wesentlichem Nutzen; innerlich reicht man bei strengster
Diät kühlende
Getränke, leichte Abführungsmittel,
Salpeter etc.
Ist eine reichliche wässerige Ansammlung oder
Eiter in der Brusthöhle vorhanden, so muß unverzüglich die
Flüssigkeit entleert
werden. Dies geschieht entweder durch Abzapfen mittels eines angestochenen
Trokars
(Punktion) oder durch
Einschnitt in einen
Zwischenrippenraum (Thoracocentesis). Sammelt sich neue
Flüssigkeit, so ist die
Operation zu wiederholen;
man spült den Brustfellraum zweckmäßig mit dünnen Jodlösungen,
Salicylsäure etc. aus.
Die gebräuchlichste Mischung ist das
Kurellasche Brustpulver (französisches, preußisches Brustpulver,
Hustenpulver,
Pulvis liquiritiae, P. glycyrrhizae compositus, P. pectoralis
Kurellae), welches aus je 2 Teilen Sennesblätterpulver und Süßholzwurzelpulver, je 1 Teil gepulvertem Fenchelsamen und
Schwefelblumen und 6 Teilen Zuckerpulver bereitet wird.
(ansteckende
Lungen-Brustfellentzündung, rheumatische oder inflammatorische Form derInfluenza,
Epidemia pectoralis equorum,
Pneumonia contagiosa equorum), eine fieberhafte, ansteckende
Krankheit der
Pferde,
[* 7] welche besonders
in größern
Städten beobachtet, aber auch nicht selten in ländliche
Wirtschaften verschleppt wird. Ob die
Krankheit sich
nur durch
Ansteckung erhält oder auch durch miasmatische Schädlichkeiten in einzelnen
Stallungen und durch
Erkältung sich
entwickelt, ist noch nicht sicher festgestellt.
Sehr wahrscheinlich wird der
Ausbruch der Brustseuche durch
Erkältung nur begünstigt.
Indes ist der Einfluß der letztern zuweilen
maßgebend. Bei der Brustseuche ist immer eine bestimmte infektiöse
Substanz als
Ursache vorauszusetzen. Nach der
Aufnahme des Ansteckungsstoffs
vergehen 3-8
Tage, in einzelnen
Fällen noch etwas mehr, bis die ersten Krankheitserscheinungen bemerkbar
werden. Die Brustseuche charakterisiert sich durch
Fieber, wobei das Deckhaar aufgebürstet erscheint und die
Temperatur des
Körpers
zuweilen über 41° steigt.
Respiration und
Puls werden beschleunigt, die sichtbaren
Schleimhäute gelb oder gelbrot gefärbt,
Harn- und Kotabsatz vermindert.
Diese
Zufälle bestehen bei günstigem Krankheitsverlauf 7-8
Tage, worauf das spezifische
Fieber unter Entleerung
von wässerigem
Harn nachläßt. Dem
Wesen nach ist die Brustseuche eine erysipelatöse
Lungen-Brustfellentzündung, bei welcher zuweilen
nur eine
Lunge, oft aber gleichzeitig beide und sehr häufig auch das
Rippenfell affiziert wird. An diesen
Organen entsteht
eine
Ausschwitzung von Blutserum und
Faserstoff, wobei die
Lungen bald mehr, bald weniger verdichtet (hepatisiert)
und in die Brusthöhle 10-20
Lit.
Wasser ergossen werden.
Von den erkrankten Brustorganen vollzieht sich die
Resorption des Ansteckungsstoffs in das
Blut, wodurch das
Fieber sowie die
parenchymatöse
Entzündung und Schwellung der
Magen-Darmschleimhaut, der
Nieren, der
Milz, der
Leber und des Herzfleisches entstehen.
Die Brustseuche ist immer eine erhebliche
Krankheit, welche namentlich bei Vernachlässigung der
Pferde leicht zum
Tod führt. Dieser erfolgt selten durch eine hochgradige
Affektion des
Herzens in wenigen
Tagen, häufiger am 6.-8.
Tag der
Krankheit,
wenn beide Brustseiten gleichzeitig von derselben betroffen sind; am meisten wird aber der
Tod durch entzündliche
Destruktion der Brustorgane, welche sich gewissermaßen nach
Ablauf
[* 8] der spezifischen
Erscheinungen als Nachkrankheiten
fortsetzen, herbeigeführt.
Hierbei entstehen brandige Zerstörungen, Eiterherde und eiterige Bronchienentzündung in den
Lungen, außerdem eiterig-jauchige
Entzündung der
Pleura. Durchschnittlich erliegen der Brustseuche 15-20 Proz. der erkrankten
Pferde. Die
Genesung vollzieht sich gewöhnlich
ganz allmählich, und es vergehen zuweilen 4-6
Wochen, bis die
Tiere zur Arbeitsleistung wieder fähig
sind. Sie kommen durch die
Krankheit in ihrem Nährzustand sehr zurück. Nicht selten entstehen im Rekonvaleszenzstadium noch
Augenentzündung und Sehnenscheidenentzündungen, letztere besonders an den Vordergliedmaßen.
Die Behandlung der Brustseuche erfordert zunächst eine sorgfältige diätetische
Pflege. Zweckmäßig wird den kranken
Pferden das
Futter in kleinen
Portionen öfter verabfolgt, um den
Appetit zu reizen. Daneben ist den
Tieren häufig frisches
Trinkwasser zu reichen. Am liebsten verzehren die
Pferde schmackhaftes
Heu, resp. Kleeheu oder Luzerneheu und gutes
Stroh. Die
Darmausscheidungen werden durch große
Gaben von
Glaubersalz oder
Bittersalz erleichtert. In einzelnen
Fällen paßt auch das
Kalomel in kleinen
Dosen. Anhaltende
Erhöhung der
Körpertemperatur macht zuweilen, namentlich im
Stadium des
Ausganges, eine
Berieselung des Rippenkörpers mit
Wasser von 10-20° notwendig. Von großer Bedeutung ist die
Ausstellung der kranken
Pferde
in einem hohen, gut ventilierten
Raum, in welchem ihnen zweckmäßig das freie Herumgehen gestattet wird. Gegen die
Brustfellentzündung ist die
Applikation eines Senfbreies oder die
Einreibung der kranken
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