(Suppentafeln, Tafel- oder Taschenbouillon),
Fabrikate verschiedener Art zur schnellen Bereitung von
Bouillon. Man stellt sie aus einer Fleischsorte oder aus einer Mischung mehrerer Fleischsorten dar, indem man z. B. 6 kg
mageres
Rindfleisch, 3 kg Kalbfleisch, 3-4 alte
Hühner,
[* 6] 4 Kalbsfüße, 1 Ochsenfuß und 1 kg magern rohen
Schinken hackt und mit 17
Lit.
Wasser 8-10
Stunden kocht, die Brühe durchseiht, absetzen läßt, nach Beseitigung des
Fettes
zur Sirupskonsistenz verdampft und in flache
Gefäße dünn ausgießt.
Die nach dem Erkalten gelatinierte
Masse zerschneidet
man in kleine Täfelchen, die man auf
Papier oder
auf einem
Netz aus dünnen
Fäden an einem kühlen
Ort völlig trocknen läßt. Man erhält ungefähr 500
g B., von denen 8 g
zu einem
TellerSuppe genügen. Zur Bereitung derselben läßt man die Bouillontafeln im
Wasser zergehen, setzt die üblichen
Suppenkräuter
hinzu und läßt einmal aufwallen. Auch
Saucen kann man auf diese
Weise aus Bouillontafeln darstellen. Die Bouillontafeln sind
sehr in Mißkredit gekommen, weil sie häufig aus fast nichts als
Leim bestanden, parfümiert mit dem Brataroma des
Fleisches.
Gute Bouillontafeln geben an
Weingeist reichlich 80 Proz. lösliche
Stoffe, schlechte Bouillontafeln kaum 5-6 Proz. ab. Durch das jetzt
in hinreichender
Menge aus mehreren
Fabriken in den
Handel kommende
Fleischextrakt sind die Bouillontafeln so gut wie vollständig verdrängt
worden; auch
Fleischzwieback (s. d.) wird jetzt häufiger angewandt.
(spr. buji),JeanNicolas, franz. Schriftsteller, geb. zu La
Coudraye bei
Tours,
[* 7] studierte die
Rechte, widmete sich aber dann ganz den schönen
Wissenschaften. Unter
der
Revolution bekleidete er verschiedene
Ämter, in denen er sich um die
Volksbildung wohlverdient machte, zog sich dann zurück
und bewahrte seine Unabhängigkeit bis an seinen
Tod Bouilly zeigte sich in seinen
Dramen und
Jugendschriften als
ein edler, reiner
Charakter und von einer
Sentimentalität, daß man ihn den »poète lacrymal« genannt hat; sein
Stil ist oft weitschweifig, seine
Bilder gesucht.
Trotzdem haben seine
Schriften viel Beifall gefunden und sind oft, namentlich ins Deutsche,
[* 8] übersetzt worden. Unter seinen
dramatischen Werken verdienen Erwähnung: die komische
Oper
»Pierre le
Grand« (1790),
unter seinen
Jugendschriften:
»Contes
à
ma fille« (Par. 1809, 2 Bde.)
und
»Conseils à
ma fille« (das. 1811, 2 Bde.;
deutsch von
Hain, 2. Aufl., Leipz. 1823),
(spr. buang), französische, mit dem
Festland durch einen
Damm verbundene
Insel an der
Küste der
Vendée, in der
Bai vonBourgneuf, ursprünglich nur ein Kalkfelsen von 60
HektarFläche, jetzt durch Zurücktreten des
Meers aus 3000
Hektar
sehr produktivenLandes vergrößert, mit 2900 Einw., welche sich mit Seesalzgewinnung, Austernfang und
Kabeljaufischerei beschäftigen.
Vgl. Luneau und Gallet, Documents sur l'île de Bouin
(Nantes
[* 11] 1874).
künstlerisch geordneter Blumenstrauß von verschiedener Form und
Größe je nach dem
Zweck, welchem er dient.
Zum Tragen in der
Hand
[* 15] sind tellerförmige, leicht gewölbte Bouketts, zum
Schmücken der Tafel kegelförmige,
zum Aufstellen an der Wand halbkegelförmige mit platter Rückseite gebräuchlich. Die Bouketts zum Tragen erhalten eine
Manschette aus gepreßtem und durchlochtem
Papier, welches
Spitzen imitiert, oft aber auch mit echten
Spitzen und
Atlas
[* 16] zusammengestellt
ist. Am beliebtesten sind die
ItalienerManschetten mit herabhängenden, bogig geschnittenen
Spitzen.
BeimBinden des Bouketts hielt man früher für notwendig, daß jeder Pflanzenzweig und jede
Blüte
[* 17] mit ihrem Stiel bis in den
Stiel des Bouketts reiche, um sie durch Einstellen in
Wasser einige Zeit konservieren zu können. Gegenwärtig aber schneidet
man die
Blüten kurz ab, heftet sie an Bindedraht und gewinnt dadurch eine viel größere
Freiheit in der
Anordnung des
Materials.
Letztere ist wesentlich abhängig vom
Geschmack des Binders, der auf
Farbe, Form, Kontrastwirkung und
darauf zu sehen hat, daß jede einzelne
Blüte zur Geltung kommt und sich möglichst in natürlicher
Haltung präsentiert.
Dazu ist erforderlich, daß geeignetes Zwischenmaterial, zarte Farnblätter, grünes
Moos etc., benutzt
werde, welches die
Farben voneinander trennt und die Form der
Blüten hervorhebt. Häufig gibt man dem Boukett einen
Rand aus weißen,
roten, blauen
Blüten; doch ist nicht ratsam, in der regelmäßigen
Anordnung weiter zu gehen, und eine in strengen
Linien sich
bewegende
Anordnung ist ebenso geschmacklos wie ein planloses Durcheinander. Sehr häufig werden auch
Bouketts aus getrocknetem
Material gebunden; man versteht zahlreiche
Blumen unter guter
Erhaltung von
Farbe und Form zu trocknen,
färbt und bleicht sie aber auch und gewinnt dadurch ein unerschöpfliches
Material, welches einen bedeutenden Handelsartikel
bildet. Grasbouketts bestehen aus
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