Brüssel war groß und volkreich und blühte auf trotz der Feuersbrünste von 1326 und 1405, der
Pest, welche 1489, des sogen. englischen
Schweißes, welcher 1529 viele
Tausend Bewohner dahinraffte, und der vielen innern
Kämpfe, welche besonders am Ende des 14. und
zu Anfang des 15. Jahrh. wüteten. Mit
Brabant kam Brüssel
[* 1] 1430 an
Burgund und durch
Maria von
Burgund, die Gemahlin
KaiserMaximilians I., an das
HausHabsburg. Die Bewohner Brüssels hielten hartnäckig an ihren
Rechten und
Freiheiten fest, weshalb
wiederholte
Aufstände stattfanden und Brüssel namentlich unter
Philipp II. der
Herd des niederländischen
Aufstandes wurde, zumal
es seit
Karl V. eigentliche Hauptstadt des
Landes und daher auch Sitz der Statthalterin
Margarete von
Parma
[* 2] war. So wurde in Brüssel 1566 der
Bund derGeusen geschlossen; in Brüssel waltete dann aber auch
Alba
[* 3] mit eiserner
Faust. Am wurde
hier die 10. Dez. erneuerte Brüsseler
Union zwischen den Spaniern und den aufständischen Niederländern
geschlossen und das sogen. ewige
Edikt erlassen. Brüssel ging zwar 1578 für
Spanien
[* 4] verloren und ward Hauptwaffenplatz der
Niederlande,
[* 5] mußte sich jedoch dem
Herzog AlexanderFarnese von
Parma unterwerfen und blieb nun im
BesitzSpaniens, welches sich
namentlich die Herstellung des
Katholizismus und Einrichtung zahlreicher Klöster sehr angelegen sein
ließ. 1695 belagerten die
Franzosen unter
Villeroi Brüssel vergeblich, zerstörten aber durch ein 46
Stunden anhaltendes
Bombardement 4000
Häuser. 1706 ergab
sich Brüssel den Alliierten und schlug 1708 einen
Angriff der
Franzosen unter dem
Kurfürsten von
Bayern
[* 6] ab; durch den
RastatterFrieden
wurde es österreichisch. Im österreichischen
Erbfolgekrieg wurde die Stadt von den
Franzosen unter dem
Marschall von Sachsen erobert.
Hierauf kam es als Hauptstadt des Dyledepartements an
Frankreich, wurde im ersten
PariserFrieden davon getrennt und mit
ganz
Belgien
[* 7] dem König der
Niederlande als dessen zweite Hauptstadt zugeteilt. Am brachen hier
die ersten
Unruhen aus; unter stürmischen
Szenen wurden verschiedene Regierungsgebäude geplündert und zerstört, und es
folgte, als
PrinzFriedrich mit den königlichen
Truppen anrückte und die Insurgenten in die Stadt zurückdrängte, ein wütender
Straßenkampf (23.-26. Sept.), welcher mit dem
Rückzug der Regierungstruppen endigte. Nach Beendigung
der
Revolution wurde Brüssel die Hauptstadt des neuen
KönigreichsBelgien, und traf dort der erwählte König
Leopold
I. ein.
Die knöcherne Grundlage der Brust (der Brustkorb) wird von den
Rückenwirbeln, dem
Brustbein und den
Rippen
gebildet. Einzelne Teile der Brust sind: die Brust im engern
Sinn (pectus), an welcher sich die
Brüste (s.
Milchdrüsen) befinden,
der ihr entgegengesetzte
Rücken (s. d.) und die beide verbindenden Seiten- oder Rippengegenden.
BeimMenschen ist die in beiden
Geschlechtern verschieden gebildet: beim
Weib etwas kürzer,
oben etwas breiter, unten etwas enger als
beim Mann, dessen in Knochenbau und Muskulatur verhältnismäßig kräftiger entwickelt ist.
(Sternum), ein flacher
Knorpel
[* 12] oder
Knochen
[* 13] in der Mittellinie der
Brust zur
Verbindung der
Rippen an ihren Brustenden.
Es entsteht aus zwei nebeneinander liegenden Knorpelstreifen, von denen jeder zu den
Rippen seiner Seite
gehört, fehlt den
Fischen gänzlich, ist bei den
Amphibien, namentlich den rippenlosen
Fröschen, schwach entwickelt, bei den
Reptilien oft noch paarig und knorpelig, erlangt bei den
Vögeln, wo es stets verknöchert, meist eine enorme
Ausdehnung
[* 14] (zum
Ansatz der mächtigen Flugmuskeln ist gewöhnlich ein unpaarer Knochenkamm, crista sterni, daran
vorhanden) und zeigt bei den
Säugetieren, obwohl es aus einem einheitlichen
Knorpel hervorgeht, eine mehr oder weniger deutliche
Gliederung in eine
Reihe hintereinander liegender Knochenstücke.
gewöhnlich sind an ihm drei durch
Knorpel verbundene
Stücke erkennbar: der
Griff
(manubrium), in welchem
Schlüsselbein und erste
Rippe eingelenkt sind;
der Schwertfortsatz (processus xiphoides), welcher frei in
die Bauchmuskulatur hineinragt und ein- oder zweispitzig endet (s. Tafel
»Skelett
[* 16] des
Menschen I«).
Zwischen und
Schlüsselbein
ist bei vielen
Wirbeltieren noch jederseits ein besonderes
Knorpel- oder Knochenstück, das sogen. Episternum, eingeschaltet,
das aber beim
Menschen bis auf eine einfache Knorpelplatte (Zwischenknorpel) rückgebildet ist.
(weibliche Brüste,.
Mammae), die Milchabsonderungsorgane des
Menschen, welche sich an der vordern
Seite des Brustkorbes befinden und aus einer
Drüse und einer diese umgebenden Fettmasse bestehen. Sie finden sich bei beiden
Geschlechtern; während sie aber beim Mann wie auch bei
Knaben und Mädchen sehr klein und unbedeutend sind, erreichen sie
bei dem
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