Lichtstrahlen, welche senkrecht auf die
Fläche AC fallen, dringen ohne Ablenkung in das
Glas
[* 1] und treffen unter einem
Einfallswinkel
von 45° (welcher sonach größer ist als der nur 40¾° betragende Grenzwinkel) auf die
Fläche AB; hier werden sie, ohne
daß auch nur eine
Spur von
Licht
[* 2] in die hinter AB befindliche
Luft austritt, vollständig zurückgeworfen
und treten sodann, wieder ohne Ablenkung, aus der
Fläche AC aus.
Ein lichtstrahlender
Punkt
[* 3]
(Fig. 2 A), welcher sich unter
Wasser befindet, wird von einem
Auge,
[* 4] welches von obenher in das
Wasser
schaut, nicht an seinem wirklichen
Ort, sondern an einer höher liegenden
Stelle gesehen, weil die aus
dem
Wasser austretenden
Strahlen stärker auseinander gehen als die im
Wasser verlaufenden und daher von einem der Wasserfläche
nähern
Punkt herzukommen scheinen. Daraus erklärt es sich, daß ein Gewässer, dessen
Grund man sehen kann, weniger tief
zu sein scheint, als es wirklich ist. Aus demselben
Grund zeigt sich der unter
Wasser befindliche Teil
eines lotrecht stehenden
Pfahls verkürzt und ein schief ins
Wasser gehaltener
Stab
[* 5] an der Eintauchungsstelle geknickt. Eine
unter
Wasser liegende
Münze wird, von
oben betrachtet, schwach vergrößert gesehen, weil sie dem
Auge genähert und daher unter
einem größern
Sehwinkel erscheint.
Geht ein Lichtstrahl durch eine von parallelen
Flächen begrenzte
Platte (BB), so wird er, wie in
[* 3]
Fig. 4 erläutert
ist, beim
Eintritt dem Einfallslot zugelenkt, beim
Austritt aber ebensoviel von demselben weggelenkt. Der austretende
Strahl
n' l' bildet zwar nicht die geradlinige Fortsetzung des eintretenden ln, er bleibt ihm aber parallel; er hat keine
Ablenkung aus seiner ursprünglichen
Richtung, sondern nur eine seitliche
Verschiebung erlitten, welche um so geringer ausfällt,
je dünner die
Platte ist. Dünne
Platten, wie z. B. unsre Fensterscheiben, bringen nur eine so unmerkliche
Verschiebung der
Strahlen hervor, daß man durch sie die Gegenstände in ihrer richtigen Gestalt und
Größe und an ihrem
wirklichen
Ort wahrnimmt. - Die Brechung
[* 6] erklärt sich aus dem Umstand, daß die Lichtwellen in dem stärker brechenden
Mittel sich
langsamer fortpflanzen als in dem schwächer brechenden, z. B. im
Wasser langsamer als in der
Luft. Das Brechungsverhältnis
ist nichts andres als das
Verhältnis der Fortpflanzungsgeschwindigkeiten des
Lichts im ersten und im zweiten
Mittel; so verhält sich z. B. die Lichtgeschwindigkeit in der
Luft zu derjenigen im
Wasser wie 4 zu 3, oder die Lichtgeschwindigkeit
im
Wasser beträgt nur ¾ von derjenigen in der
Luft. Vgl.
Wellenbewegung.
[* 7]
(weinsaures
Antimonoxydkali,
Stibio-Kali tartaricum,
Tartarus stibiatus s. antimonialis s. emeticus) C4H4SbKO7
wird erhalten, indem man
Antimonoxyd mit
Weinstein und destilliertem
Wasser kocht, die filtrierte
Flüssigkeit
verdampft, heiß filtriert und kristallisieren läßt. Brechweinstein bildet farb- und geruchlose
Kristalle
[* 8] mit ½
MolekülKristallwasser,
schmeckt süßlich, dann ekelhaft metallisch, verwittert an derLuft und wird porzellanartig, undurchsichtig
und mürbe; er löst sich in
Wasser, nicht in
Alkohol, reagiert sauer, zersetzt sich bald in der
Lösung, wird bei 108° wasserfrei
und zersetzt sich auch bei höherer
Temperatur.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Arnsberg,
[* 11]
Kreis
[* 12]
Hagen,
[* 13] 352 m ü. M. und 4 km von der Eisenbahnstation
Dahlerbrücke (Hagen-Lüdenscheid), hat Fabrikation von Eisenwaren, eine
Wasserleitung
[* 14] und (1880) 1703 meist
evang. Einwohner.