Der
PräsidentJackson erließ jedoch eine energische
Proklamation gegen die Nullifikation und sendete
Truppen nach
Südcarolina,
bewog aber zugleich durch Milderung des
Tarifs die vier
Staaten zur Nachgiebigkeit. Calhoun legte sein
Amt als
Vizepräsident nieder, wurde jedoch bald darauf wieder in den
Senat gewählt und blieb fortan, ohne einer
Partei anzugehören,
der eifrigste Verteidiger der
Interessen der Südstaaten und der
Sklaverei. 1838 hielt er seine berühmte
Rede über den Abolitionismus,
gegen welchen er mehrere gehässige
Gesetze durchsetzte. 1841 vomPräsidentenTyler zum
Staatssekretär
ernannt, bewirkte er, um das Gebiet der
Sklavenstaaten auszudehnen und ihnen dadurch ihr Übergewicht in der
Union zu sichern,
die
Annexion von
Texas und half im
Interesse der Südstaaten den
Krieg gegen
Mexiko
[* 1] schüren. 1845 führte
er den Vorsitz in der
zu
Memphis von den
Sklavenstaaten abgehaltenen
Konvention, in welcher der
Süden seine Nullifikationsdoktrin
wiederholte.
Als nach dem
Krieg mit
Mexiko zwischen den
Nord- und Südstaaten ein Streit entstand wegen der Organisierung des gewonnenen
Landes, forderte Calhoun, obwohl durch
Krankheit gebrochen, im
Senat für den
Süden geradezu die Trennung von der
Union. Eine zweite,
weit drohendereRede arbeitete er schriftlich aus und ließ sie verlesen. Während dieser
Kämpfe starb
er in
Washington.
[* 2] Er war ein staatsmännische
Genie, in seinem Privatleben ein fleckenloser
Charakter; aber er schleuderte
durch die
Doktrin von der
Berechtigung, bez.
Notwendigkeit der
Sezession eine Brandfackel in die
Union, welche denBürgerkrieg
entzündet hat. Seine Werke, enthaltend die
Reden und andre öffentliche
Arbeiten sowie die
»Disquisition on government«, wurden
herausgegeben von Craillé
(New York 1856, 6 Bde.).
Vgl. v.
Holst,
John Calhoun. Calhoun (Bost. 1882).
s.
Kaliko. Nach einer gleichnamigen
Person in dem Scribeschen
Stück »Le
[* 5] combat des
Montagnes«
ist dies
Wort im
Französischen ein Spitzname geworden, entsprechend unserm »Schwung«
oder »Ladenschwengel«.
(lat.), der schwere Soldatenstiefel der römischen Kaiserzeit;
auch
Name der kleinen
Stiefel, welche dem
Bischof, wenn er das Meßopfer verrichtet, angelegt werden. Caliga hispanica, spanischer
Stiefel, ein Folterwerkzeug.
GajusCäsar, röm.
Kaiser von 37 bis 41
n. Chr., Sohn des
Germanicus und der
Agrippina, wurde 31. Aug. 12
n. Chr.
geboren. Er befand sich schon 14 in dem
Lager
[* 6] des
Germanicus am
Rhein und erhielt hier von den
Soldaten,
weil er den Soldatenstiefel, die caliga (s. d.), zu tragen pflegte, den Beinamen
Caligula, nach
dem er gewöhnlich benannt wird; auch begleitete er seinen
Vater nach dem
Orient, als dieser 18 dorthin geschickt wurde.
Später entging er der argwöhnische Grausamkeit des
Tiberius, welcher sein
Vater, seineMutter und seine
beiden
Brüder zum
Opfer fielen, nur durch die niedrige, sklavische Schmeichelei, mit der er sich überall dem Belieben und
den
Ansichten des
Kaisers anbequemte.
Gleichwohl wurde er, als er 37 nach der Ermordung des
Tiberius zur Herrschaft gelangte, allgemein mit dem größten Jubel
begrüßt, weil man von ihm die
Erlösung vom
Druck der vorhergehenden
Regierung hoffte. Anfangs entsprach
er diesen Erwartungen, als er aber im achten
Monat seiner
Regierung schwer erkrankte und nach seiner
Genesung die lebhaftesten
allgemeinen
Huldigungen empfing, trat eine völlige Veränderung ein. Er hatte, vielleicht infolge dieser
Huldigungen, die
Überzeugung gewonnen, die er auszusprechen liebte, daß ihm alles erlaubt sei, was ihm beliebe, und
so folgten nun Schwelgereien,
Ausschweifungen, Grausamkeiten in einer Art, daß man sie nicht ohne
Grund durch die
Annahme einer
völligen
Geistesstörung erklären zu müssen geglaubt hat. Er lebte von nun an
nur für niedrige sinnliche Genüsse, für
Feste und
Spiele, für nutzlose kostspielige Bauten und für grausame
Hinrichtungen, welche er nach
Laune
und
Willkür über Vornehme und
Geringe verhängte (unter andern wurde auch
Tiberius, der Enkel des
KaisersTiberius, von ihm
ermordet), und denen er selbst mit Wohlgefallen beizuwohnen pflegte.
Ein besonderes
Motiv für seine Grausamkeiten kam noch dadurch hinzu, daß nicht nur die 270 Mill. Sesterzien
(über 50 Mill. Mk.), welche
Tiberius angesammelt hatte, sondern auch die sonstigen Geldquellen
Italiens
[* 7] durch seine
Verschwendung
bald ausgezehrt waren, weshalb er viele hinrichten ließ, bloß um sich ihrer
Reichtümer zu bemächtigen, und dabei gefiel
er sich darin, sich als Gott verehren zu lassen und alles
Hohe und Ehrwürdige in jeder Hinsicht mit
Füßen
zu treten. Im
Herbst 39 unternahm er einen
Feldzug in die
Provinzen jenseit der
Alpen,
[* 8] angeblich, um die
Deutschen für ihre Einfälle
in römisches Gebiet zu züchtigen; er begnügte sich aber, einen Scheineinfall in
Deutschland
[* 9] zu machen und an derKüste¶