geistliche Erziehungsanstalt für Gymnasialschüler, ein Pensionat der
Englischen Fräulein und zahlreiche Klöster. 3 km
nordwestlich liegt am Eingang in das Schaldersthal (mit dem stark besuchten ländlichen Schalderer
Bade) das in neuerer Zeit
als Luftkurort beliebte
Vahrn mit 1068 Einw. Nördlich bei Brixen liegen die Augustinerabtei Neustift und
die
Franzensfeste (s. d.) sowie Tschötsch,
Fallmerayers Geburtsort. - Das
Bistum Brixen ward im 4. Jahrh. vom
heil.
Cassian gegründet, mit dem Sitz aus dem uralten felsenfesten und hoch aufragenden Bergschloß
Sabiona
(Säben) oberhalb
des Städtchens
Klausen.
Dieser Sitz wurde vom
Bischof Albuin (992-994) in die aus der ursprünglich königlichen
Pfalz Prichsna neuerbaute Stadt
Brixen
übertragen.
Ludwig der Deutsche
[* 1] befreite die Ländereien des
Bistums schon 845 vom
Bann des
Gaugrafen und stellte sie unmittelbar
unter das
Mundium des
Königs. 892, 901, 1028-1039 mehrten sich die Erwerbungen der
Kirche namhaft, besonders unter
Bischof Altwin,
dem entschiedenen Anhänger
KaiserHeinrichs IV., in dessen Stadt Brixen das
Konzil gegen
Gregor VII. (1080)
abgehalten wurde. 1057-77 kamen neue Immunitätsbegünstigungen hinzu und wurden 1179 neu verbrieft, so daß Brixen als
reichsunmittelbares geistliches
Fürstentum galt, welches schon seit
HerzogRudolf IV. (gest. 1365), besonders aber seit 1511 mit
dem
HausÖsterreich
[* 2] als
Besitzer von
Tirol
[* 3] ein enges
Bündnis schloß. Brixen verlor 1803 die
Landeshoheit und
wurde mit
Tirol vereinigt, mit welchem es fortan die gleichen
Schicksale teilte. Das
Fürstentum hatte ein
Areal von 937 qkm
(17 QM.) mit 3
Städten (Brixen,
Bruneck,
Klausen) und
ca. 20,000 Einw.
ein Alpenthal in
Tirol, Bezirkshauptmannschaft
Kitzbühel, von der BrixenthalerAche
durchflossen, die bei Wörgl in den
Inn mündet, und von der Giselabahn durchzogen, enthält die
OrteHopfgarten, Itter, Westendorf,
Kirchberg und
Brixen im
Thal.
[* 4]
Aus diesem
Thal erhebt sich die vielbesuchte, aussichtsreiche
Hohe Salve (s. d.).
(spr. -äm),Hafenstadt inDevonshire
(England), an der Torbai,
Torquay gegenüber, Hauptsitz
des Fischfanges der
Grafschaft, mit (1881) 5363 Einw., Sitz eines deutschen
Konsuls.
Dorf in
Tirol, Bezirkshauptmannschaft
Kufstein, südwestlich von
Rattenberg, 513 m ü. M., unfern
des
Jun,
Station der Südbahn, mit
Bergbau,
[* 5] großer
Kupfer-,
Silber- und Zinkhütte (Zentralanstalt für die ärarischen
BergbaueTirols) und (1880) 764 Einw. Wegen seiner besonders schönen
Lage und Umgebung ist Brixlegg eine beliebte
Sommerfrische.
Auch werden hier
Passionsspiele (so 1868, 1873, 1883) mit großem Erfolg
aufgeführt (vgl. Pezzager, Das
Passionsspiel zu Brixlegg, Innsbr. 1868).
Nahe dabei ist das vielbesuchte ländliche
Bad
[* 6] Mehrn.
[* 7] L.
(Zittergras,
Liebes- oder
Amourettengras),
Gattung aus der
Familie der
Gramineen,
[* 8] ein- oder mehrjährige
Gräser
[* 9] mit aufrechten, ausgebreiteten, einseitigen
Rispen und an zarten Stielchen hängenden herzförmigen, seitlich
zusammengedrückten
Ährchen.
[* 10] BrizamediaL. (s. Abbild.), eins der zierlichsten
Gräser, wächst überall auf leichterm
Boden,
auch auf
Moor, bildet auf
Wiesen ein Untergras erster
Klasse, verdrängt kein andres
Gras, sondern füllt nur die
Lücken aus.
Es wird fast stets in Grasmischungen angewandt; am besten gedeiht es in humusreichen Sandlehmwiesen.
Man benutzt es wie auch das größere südeuropäische BrizamaximaL. als Ziergras u.
besonders findet es in
Bouketts aus getrockneten
Blumen Verwendung.
(spr. -söb),JulienAuguste Pélage, franz. Dichter, geb. zu
Lorient in der
Bretagne, trat zuerst
mit dem lieblichen
Idyll
»Marie« (1831) an die
Öffentlichkeit, welches wegen seiner Zartheit und
Anmut,
seiner Gefühlsinnigkeit und
Harmonie den größten Beifall fand. Ähnlichen Erfolg hatten »Les Ternaires«
(1841),
»Histoires poétiques« (1855) u. a., meist
Bilder aus seiner
Heimat,
die er mit großer Naturtreue undGrazie, nicht ohne Hang zur
Mystik und
Abstraktion, schildert. Er schrieb
außerdem einige
Verse in der
Sprache
[* 11] der
Bretagne und eine prosaische Übersetzung der »Göttlichen
Komödie« (neue Ausg. 1853).
Er starb im Mai 1858 in
Montpellier.
[* 12] Seine
»Œuvres complètes« erschienen 1884 in 2
Bänden. Eine deutsche Übersetzung seiner
Gedichte lieferteSophieHasenclever (Leipz. 1874).
eine
Göttin der alten Griechen, besonders auf
Delos von den
Frauen verehrt, welche ihr in kleinen Kähnchen allerlei
Eßwaren vorsetzten, damit
sie den Schiffenden beistehe.