1829) und den »Interpretamenta« des
Dositheus
(Bonn
[* 1] 1832) mit
Klenze die »Institutiones« des
Gajus und des Justinian (Berl. 1829)
heraus, welchen die »Fragmenta« Ulpians
(Bonn 1831; 4. Ausg., Leipz. 1855; faksimiliert, das.
1855) und die »Institutiones« des
Gajus
(Bonn 1837, 5. Ausg. 1866; faksimilierte
Ausgabe, Leipz. 1866) folgten. Die große
kritische
Ausgabe der »Notitia dignitatum«
(Bonn 1839-50, 5 Hefte;
Index 1853) ist die
Frucht 25jähriger
Studien. Auch gab Böcking eine
Rezension und Übersetzung der »Mosella« des
Ausonius (Berl. 1828),
welche später völlig umgearbeitet nebst den Moselgedichten
des
Venantius Fortunatus
(Bonn 1845) erschien. Seine
»Institutionen«
(Bonn 1843, Bd. 1; 2. Aufl. mit
dem
Titel:
»Pandekten des römischen
Privatrechts«, das. 1853, Bd.
1, und Leipz. 1855, Bd. 2, Lfg. 1)
sind unvollendet geblieben. Außerdem besorgte er eine
Ausgabe von A. W. v.
Schlegels sämtlichen deutschen, französischen
und lateinischen Werken (Leipz. 1846-48, zusammen 16 Bde.).
Sein letztes größeres Werk war die
Ausgabe der gesammelten Werke
Ulrichs v.
Hutten: »Opera quae reperiri
potuerunt omnia« (Leipz. 1859-62, 5 Bde.),
(Holzböcke,
LongicorniaLatr., CerambycidaeLeach), Käferfamilie aus der Abteilung der Kryptopentameren,
Käfer
[* 2] mit in die
Länge gezogenem
Körper, hervorgestrecktem
Kopf, borsten- und fadenförmigen, gewöhnlich
elfgliederigen
Fühlern, welche oft den
Körper an
Länge weit übertreffen, und deren zweites
Glied
[* 3] sehr kurz ist. Die
Kinnbacken
laufen meist in Einen scharfen
Zahn aus, die ziemlich kurzen
Taster in ein beil- und spindelförmiges
Glied; die
Schienen aller
Beine tragen Endsporen.
Die
Familie umfaßt über 7500 meist große und farbenprächtige
Arten, welche am redlichsten in den
Tropen
vertreten und häufig mit Haarbüscheln, Zahnfortsätzen etc. geschmückt sind. Oft besitzen
die Männchen stark verlängerte Oberkiefer, längere, gekämmte, gesägte oder gewedelte
Fühler und abweichende Färbung.
Bei der Berührung erzeugen die meisten
Arten durch Reiben des
Kopfes und Prothorax ein deutlich vernehmbares
Geräusch
(Geigen). Die Bockkäfer, namentlich die lebhaft gefärbten
Arten, sind im allgemeinen bewegliche
Tiere, welche an warmen
TagenBlumen, saftspendende
Stellen an Baumstämmen und in Wäldern aufgespeichertes Klafterholz aufsuchen.
Manche düster, schwarz oder braun gefärbte
Arten verlassen dagegen erst bei der
Dämmerung ihre Schlupfwinkel.
Die
Larven sind langgestreckt, niedergedrückt, nach vorn verbreitert, weichhäutig, mit undeutlichen oder fehlenden
Augen
und sehr kleinen, dreigliederigen
Fühlern;
Kopf und Rückenplatte des Prothorax sind hornig, die folgenden
Ringe meist mit
rauher
Platte auf der Mitte, die
Beine fehlen oder sind äußerst klein; sie leben meist in angegangenem
Holz,
[* 4] die
kleinern auch in
Stengeln und
Wurzelstöcken krautartiger
Gewächse, und können in einzelnen
Fällen den
Kulturpflanzen schädlich
werden. Zu der ersten
Gruppe, den plumpern, breitern, mehr kurzbeinigen, dickschenkeligen und breitschienigen
Prioniden(PrionidaeLeach), gehört der auf
Eichen und
Buchen lebende, 3-4
cm lange, oberseits pechbraune, dicht gerunzelte, unterseits gelb, filzig
behaarte
Gerber(Prionus coriariusL.), mit mehr als elfgliederigen, weniger als körperlangen, geschuppten
Fühlern und seitlich gedorntem Halsschild; seine
Larve lebt mehrere Jahre in mulmigem
Holz; zu den
Cerambyciden(CerambycidaeLeach) der schönste von allen, der glänzend schwarze
Spießbock (Eichenbockkäfer, CerambyxHerosL., s. Tafel
»Waldverderber
[* 5] I«),
fast 5
cm lang, mit mehr als körperlangen, vom dritten bis fünften
Glied stark kolbig verdickten
Fühlern, sehr grob, höckerig gerunzeltem, vorn und hinten eingeschnürtem
Thorax, glänzend schwarz, unterseits, an
Beinen
und
Fühlern sein seidenhaarig, auf den Flügeldecken pechbraun, mit rotbrauner, kurzgezahnter
Spitze. Er ist überall in
Europa
[* 6] häufig, seine
Larve lebt 3-4 Jahre im
Holz alter
Eichen und frißt in denselben sehr weite
Gänge, der
Käfer
kommt nur nach Sonnenuntergang aus dem
Holz hervor und schwärmt sehr kurze Zeit.
Der
Weidenbock
(Moschusbock,
AromiamoschataL.), 2,6-3
cm lang, mit sehr höckerigem Halsschild, verbreitet einen sehr intensiven,
moschusartig aromatischen
Geruch; seine
Larve lebt in
Weiden. Zu den
Lamiarien(LamiariaeLeach), deren
Stirn
senkrecht abfällt, und deren
Taster in ein zugespitztes Endglied auslaufen, gehört der rötlich aschgraue, 1,7cm lange
Zimmerbock
(AstynomusaedilisL.), mit 8
cm langen, dunkel geringelten
Fühlern und querem Halsschild mit Seitendornen und vier gelben
Punkten, welcher sich im Frühjahr an frisch gefällten Kiefernstämmen zeigt und häufig in die
Häuser verschleppt wird.
3
cm lang, mit
walzigem, querem Halsschild ohne
Buckel und
Dornen, graugelb, filzig behaart, legt seine
Eier
[* 7] in Rindenrisse von
Pappeln und
Weiden; seine
Larve durchwühlt das
Holz bis auf den
Kern, und wird oft sehr schädlich. Der bedeutend kleinere,
grünlich- oder gelblichgrau, filzig behaarte, auf dem Halsschild mit drei gelben Längslinien gezeichnete, auf den
Flügeln
gelb gefleckte, an den
Fühlern dunkel geringelte
Espenbock(S. populneaL.) lebt als
Larve im
Holz der Zitterpappel;
die
Gänge der
Larven werden schwarz und markieren sich durch knotige Anschwellungen, die nach dem Ausschlüpfen des
Käfers
ein schwarzes Flugloch zeigen.
Daneben hat Bocklet noch eine kalte
Schwefelquelle von 15° C. mit 700 Kubikzentimeter
Kohlensäure und 6,6
Kubikzentimeter
Schwefelwasserstoff in 1
Lit., welche sich besonders bei hartnäckigen
Katarrhen auf rheumatischer und gichtischer
Basis als wirksam erweist. Mit der Trinkkur werden oft Schlamm- und
Solbäder, zu denen die Einrichtungen vorhanden sind, mit
Erfolg angewendet. In vielen
Fällen benutzt man Bocklet als Nachkur nach dem
Gebrauch der Kissinger
Wasser.
Vgl. Scherpf, Stahlbad und seine
Heilmittel (Würzb. 1881);