Berlin, besuchte das Werdersche Gymnasium daselbst, trat in
das Kaiser Franz-Gardegrenadier-Regiment ein, ward 1850 zum Sekondeleutnant und, nachdem er inzwischen die Kriegsschule besucht
hatte, 1859 zum Premierleutnant befördert, 1861 zum Hauptmann im Generalstab ernannt und 1865 als Kompaniechef
in das 64. Regiment versetzt. 1866 wurde er in den Großen Generalstab versetzt und zum Major befördert, machte im Stab des Oberkommandos
der ersten Armee den Krieg in Böhmen mit, ward nach demselben zum Generalstab des Gardekorps versetzt und 1870 als Oberstleutnant
zum Chef des Generalstabs des 10. Korps ernannt. 1872 als Oberst mit der Leitung einer Abteilung im Kriegsministerium
beauftragt, ward er 1877 zum Generalmajor befördert und erhielt 1878 das Kommando einer Infanteriebrigade in Stettin, 1881 das
einer Gardebrigade in Berlin. Im Dezember 1882 zum Generalleutnant und Kommandeur der 30. Division in Metz ernannt, ward
er im März 1883 berufen, nach Stosch' Rücktritt die Leitung der Admiralität zu übernehmen; zu diesem Zweck wurde er zum
Vizeadmiral befördert.
Beiname der Juno (s. d.) bei den Römern. Ihr zu Ehren wurden an den Nonen des Quinctilis (7. Juli) die nonae caprotinae
gefeiert, bei dem die Sklavinnen eine Hauptrolle spielten. Nach der Niederlage durch die Gallier wurden
die Römer von ihren Nachbarn geschlagen, welche die Auslieferung aller Frauen und Mädchen verlangten. Statt ihrer begaben
sich die Sklavinnen als Römerinnen verkleidet ins feindliche Lager, wußten die Feinde trunken zu machen und gaben dann von
einem wilden Feigenbaum den Römern ein Feuerzeichen zum Überfall.