Doch lebte er im besten Einvernehmen mit seinem
Schwager, König
Johann vonBöhmen, dessen Lehnshoheit er gleich
seinen
Brüdern 1329 anerkannte. In maßloser
Verschwendung verschleuderte er einen großen Teil seiner ausgedehnten Besitzungen,
überließ 1342 das Herzogtum
Liegnitz seinen beiden
Söhnen und begnügte sich mit
Brieg,
[* 4] während er
Grottkau an den
Bischof
von
Breslau verkaufte. Seine feindselige
Haltung gegenüber der
Geistlichkeit hatte ihm schon vorher die Exkommunikation zugezogen,
die erst unmittelbar vor seinem
Tod aufgehoben wurde. Er starb
Pseudonym des poln. Schriftstellers
Kraszewski (s. d.). ^[= (spr. krasch-), Joseph Ignaz, der fruchtbarste poln. Schriftsteller der Neuzeit, geb. 26. Juli ...]
L.
(Röhrenschwamm), Pilzgattung aus der
Ordnung der
Hymenomyceten, charakterisiert durch einen hutförmigen,
gestielten Fruchtkörper, dessen Sporenlager
(Hymenium) auf der untern
Fläche des
Hutes zahlreiche unten
offene
Röhren
[* 5] bildet, welche miteinander verwachsen sind, aber von der
Substanz des
Hutes sich leicht abtrennen lassen, wodurch
diese
Gattung von der nächstverwandten
Polyporus sich unterscheidet, wo jene
Röhren mit dem
Hut
[* 6] fest zusammenhängen.
Die ziemlich zahlreichen
Arten dieser
Gattung wachsen am liebsten auf Waldboden und sind teils eßbar,
teils giftig.
Weiße oder graue
Röhren und einen hohlen, nicht schuppigen Stiel hat der eßbare
Kastanienpilz (Boletus castaneusBull.), mit zimtbraunem, feinhaarigem
Hut und weißem, beim
Bruch unveränderlichem
Fleisch. Dieselbe
Farbe der
Röhren, aber einen
vollen, schuppigen Stiel besitzt der eßbare
Kapuzinerpilz (Boletus scaberFr.), mit verschieden gefärbtem,
rotem, weißem oder braunem
Hut und ebenfalls weißem, unveränderlichem
Fleisch.
Alle übrigen
Arten haben lebhaft gelbe, im
Alter grünlich gefärbte oder braune
Röhren. Der Stiel ist knollig und die Mündung
der Röhrenporen rot bei dem giftigen
Hexenpilz (Boletus luridusSchäff.), der gelbliches, im
Bruch blau werdendesFleisch,
einen filzigen, etwas schmierigen, braunen
Hut und mennigeroten Stiel aufweist. Ebenso gefärbte
Röhren, aber einen kahlen,
etwas klebrigen, lederfarbenen bis gelbbraunen
Hut, einen dickbauchigen, blutroten Stiel und weißes, aus dem
Bruch rötlich
und dann blau werdendes
Fleisch hat der äußerst giftige
Satanspilz (Boletus SatanasLenz). Dagegen sind die Mündungen der
Poren nicht rot, das
Fleisch unverändert weiß, der
Hut braun, der bauchige Stiel weiß, der
Geruch und
Geschmack angenehm bei
dem eßbaren und als vorzüglich geschätzten
Steinpilz (Boletus edulisBull., s. Tafel
»Pilze«).
[* 7]
Von den bisher genannten
Arten
unterscheiden sich die folgenden durch cylindrischen, nie knolligen Stiel. Ein trockner, in
jüngerm Zustand filziger
Hut kennzeichnet den eßbaren
Sandpilz (Boletus variegatusSw.), mit gelbbraunem, haarig beschupptem
Hut,
zimtbraunen
Röhren und gelblichem, im
Bruch bläulichem
Fleisch, sowie die gleichfalls genießbare
Ziegenlippe (Boletus subtomentosusL.), mit gleichmäßig filzigem, olivenfarbenem oder braunem
Hut, gelben
Röhren und weißem
Fleisch.
Eßbare
Arten mit klebrigem
Hut sind der
Maronenpilz (Boletus badius
Fr.), mit kastanienbraunem
Hut, blaßgelben,
eckigen
Röhren, gelblichweißem, beim
Bruch etwas bläulich anlaufendem
Fleisch und glattem, braungelbem Stiel; der
Kuhpilz
(Boletus bovinusL.), mit bräunlichgelbem
Hut, graugelben, später rostfarbenen
Röhren, weißem, unveränderlichem
Fleisch und
glattem, bräunlichgelbem Stiel, und der Schmeerling (Boletus granulatusL.), mit braungelbemHut, gelben
Röhren
mit gekörnelter Mündung und gelbem,
oben mit braunen Körnchen besetztem Stiel. Durch das Vorhandensein eines weißen, später
braunen
Ringes ist der als Speiseschwamm geschätzte
Butterpilz (Boletus luteusL.), mit braunem, gebuckeltem
Hut, gelben
Röhren
und weißlichem, unverändertem
Fleisch, vor den übrigen
Arten ausgezeichnet.
Dorf im russ.
GouvernementKasan,
[* 8] am rechten
Ufer der
Wolga zwischen Spaßk und Tetjuschd gelegen, mit etwa 150
Höfen
und einer steinernen
Kirche, die vormals zu dem eingegangenen Uspenskischen
Kloster gehörte, von welchem noch jetzt das Dorf
gleichzeitig den
Namen Uspenskoje Selo führt. Der große
Ort steht innerhalb der noch großenteils erhaltenen
Walllinien der berühmten alten Bulgarenresidenz Bolgar, von welcher noch
Türme (am besten der sogen.
Turm
[* 9] Misgir) und Mauertrümmer
übrig sind. Es finden sich daselbst noch eine
Menge Grabsteine, mit tatarischen, arabischen und armenischen
Inschriften und
Bildwerken bedeckt, alte
Waffen,
[* 10]
Münzen
[* 11] und Gerätschaften aller Art.
Schon auf BefehlPeters d. Gr. wurden 49 der
auf den
Gräbern befindlichen
Inschriften abgeschrieben und eine
Erklärung derselben versucht.
Die arabischen sind von 619 bis 742 der
Hedschra, und unter den armenischen ist eine von 557 und zwei von 984 und 986
n. Chr.
Die hier gefundenen silbernen und kupfernen
Münzen tragen teilweise arabische, teilweise
kufische Schrift
und sind zum Teil schön geprägt.
Wann Bolgar, dessen
Ruinen verschiedentlich von
Gelehrten, wie
Pallas,
Erdmann,
Humboldt,
Ehrenberg
und
Rose,
Erman, Beresie u. a., besucht und beschrieben worden sind, aus der
Reihe der
Städte verschwunden, ist unbekannt. Jedenfalls
trat es schon zu Ende des
Mittelalters hinter dem aufblühenden
Kasan mehr und mehr zurück. Ein großer
Teil der unter dem Schutt hervorgezogenen
Altertümer befindet sich im historischen
Museum in
Kasan, ein andrer Teil in den
ethnographischen
Kabinetten zu
Moskau
[* 12] und
Petersburg.
[* 13]
Hafenstadt in der russ.
ProvinzBessarabien, am Einfluß des
Jalpusch in den Jalpuschsee,
nordwestlich von
Ismail, ein neu und hübsch angelegter
Ort mit (1879) 7530 Einw. und lebhaftem
Handel;